925

Nikolaus Harrar
seinem Weibe ihre Eltern!
der Herr Vater Josef Jakob Roosz *1830 +1906 76
die Mutter Elisabeth Bernhardt *1840 +1909 69
Beide aus Sz. Nikolaus gebürtig? liegen hier begraben.
Die Geschwister vom Nikolaus Weibe sind:
Josef Roosz! in der Frühlingsgasse im Nro. 921 U=
Peter Roosz! in der Nyerö-gasse in Nro. 883. Boquelisches Haus!

Deß 1860 geborenen seine Geschwister sind:
Er selbst! Therreß! Nik. Harrar im Nro. 925
sein Bruder Lorenz im Nro. 381
seine Schwester im Nro. 783
seine Schwester im Nro. 498

Des 1860 geborenen Nik. Harrar sein Sohn eben
Nikolaus Harrar *1889
verehlichte sich mit Anna Pieere *1896
Tochter des Sebast. & Rosa Pier geb. Roth vom Nro. 475=

Nikolaus & Anna haben 1 Sohn,
Nik. Harrar, Kaufmann *1914
Nikolaus der 1889 geborene starb +191... als Kriegsheld.
Nach dem Tode des Harrar’s Kriegsheld-Vater heirathete die Mutter Anna Pieer! zum IIten Manne den im ledigen Stande ehrbaren
Josef Lefor *1891
Sohn des im Volksmunde ehrbaren Wirth-Jakob, vom Nro. 104, beim Kriegerdenkmahl wohnend,
& der Marie Cherier! Oloj Marie.
Josef mit Anna haben aus ihrer Ehe eine Tochter
Elisabeth Lefor *1920
welche gegenwärtig die Klosterschulen in Banat-Komlosch besucht.

Lefor ist ein eifriger Authobuslenker, fährt nach Temesvar, und bedient sehr viele Menschen;
Dieße Eltern des 1891 geborenen Josef’s Lefor’us! ist der Herr Vater Jakob Lefor & Maria Cherrier geboren, gestorben *1863 +1932 16/2 67= plötzlicher Todt! Schlaag.
Maria Cherrier *1865
Siehe Roosz 588=599=, 646=921=, 883=




926

Adam Fischer!
Kaufmann, Sturmengasse
Adam Fischer ist geboren *1902
gebürtig aus Klein Becschkerek
und kam nach Triebswetter im Jahre 1926= am 9/2.
Herr Fischer verehlichte sich mit der ehrbaren
Rosina Boquell *1904
Adam u. Rosina haben bis zum Schreibetage 2 Kinder:
Hans Fischer *1927
Adam Fischer *1930
Die Entstammung des Adam Fischer bis zu seinen Großeltern? von der Vaterseite die Großi,
Franz Fischer, geb. Billet *1836 +1878 42
Barbara Kleininger, Billet *1838 +1923 85
der Vater Johannes Fischer *1857
die Mutter Katharin Reiter *1860
Der Vater Johann Fischer ist in Billet geboren. Er zog 1872 nach Kl. Becschkerek, wo er sich im Jahre 18... mit der Kl. Becschkereker geborenen Frau Mutter, Kathi Reiter, verheirathet hatte.

Ihrer Ehe entsprossen 8 Kinder:
Katharin *1880 Joh. Maurer *1875 Schmied in Knesz
Margareth *1884 Kasp. Buch *1880 Wagner, Kl. Becschkerek
Michael *1890 Elis Reiter *1890 Bäuerin Kl. Becs.
Gerdrut *1890 Michl Jost *1886 Kaufmann
Magdalen *1894 Jos. Kloosz *1890 Spengler
Maria *1895 Matz Reiter *1890 Tischler
Johann *1897 Kathi Renard *1900 +1928 5/8
Tischler, hier IIt. Karolin Pier *1898
Adam *1902 Rosi Boquel *1904
Kaufmann, hier

Die Entstammung der Katharin Reiter, Mutterseite des Adam:
Ihr Herr Vater Johann Reiter *1839 +1909
die Mutter Katharin Schibinger *1842 +1867
Beide von -
Adam Fischer
Kaufman gemischt Waarenhandlung
So sehen wir an die Entstammung der
Rosina Boquell!
Ihr Bruder Johann Boquell *1901
Ihre Schwägerin Katharina Schaag *1904
Ihr Herr Vater Melchor Boquell *1875
Ihre Frau Mutter Sofia Kahles *1877
Ihres Vaters Eltern wohnten im Zinz in 539 uiber 30 Jahre, ohne wechseln;
Ihres Vaters Eltern Janos Boquell *1841 +1909 68
hatten den schwersten Beruf, den es gibt? beim Bauer.
Anna Frisch *1847 +1922 75
Ihres Vaters Großeltern sind geweßen:
Tischlermeister Domnik Boquell *1813 +1873 60
ihre Anmerklung ist 638=
mit Maria Iller *1815 +1897 82
Ihrer Mutter ihre Eltern sind:
Gemüsebauer Jakob Kahles *1848 +1927
stamt aus Nakofalva, mit
Magdalen Oberten *18... +1906
Die Eltern der Magdalena sind in Anmerkung 198,
Hubert Oberten *1799 +1884 85
die Uhrgroßmutter Anna Schleier *1800 +1885 85
Der Rosina ihres Vaters Geschwister sind?
János Boquell, Tischlermeister, Kriegsheld! Nro. 529=
Maijer’s in Nro. 572= und Städtlers in 579=
Magdalena Boquell= Maria Boquell=
der Rosina ihrer Mutters Geschwister sind?
Der Szegediner Bruder, als Schustermeister!
Josef Kahles
Franz Habl’s von Nro. 711= ist ihre Anmerkung.
Rosina Kahles.

Die Geschwister von Rosina’s Großvater Boquell János:
Boquell Toni in Nro. 883
Boquell János in Nro. 559
Boquell Domnik in Nro. 576
Boquell Hubert in Nro. 638
Boquell Nik’l in Detta
Boquell Marie in Amerika
Boquell Rosi in sz. Peter

Die Geschwister von Rosina’s Großmutter Anna Frisch:
Tonile Frisch
Hock Frisch
Anna Frisch

Adam Fischer
Sehen wir an, des noch so jungen Adams Seine
Erlebnisse bis jezt.
Er ist geboren von 1902, die Elementar-Schulen sind die seiner Geburtsgemeinde Klein-
Becschkerek.
Des Jahres 1915 ging Er’s als 13jähriger Bube zu
den nach Warjasch zuständig artigen Schmiedt
und Schlossermeisters Georg Arent in die Lehre. Dort verbrachte Adam 2 Jahre. Aus Gesundheits-
rüksichten des schweren Handwerkes, bei dem
es ihm sehr gut gefiel, mußte Er Adam Selbes Ziel
fallen lassen.
Nach seiner Erhohlung ging Er’s nach Bethausen, zu Michael Jost Kaufman in die Lehre, dieß von
1917 bis 1920.
Von dan an als Comie thätig, in Lugosch bei Firma
Ebstein, in Perjamos bei Firma Josef Ochsenfeld, in Klein Becschkerek bei Johannes Bernath.
Dieß bis zum Jahre 1924, dan ist Adam Soldat
geworden und diente 2 Jahre.
Im Jahre 1926 am 9t. Feber kam Adam nach
Triebswetter, heirathete sein ehrbares Weib
Rosina Boquell und eröffnete allsogleich seinen
Geschäftsladen im Nro. 323, Local des Johann
Schmiedt, Hauptgasse.
Er verblieb bis 1929, von dan an in seinem eigenen
Hauße, Sturmengasse Nro. 254 sein gemischtes
Waarengeschäft bis jetzt führt.
So nun verfolgte durch dießer Zeit der
Geldknappheit unßeren Adam Fischer daß Loos,
daß Er seine Waaren Cretietieren mußte wegen dem Ausgleich, was ihm auch gelungen ist, und sein Geschäft in der früheren Weise führt.
Die hießigen Geldbänke sind befriedigt, ohne 1 Bani Verlust oder Schulden.
Sein Haus ist erbaut 1860 durch Jakoble Wolf.
Im Jahre 1863 kaufte es Nik. Wolf,
Drächslermeister, für den Preiß 1200 Gulden,
im Jahre 1923 kaufte es Michael Lei für 93000
Lei, dann im Jahre 1928 kaufte Adam Fischer
dießes Haus mit dem Preiße 220000 Lei! Warum so theuer? Weil man den guten Fischer in der Falle hängen sah, und Er es wegen seinem Geschäfte haben mußte. Es kamen Veränderungen für 60000 Lei dazu, jezt noch eine kleine Bemessung von 13200 Lei ist zusammen 293200 Lei.

Johann Fischer *1897
Tischlermeister, in Nummer 213
Johann ist der Bruder zu dem daneben
beschriebenen Kaufmann Adam Fischer
Johann Fischer ist von Kl. Becschk.
Er kam nach Triebswetter 1919
sein It. Weib Kathi Renard *1899 +1928 5/8
ihre Kinder:
Maria Fischer *1922
Katharin Fischer *1924
Hans Fischer *1928
Johannes heirathete sein IIt. Weib, die Wittwe von Nro. 313 Karolin Pier *1898
des verstorbenen Ludwig Schneider
*1892 +1926 5/X 34
aus dieser Ehe entsprossen 2 Kinder, welche jezt in Obhut des Stiefvaters Johannes Fischer sind.

Die Kinder des Schneider-Vaters sind:
Maria Schneider *28/12 1920
Nikol. Schneider *10/8 1923

Die Eltern und Großeltern vom It. Weibe Kathi Renard:
Vater Nikol. Renard *1870 +1899 1/XI 29
Mutter Marie Dama *1878 +1899 1/7 21
Von der Vaterseite der Großvat. Josef Renard *1830 +1926 5/1 96
Großm. Anna Heidenfelder *1835 +1881 46
aus Nákofalva.
Die Großeltern von der Mutterseite:
Kleinen Franz, Franz Dama *185... +1917 63
Anna Rischar *1859
Die Eltern und Großeltern der IIten Ehehälfte
Karolina Pier *1898
ihr Vater Martin Pier *1877
Maria Haman *1878
Die Piers Großeltern:
Domnik Pier *1840 +1883 43
Kathi Dama *1842 +1919 77




926 B

Johann Jung Müller
haben wir Raummangel’swegen hierher platziert vom Nro. 615
Von Jungfamilie dießer Verwandschaft findet sich in Nummer 487 und 547

Diese wt. Gewerbefamilie Jung sind aus Elsas
Lothringen ins Banat des Jahres 17...
eingewandert gekommen, und ließen sich in
Szanat bei der Teisz nieder.
Jung war Rossmüller!
Und hatte daß Familienglück mit 8 gesunden
Söhnen, welche alle 8 daß Roßmühlen Handwerk
erlernten, sodan während ihrer Fremdjahre sich ihre Selbstständigkeit in den Obern Banat-
ortschaften nach Möglichkeit als Roßmüller
besorgten.
So als ich Schreiber von einem dießes
Familienbaumes es noch mündlich erfahren
konnte, sind dieße Brüder ansässig geweßen
ìn Triebswetter, Dik Müller Jung
in Lovrin, beim Friedhof besteht heute 1931 eine Roßmühle noch, mit dem wt. Jung Namen,
in Tschanad, in Keklavica und a.

So sind dem Triebswetterer anßässigen Jung Dick Müller benant, seine Kinder gezeichnet:
1 Sohn Jukub benant, im Nro. 547, Bauer
1 Sohn Ludwig-Müller, im Nro. 838, Müller
1 Tochter, des Müller’s Schneiders Weib 505, Schneider
1 Tochter, des Polen Jowans Weib 561, Bauer
1 Tochter, des Wilm Jann’s Weib 719, Bauer

Johannes Jung
Johann Jung ist in Tschanad geboren 1866, Er kam
nach Triebswetter im Jahre 1891
sein Herr Vater Johann Jung
*8/4 1837 +1926 16/1 89
aus Szanat gebürtig.
Die Frau Mutter Elis Wambach
*1842 +1918 8/7 72
aus Cschanat gebürtig
Diese Eltern Johann und Elisabet haben 8 Kinder getauft und ausgeheirathet. Dieße heißen:
1. Lorenz Jung *1860
sein Weib eine Oppels, O’Bewa
2. Elisabeth Jung *1/4 1861
ihr Mann Nik. Krämer, Keglovics
3. Margareth Jung *15/9 1863
ihr Mann Toth Janos
4. Theresia Jung *24/2 1868

5. Nikolaus Jung *21/4 1870
6. Maria Jung *3/4 1874
7. Peter Jung in Amerika *28/5 1876 +1824

Peter war als leitender Windmüller des Jahres
1910 auf der bestandenen Harrar und Ficker’s
Windmühle thätig und sein Eheweib, eine Mausz,
ist während die Mühle im Gange geweßen ist, so
unglüklich von einem Kammrade an ihrem
Rokkleide ergriffen, in die Räder hinein gerissen und so alle Glieder an ihrem Körper zerquetscht
worden sind, Sie war plötzlich todt!
Mausz +1910 27/6
Sie ist die Tochter des Maus *1850 +1927 7/1 77
Mauß stammdt aus Gr. Sz. Niklos.
Die Mutter Maria Petischan
*1851 +1924 30/2 72
Der Mutter ihre Entstammung war benant Birisch
der Vater war Peter Petischan *1819 +1899 80
die Mutter Margaretha Renje *1820 +1904 So Der 1876 geborene Peter mit der Mausmutter haben 1nen Sohn.

Johannes Jung lernte sein Ites ehrbares Weib
kennen in der Persohn der
Katharina Roth *1871 +1904 30/1
Sie sind verehlicht seit 1891, den 3ten Nowember. Sie ist die Tochter der Eheleute Peter & Marie Roth, geb. Binder;
Peter Roth, Müller Peter benant, ist der Sohn des alten Müller Martin vom Nummer 216.
Peter Roth (Müller Peter) mit Maria Binder sind bei ihrem Sohne, Dominik Roth im Nro. 807 mit ihrer Familie wohl gemerkt:
der Vater Peter Roth *1842 +1893 12/4
die Mutter Marie Binder *1842 +1891 14/6
ihr Sohn Pittchen *18... +1891 27/4
Der 1866 geborene Johann Jung, mit seinem Iten Weibe Kathi Roth haben 2 Kinder, Johann u. Fahni:
1. Johann Jung *9/3 +1915
ledig Kriegsheld, vermißt seit 15/7 19...
2. Franczischka Jung *1900
Sie ist verheirathet mit Johannes Bartu, er ist der
Sohn der Eheleute Johannes Bartu u. Lefor
(Etchenschimmel benant), im Nro. 281
Franczischka mit Johannes haben in Amerika bis jezt 2 Kinder:
Wetti Barbara Bartu *1/3 1922
Maria Bartu *1927
Die IIte Frau des 1866 geborenen Johannes Jung ist die ehrbare Marie Noel *1880
Sie ist die Tochter der Eheleute, in Ehren ergrauten
Johann Noel, Hangi benant,
Sie sein Weib Maria Piar *1843 +1918 11/7 75
Tochter des Kleinrichter Domnik Piar vom Nro. 620




926 C

Oberten Peter (Christof Schuster)
Zischmen-Meister
Er ist der Sohn des Hubert Oberten und der Mutter von Nro. 198
Christof Schuster sein Eheweib eine geborene
Adam. Sie ist die Schwester des Kaspar Titsch’s
Eheweib.
Des Peter des 183... geb. seine Geschwister sind:
Ludwig Christof
Hiember Christof
Hans Christof
Franz Christof
Wiseschtia’er Bruder
Peter Christof Schuster

Des Peter & seines Eheweibes ihre Kinder sind:
1. Anton, nie verehlicht geweßen
2. Tochter mit Schult Anton
3. Hans mit Bastien
4. Tochter mit Franz Binder
5. Franz, Gemeinde-Diener, Trommler, ist auf dem

Gewerbevereins-Gründung’s Aufnahmebilde im
Hemd, sehr gelungen fortografiert 1910
6. Der Mußik-Wachtmeister in Mezöhegyes.

Franz Oberten *1871 +1927 30/6 46
sein Weib Kathi Willert *26/5 1870
Tochter des Johannes Wilert & der Marie Nessler.
Ihre Kinder:
1. Kathi Oberten *1895, die berühmte
Cohrsängerin mit Nik. Balzer Sattler *1895
Ihr Sohn Franz Balzer *1923
2. Karolin Oberten *1902
mit Johann Kennerknecht *1902
Ihr Sohn Nik. Kennerknecht *1927
3. Franz Oberten Maschin-Schlosser *1907

Der Kathi, der 1870 geb. ihre Geschwister sind:
1. Eva *1855 +1928 in Pest, ihr Mann Peter
Heinrich aus Kleinthermin
2. Stefan *1857, Sein Sohn Rudi
3. Marie *1862 in Erlau
4. Georg *1863 +1932 17/5 Siehe 857




927

Clemens Niklos Söhne von 626

Peter Noel (Pollizist) *1877
haben wir wegen Raummangel vom Nummer 727 hierher auf den Nummer 927 eingetheilt.

Sein Weib Maria Rossner *1880
Sie ist die Tochter des
Mathias Rossner vom 95 *1842 +1929
und der Magdalena Renje *1858 +1928

Peter ist der Sohn des in Ehren ergrauten
Ehpaares Nikolaus u. Margareth Noel geb.
Schmiedling.
Nikolaus *1837 +1905 31/12 65
Margareth *1848 +1911 25/2 63
Nikolaus ist der Sohn des Clemenz Noel vom 626,
Margareth die Tochter des Martin Schmiedling vom Nro. 202 stamdt und ihre Anmerkung ist.

Des 1877 geborenen Peter Noel u. seiner Marie Rossner ihre Kinder sind folgende:
1. Nikolaus Noel *1904
verehlicht mit Katharina Lux *1906
2. Peter Noel *1910
3. Jakobus Noel *1915
4. Thomas Noel *1917

Peters Herr Bruder, Nikolaus Noel
und dessen Eheweib Anna Kohlen *1872
Sie ist die Tochter des in Ehren ergrauten
H. Kohlen, Beiname Durren.
Ihr Sohn Peter Noel ist geboren *1897
und verheirathet mit in Johannes Lefor,
Schanglott Hans seiner Tochter, vom Nro. 230
Barbara Lefor *1902
Ihr Kind Johannes Lefor *1920

Siehe Klemencz bei Nro. 626, 630
Peter Noel bei 796, 797, 798, 799




928  


929

Stefan Becherrer Schlossermeister *1892
Wegen Raummangel haben wir Stefanus von
seinem Wohnsitz Nummer 185, Ihnen mit seiner
wt. Familie auf diese Rubrick eingetragen.

Stefan Becherer stamdt aus Millititsch Bacschka.
Er kam hierher nach Triebswetter 1910
Sein ehrbares Weib Eva Kussak *1903
Sie ist die Tochter des ehrbaren Jakob Kussak, und dessen IIt. Weib Kathi Thoma *1877

Stepfan und Eva haben Kinder 2:
1. Anna Becherrer *1922
2. Elis. Becherrer *1924

Der Eva ihre Geschwister-Merkung Siehe 243,
dan ihre Thoma-Merkung Siehe 694-695
Dieß die Mütterliche Entstammung Thoma.
Stepfanus sein
Vater ist *1852 +1921 aus Hodcschak
geboren, sein Beruf war Kaufmann

Die Mutter heißt Elis. Graf *1854 +1920
aus Csabrna.
Diese Eltern haben 12 Kinder getauft,
Gottessegen. Selbe waren geboren:
1. Franz *1875 +1918 Berta Apelt
2. Albert *1877 +1877
3. Anton *1878 +1891
4. Magd. *1880 +1900 Adam Auer
5. Josef *1882 +1905
6. Albert *1884 Emake Winze
7. Anna *1886 Bahnschäf Kist Joh.
8. Stefan *1887 +1890
9. Robert *1890 Klaudenbach
10. Stefan *1892 Inhaber Eva Kussak
11. Anton *1897 Mari Possert
12. Elis *1896 Georg Wist

Bemerkung: die Eltern hatten 12 Kinder getauft, die hier verehlichten haben zusammen 15 getauft.

Stefan Becherrer ist nebst seinem praktischen Handwerke auch ein Mußiker.




930  



931

Einiges uiber Päpste
Das Papsthum ist ein Werk der versorgenden Weisheit des Welterlösers.
Nach dem Kardinal Hergomöther gab es mit
Leo dem XIII-ten 257 Päpste.
Von diesen regierten 43 unter 1 Jahr,
80 durch 2 bis 5 Jahre,
48 durch 5 bis 10 Jahre,
56 durch 10 bis 15 Jahre,
20 durch 15 bis 20 Jahre,
Uiber 20 Jahre regierten nur 10
Am längsten Pius VII. mit 23½ Jahren,
dan Pius VI. 24½ Jahre,
Pius IX. 31 Jahre, 7 Monate, 22 Tage,
Petrus 35 Jahre.

Von den 257 Päpsten sind 77 von der Kirche heilig gesprochen, nur 25 Päpste wagt die unparteiische Geschichte zu tadeln, von denen aber nur 3
wirklich tadelnswert waren, nämlich:
Johannes der XII.
Benedikt der IX.
und besonders der Spanier Alexander VI.

Aus jeder Nation gingen Päpste hervor,
13 Griechen, 12 Franzosen, 8 Syrier,
6 Deutsche (Gregor V., Clemens II., Damasus II., ehedem Bischof von Brixen, Leo IX., Viktor II., und Stefan X.)
3 Spanier, Damasus I., Calixtus III., Alexander VI.,
2 Afrikaner, Vicktor I., Gelasius I.,
2 Savoyarden, Nikol. II., Innocenz V.,
2 Dalmatiner, Cajus u. Johann IV.,
1 Hohländer, Hadrian VI.

Jeder Standt lieferte Päpste:
Calixtus der I. wurde aus einem Sklaven Papst, Hadrian der IV., Cölestin der V. und Alexander der V. bettelteten als Kinder, Nikolaus IV., Pius V., Sixtus V. hüteten als Knaben das Vieh,

Urban IV., Benedekt der XI. u. XII., Johannes XXII. und Hadrian der VI. waren Söhne armer Handwerker, Nikolaus V., Clemen’s der XIV. waren Söhne von Ärzten.
Die meisten Päpste stammten von adeligen
Familien.

Zu den größten unter den Päpsten werden gerechnet:
Leo der I. der große
Gregor der I. der große
Nikolaus I. der große
Hadrian I.
Gregor VII., in dem Riesenkampfe gegen die
Hauptgebrechen seiner Zeit als der größte von
allen dastehend,
Alexander III., Innocenz III., Pius V., Pius IX.,

Ihnen an die Seite dürfen wir wohl auch unsern gegenwärtigen glorreich regierenden
Papst Leo den XIII. rechnen


Papst Pius der IX. war der 256te Papst.
Pius der IX. war von 1846 bis 1878 Papst
geweßen.


Papst Leo der XIII. war der 257te Papst.
Leo der XIII. war von 1878 bis 1903 Papst gew.

Papst Pius der X. war der 258te Papst.
Pius der X. war von 1903 bis 1914 Papst gew.


Papst Benedekt der XV. war der 259te Papst.
Benedekt der XV. war von 1914 bis 1922 der 259. geweßen.


Papst Pius der XI. ist der 260te Papst.
Pius der XI. ist gewählt den 2t. Feber 1922.



Milleniumskirche - Fabrikstadt Temeswar


932

Die größten Kirchen der ganzen Welt
sind folgende:

Die größte ist die
Sz. Peterskirche in Rom.
Dieße Kirche bietet Raum für 54000 Menschen

Die 2te, der Dom in Mailand.
Er faßt 37000 Personen.

Die 3te Dom Sz. Paul in Rom
faßt 32000 Personen.

Die 4te Kölner Dom, faßt 30000 Personen.

Die 5te die Pauluskirche in London
bietet Raum für 25000 Personen.

Die 6te, ehemalige katholische Kirche,
jezt türkische Moschee
Haiga Sophia in Konstantinopel
nimmt auf 23000

Die 7t. Sz. Johann Lateran in Rom
nimmt 21000.

8t. New York 17000

9t. Der Dom in Pisa 12000

10t. Der Stefan’s Dom in Wien 12000

11t. Frauenkirche in München 11000

12t. Markuskirche Venedig 7000

13t. Temesvarer Fabrik Millenium 3000




933

Guter Rath
für Eisenarbeiter welche Ihren Betrieb mit den
Landwirtschaft Gerähtschaften in Verbindung
haben, wo es vorkomt, mit Schaareschärf-
wergzeuge wie Sensendengelwergzeuge zu thun
zu haben.

Ich Schreiber bin es uiberzeugt, wie schwierig
man zu einem standthaften, guten Schaare’schärf-Hammer komt, wie oft man einen manchen
vorkommenden Fall, einen Hammer auch sehr oft
ins Feuer geben mußte, bis ers endlich gerathen
ist, einmahl zu hart, das zweite mahl zu weich, und dieß ging so fort, mit großen Zeitverlusten und Unannehmlichkeiten.
Daßselbe von den Sensengeräthschaften mit
welchen im Verhältnisse noch viele genauere
Behandlung am Platze ist, weil daß
Dengelwergzeug im kalten Wege die gehärtete
Senßeplatte ausdehnen muß.
Ich hatte mich sehr vieles bemüht, mit anderen Fachkollegen uiber daß Dengelschärfwerkzeug
zu sprechen, um dessen Herstellung’s-
Handhaben, auf einen sicheren Weg fertig stellen
zu können, um daß viele valieren der Wergzeuge, wie zu hart-, zu weich, und nur selten die richtige Härte hatte abringen zu können.
Es ist einmahl daß ganze nicht so leicht zu treffen, es war ein immerwährendes Gefrett, aber nicht allein für den Meister sondern auch für den
Verbraucher benanter Dinge.
Nun Gott sei gedankt, nach vielen Jahren und
einem manchen Unannehmlichkeitsvorkomniße
dießer Dinge ist es mir gekommen, daß ich ein
Stük Stahl ausprobierte, ob es wirklich Stahl sei?
So dan erwärmte ich daß Stahlstük, bis zur
geringsten Bemerkung, daß es roht anläuft, ich
warf Selbes mit der kaum bemerkten Wärme ins
kalte Wasser, der Zufall wollte es, ich habe den
Stahl nach der Verkühlung mit der Sägefeile
ausprobiert, und zu meinem Staunen hatte der
kaum ins rohtwarme erhizte Stahl von dießer
wenigen Wärme volle Härte erhalten.
Ein solch harter Stahl bist du von solchem gans wenigen warmsein hast du volle Härte
bekommen, Dich will ich ein wenig weiter
ausprobieren! Gesagt, gethan.
Ich hatte mit dem für gar nichts gehaltenen
Stahlstüke einen Dengelhammer gestählt, nach
dem stählen habe ich den Hammer am gestählten,
das es kaum bemerkbar geweßen ist, dunkelroht
warm gemacht, in kalten Wasser verkühlt, ich
reinigte daß gestählte, auf harter Erde, mit der
kleinen Sägefeile, Probe gemacht. Das Ergebnis
war volle Härte, daß es nicht besser zu wünschen
ist, der Hammer wurde zum Dengeln ausprobiert, er war haltbar und sehr gut.

Nun einen Stahl haben, der mit so geringer Wärme volle Härte besizt, das muß weiter probiert
werden. Wo findet man solchen Stahl, mit solcher
Eingenschaft?
Ich habe genommen 10-20 alte Bestoßfeilen, ging zum Feuer, nahm 1 Töpfl Wasser, erwärmte eine
Feile nach der andern, am Heftenspitz, ein
winziges rohtwärme anlaufen war es genug, und
wurde verkühlt, nachher untersuchte ich mit der
Sägefeile den Härtegrad der 20 verkühlten Feilen, nur von allen 20 war nicht eine Einzige geweßen,
mit dem Wärmegrad für brauchbar zu nehmen.
Ein Zeichen, daß ein solchgradiger Stahl nicht in Hülle und Fülle bei Händen zu haben ist.
Nun bei weiterem suchen kam ich auf ein solch gewünschtes Stahlstük, ich bereitete dießen Stahl zu Griffe, und machte Hämmer wie Stöcke daraus, im Härteverfahren wie schon angeführt
behandelt worden. Ich hatte gemacht 10 schmale Hämmer, 10 schmale Stöcke von der breiten Seite nichts zu reden, von welchen jeder Sorte 9, ausgezeichnet, sehr gut geweßen sind.
Der 10te ein versehen im erwärmen, Selber

entweder zu wenig oder zu hart geworden ist.
Um das es ein mancher Interreßierende, dieß nicht so gleichgültig aufnimmt, so will ich ein
wenig Schilderung geben vom Erfahrenen. Ich
selbst war in der Fremde, in sehr gute Betriebe,
ich diente als Soldat 2½ Jahr in Mezöhegyes, in
den Erstklassikgen Betriebe wie Maschinen,
Bauschlosser, Schmiedewerkstädte, aber von
einer Hammerstählung an der schmalen Seite, daß
der Hammer nach fertigstellung sicher gut war,
an daß war nicht zu denken daß dießes gelungen wäre.
Unßer Werkmeister Biro Peter ein sehr
erfahrener Menschen, Eisendreher vom Berufe,
war in diesem Gegenstande allen andern gleich,
es sind ja verschiedene Versuche gemacht
worden, der eine meinte dieß, ein zweiter so, und
alles im unsichern.
So nun da daß besprochene so Zeitraubend
geweßen ist so suchte man, ich wenigstens, für
einen besseres zu finden um wen die Arbeiten
gemacht sind, daß Selbe doch fertig wären.
Was that ich?
Ich hatte ein Bekantsein mit der Firma
Johannes Bernreuther Tiegel-Guss-Stahl,
Drahtzugeisenwerk’s Firma in Wien.
An genannter Firma beschwerte ich mich, uiber meine Unkentnisse dießer Hämmerstählungen,
daß ich nur immerwährend in der Unsicherheit bin,
mit meinen Handierungen.
So bittete ich die Firmenleiter, mir solche 3
Hämmer mit 15 Kilg. Gewicht verfertigen lassen,
mit welchen ich Pflugschaare schärfen kan und Selbe nicht in kürzerer Zeit, durch zu weich- oder zu hartsein, unbrauchbar sind.
Geehrte Firmenleiter ließen mir 3 solch schöne
Musterhämmer zusenden, welche man ihrer
Schönheit wegen in jeder Geschäftsauslage
zeigen konnte.
Was mußte ich bei Alldem erleben?
Nach der Einstielung beim Gebrauch, in der Zeit
von 2 Stunden, war von allen 3 Hämmer kein
einziger mehr ganz, ausgebrochen und
zerquetscht waren Selbe!

Ein Beweiß, daß dieße guten Leute für dießen
Bedarf auch nur im unsichern standen.
Das Ganze ist sehr einfach, ist aber so kurjoß,
daß es deßgleichen an Genauigkeit seine genaue,
so sehr genaue Härte haben muß, ansonßt ist’s
bestimt unbrauchbar;

Behandelung eines Rost-Gegenstandes
Hatte man eine Sensenplatte von welcher es
Schade ist, bei dem es gebrochen ist Selbes zu
Grunde gehen lassen.
Ist aber der Gegenstandt voller Rost?
Mit der Feile dieß reinigen wollen, soll man nicht, weil die Feile die Platte zu dünn machet.
Um aber die Härte, durch ausglühten nicht zu
verderben, so greifen wir zu dem Essig welcher
daß Ganze unglaublich schnell ohne welche Mühe
reinigt.
Man nehme von einer alten Gußpfanne den
Deckel, oder ein anderes Blechgeschirr, wo man
daß zu reinigende hineinlegen kann, gieße so viel
Essig, aber kein Wasser darauf, daß das zu
reinigende gan’s unter Essig 48 Stunden liegt.
Dan nehme man den Gegenstandt aus der Beize,
nehme die schon vorbereitete abreibelumpen,
fetzen, Kukurutzlieschen, alte Fruchtbandel, und
reibe fleißig den sicher gelößten sehr verdünnten
Rost herunter, war der Gegenstandt vor dem
rosten blank geweßen so wird Er’s bei dießer
Behandlung schon ohne vieler Mühe rein sauber
und ganz rostloß sein.
Jezt wieder mit 2 Stiften auf ein Stekholz
befestigen, spanne man bearbeitetes in einen
Schraubstok, bearbeite es der Länge nach mit
einer Schlicht- oder Sägefeile, und daß
blankwerden kommt schneller als man gedacht.




934 A

Das Bruchband-Tragen
Wer in die Lage kommt und ein Bruchband tragen
muß, ob jung oder alt, dem kan ich daß zurathen,
das Bandt nicht auf der nackten Körperhaut zu
befestigen, sondern uiber die Leibwäsche,
Hemden, Gattjen, wo man Selbes gerade so
schützent und eher besser befestigen kann als auf
nackter Haut.
Ich habe mein Bandt 18 volle Jahre auf nacktem
Körper getragen, ich hatte es nicht besser
gewußt.
Als ich in die Lage gekommen bin, und ein Bandt
haben tragen müssen, so bin ich nach Temesvar
gefahren, zum Optiker Karl Koch!
Dort hat man mir ein Gummibruchbandt angethan,
ohne Feder auf die nackte Haut, bloßem Körper,
welche Schmerzen mir das Bandt gemacht,

gebracht hatte ist unsäglich!
Unter dem Bande bin ich in kürzerer Zeit schon
am IIten Tage wund geworden, und tragen habe
ich es müssen, dieß dauerte 3 Monate, bis die
Körperhaut doch geheilt und an der Bandstelle
die Haut sich vernarbt hatte.
Hätte man dießes Bandt beim Beginn uiber die
Körperwäsche angelegt, so wäre dem lästigen
wundwerden abgeholfen geweßen.
So hatte der Mensch während des Bandtragen’s noch arbeiten können, und so durch daß schwitzen bei der Arbeit war daß Bandt selten getroknet,
und durch dem immerwährenden feucht sein, des
Bandes, war Selbes jede 2 Jahre verfault,
unbrauchbar geworden.
Trägt man daß Bandt auf der Körperwäsche,
erspart man’s viele Bänder kaufen, und entgeht
vielen lästigen Schmerzen.




934 B

Die Pest in Temesvar
1738 ist in Siebenbürgen die Pest ausgebrochen,
trozt aller Bemühungen um dieß traurige zu
bekämpfen war am 19ten August 1738 die Pest in
Temesvar ausgebrochen und befanden sich 497
Kranke in den Spitäler.
Am 29ten März 1739 erließ Peter Solderer als
Stadtrichter den Stadtmagißtrat wie die
Bevölkerung zusammenbitten und sprach mit dem
damahligen Bischofe uiber der traurigen Zeit, welches uiber daß Land und Menschen haußte.

Peter Solderer bittet alle Temesvarer mit der
Zufriedenheit für daß so schwer heimgesuchte ganze Land u. Temeswar, als ihren Wohnsitz dem lieben Gott um die Befreiung dießer Uibel so sehr danken, wie folgt:

“Wir wollen ein feierlichers Gelübde und
Verpflichtung zum unendlichen Danke, für die
allermildreichst geschene Befreiung der Seuche
und der vorbestandenen Kriegsgefahr erbitten.
Sowohl hießiger Stadtmagistrat, als auch die
ganze Bürgerschaft - so viel als deren Kräften

beruhet, vor sich und ihre Nachkommen
unabgeändert zu halten verspricht.
Ihre Verpflichtung bestandt, beim Belgrader Thor, die befindliche Rosalien Kappele in vollkommenen und guten Standt zu erbauen u. zu erhalten.
Dan vom 15t. Mai 1739 die städtische
Bevölkerung alljährlich besagten Tages mit der
Bitt und Dankproczession zur festlichen
Rosalienkappele hinausgehen, Gott die
Ererbietung des vor 192 Jahren eingeführten
Kirchenfeiertages zu begehen, ist die Witterung
ungünstig, so ist Selbe Feier in den städtischen Kirchen zu begehen.
So sind diesem Tage alle Tanzunterhaltungen verboten worden!
Zum Angedenken kauften Stadt und Magistrat eine schöne Fahne.
Dieses erwähnte in Ehren zu halten ist gegeben,
Sig. Temesvar, den 29. März 1739
Stadtrichter und Bürgerschaft.”

Die Bestädtigung des Gelübdes von seiten des
Bischof’s und der Landesadministration erfolgte
am 30., die festliche Verlautbarung vor dem an
der Nepomuk Statue versammelten Volke aber
am 31. Mai. .




934 C

Türkeneinbrüche in Temeswar und dem
Banate
Im Jahre 1392 ist der Türke zum 1ten mahl im Banate eingebrochen unten bei Simierien,
dan in 1336, dan 1418, dan 1419,
von 1336 bis 1421, 1437 und 1439 sind die Türken oftmahl eingebrochen.
1456 erschien der Türke mit 150000 Mann und
300 Kanonen vor Belgrad, damals war Belgrad
Kaiserlich, gehörte zu Wien, so als auch Banat!
1462, 1463 Beschießung von den Türken,
1479 ist der Türke mit 40000 Mann in
Siebenbürgen eingebrochen und so sind dieße
Einfälle hunderte Jahre als die schwerste Gefahr
unßeres Banates geweßen; bis endlich ein
tapferer Vertheitiger wie unten benannt dem
schauderhaften Morden ein Ende bereitet hatte.
Weitere Einbrüche der Türken: 1481, 1482, 1521

Am 29t. August 1526 fiel der Türke bei Mohács in eine Schlacht, wo König Ludwig Selbst mit 7 Bischöfe, darunter der Csanader Bischof Chahol, 500 Magnaten und 22000 Mann gefallen sind und daß Land fast nur dazu diente, um von den beute- und mordgierigen Feinden verwüstet zu werden.
Von dieser Schlacht 1526 bis 1697, hatte der
Türke dem Banat und andere Gegenden noch
vielen Schaden zugefügt, der Türke behauptete
Temesvar 164 Jahre, und dieß meißt die Schuld tragen, an unbeholfene Befehlshaber oder standen Sie mit sich Selbst in uneins und dieß bestandt bis der kühne Feldherr Prinz Eugen von Savoyen
1697 zum Obersten Feldherrn berufen worden ist.
So nahm er gleich das Belgrad, welches mit einer
5 mahl stärkeren Kriegesmacht gestanden war.
Einige Tage später, am 25 Juli 1697 griff Eugen den Türken wieder an, bei Senta an der Theis, und brachte den Türken, in etwa 3 bis 4
Stündigem Ringen durch Kühnheit einen Verlust 20000 Mann am Schlachtfelde und 10000 Mann waren in der Theiß ertrunken.
Eugen hiengegen hatte 300 Tote, und verwundete 1200 zu beklagen.
Jezt erkante Eugen, deß andern Tages die
Tragweite des gestrigen Sieges, und den
ungeheuern Verlust der Türken.
Daß ganze Geschütz und Gepäck, 9000 Wagen, 6000 Kamehle, 15000 Ochsen, 7000 Pferde, 26000 Kugeln, 533 Bompen, 500 Janitscharen Trommeln,
der mit 18 Pferde bespante Wagen des Sultans, 48 Pauken, Fahnen, die Kriegskasse mit uiber 3
Million Gulden u.s..w. fielen in die Hände des Siegers.
An diesem glänzenden Sieg knüpften sich aus der
Umgebung von Zenta u. Csanad verschiedene
Volkssagen.

So soll die “Eugeninsel” bei Zenta aus den
vielen Leichen der gefallenen Türken enstammen.

Prinz Eugen von Savoyen
1663 - 1736


Der sogenannte Wujanahügel am linken
Theisufer im Torontalerer Komitat soll folgende Entstehung haben:
Als Mustafa der Türke sah, daß die Schlacht
unrettbar verloren sei, habe er seine
Lieblingsgemahlin Wujana niedergestochen, indem er ausrief:
Lieber mögest du wie dort, die untergehende
Sonne, erbleichen, als den Christenhunden in die
Hände fallen!
Alle vorübereilenden Türken warfen eine Hand
voll Erde auf den Leichnam und so entstand der
Hügel. Soweit die Sage.

Und während dießes furchtbaren Kampfes stand
Mustafa der II mit einem Theile seiner Truppen
am jenseitigen Ufer der Theiß und mußte von hier
aus den Untergang seiner Getreuen mitansehen,
ohne ihnen zu Hilfe eilen zu können, ja, Ihn und
seine Begleiter erfaßte solche Angst, daß Sie mit
Zurüklassung ihres reichen Lagers eiligst nach
Temesvar flohen.

Und so hatte Prinz Eugen, von 1697, bis den 21t.
Juli 1718 den Türken ihre Hundertjährige
Herrschaft im Banate, Ungarnland, Siebenbürgen bis Belgrad hinunter genommen.
Entnommen von des Karl Kraushaar
Banatbeschreibung vom Jahre 1923
Siehe Temesvar: 934-935




935

Temesvarer Begebenheiten
Im Jahre 1552 haben die Türken das Banat
Temesvar von den Ungarn erobert, Sie
behaupteten daß Land 164 Jahre.
Nach den 164 Jahren haben Deutsche das
verlorene Banat mit Temesvar am 18ten Oktober 1716 nach 48tägiger Belagerung befreit,
zurückerobert.
Die Festung hatte arme türkische Lehmhäußer,
das größte Haus der Stadt war am Paradeplatz. das Divisionskomandogebäude in welchem der
türkische Pascha wohnhaft geweßen ist.
Bei Temeswar in der Umgebung waren traurige
Außsichten, so weit daß Auge reichte, ein
unendliches Schilfmeer, überall stehende
Gewässer, überall Moräste, deren Sümpfe und
Dünste gefürchtete Sumpffieber aushauchten.

In dem gan’s verödeten Landtheile war ein
richtiger Mann zu treffen, der es verstanden hatte,
aus dießem Ruin ein blühendes Dasein, neues
Leben, westeuropaische Kultur aufblühen zu lassen.
Dießer Mann war Graf Mercy
das Banat schuldet ihm einen großen Dank, sagt
Griselini.
Seit damals konnte Temesvar sich mit Stolz eine deutsche Stadt nennen, welche Benennung schon bereits verschwunden ist;
Am 1ten Jänner 1718 ist gewählt worden zum ersten Stadtrichter Tobias Balthasar Hold
aus Frankenhaußen, ein geweßener Feltscher,
Militärarzt.
Die ersten Bürger von 1718 waren aus den
Soldaten, welche in der Schlacht bei der
Türkenvertreibung am 18ten Oktober 1716
herstamten. Es sind dabei inwalide Offiziere und
Mannschaften geweßen.
Von 1718 sind öfter kleine Züge aus Deutschland eingewandert, dieß aber wenig. Bis nach dem
7jährigen Kriege 1763, waren die Einwanderungen in Massen bis zu 1773, dan wieder
eingeschränkter, da letztere aus ihren eigenen Mitteln alles bestreiten mußten.

Graf Klaudius Florimung Mercy
war dem Banate ein Segen. Er kämpfte als Gene-ral an de Seite des Prinzen Eugen und wurde zum
ersten Guverneur von Österreich hier ernannt. Er
schuf aus dem von den Türken vernachläßtigten, rouniertes Land die Grundlage deß heute blühende Banat. Er regierte im Banat 13 Jahre, Mercydorf verdankt Ihm seinen Namen.
1733 war Er Heerführer in Italien als
Generalfeldmarschall, wo Er am 29t. Juni 1734, von feindlicher Kugel getroffen, den Heldentod gefallen bei Croceta vor den Mauern Parmas.

Claudius Florimund Graf von Mercy
   + 1734

Aufbau des jetztigen Temesvars

1718 gab man der Bürgerschaft beim Belgrader Thore, 500 Joche Feldes zum Aufbau der
Maijerhöfe für sömmerliche Erquickungen?
1723 wurden die türkische Festungsmauern
abgetragen, an Ihrer Stelle wurden neue
Festungsmauern gebaut, welche 40 Jahre im Bau gestanden geweßen sind.
Dieße Thore und Mauern waren für die damalige Zeit, bis nicht stärkere Geschütze erfunden
worden sind uneinnehmbar, höchstens das der Hunger in den Mauern der Festung die Uibergabe erzwungen hätte.
Dieße Festung mit ihrem IIIfachen Wall und Graben waren rießig schützend und gebaut, daß man
Selbes ohne es gesehen haben, sich’s gar nicht
vorstellen kann.
1763 war der Bau der Festungsmauern beendet.
1729 ist die Siebenbürger-Kasserne mit ihrem Bau fertig erbaut geweßen.
1728 begann der Bau des schiffbaren
Begakanahl’s der daß Banat so langsam vom Sumpfwasser befreite, und bewohnbar machte.
“Ein Werk des alten Rom’s, nicht unwürdig”, so
sagt Griselini, der Geschicht’sschreiber des
Banat’s.

1728 im gleichen Jahre wurde neber einer Fabrik vor dem Siebenbürger Thore, auf einer Begainsel die Vorstadt Fabrik angesiedelt, woh nebst
Öhlpressen und Tuchfabriken auch eine
Seidenfabrik enstandt. Der Name
Seidenfabrikgasse errinnert heute noch daran
Die ersten Erzeugnisse dießer 1728 erbauten
Seidenfabrik sind der katholischen Kirche
gewidmet worden, und waren bis zum Jahre 1780
in der Festungs-Domkirche aufbewahrt.

Seit 1724 ist der Cschanader Bischofssitz in Temesvar, früher Szaged geweßen.

Die Domkirche ist erbaut von 1736 bis 1754
der Baumeister ist ein Wiener Fiescher von Erlach

Das Bermherzigen-Spital ist im Jahre 1837
erbaut worden.

Der Grundstein zum Stadthaus ist vom deutschen Stadtrichter Peter Solderer (Siehe 934 B) des
Jahres 1731 gelegt worden.

Im Jahre 1782 war daß heutige Temesvar in seiner heutigen Eintheilung vollendet, und ist zur Königlichen Freistadt erhoben worden.
Vor 18hundert Jahren soll Temeschwar schon
bestanden haben, damahl von den Römer
befestigt.

Seit 1752 hat Banat seine Benennung (Banat) erhalten. Banat ist 28000 Kilometer groß.

Seit der Türkenvertreibung, des Jahres 1716, haben Temesvar große Heimsuchungen
uiberstanden.

1732 Herrschte epidemisches Fieber, lange Jahre
1738 haußte die Pest, es kostete viele
Menschenleben
1738 herrschte große Hungersnoth
1739 war Erdbeben
1762 wühthete die Pest, dieß kostete wieder viele
Menschenleben
1779 ist Banat aufgelößt und mit Ungarn
einverleibt worden
1849 bis zum Jahre 1849 waren die Temesvarer
Wall- und Festung-Mauern seit ihrem Bestande,
1763 erbaut, nie und nie vom Feinde
eingenommen
1891 seid dem Jahre 1891 ist begonnen worden
die Festung-Mauern abzutragen, und die rießigen
Walle sind gefüllt worden; es stehen heute
Paläste, Temesvar hörte auf, eine Festung zu sein.
1316 König Karl Robert wählte Temesvar zu
seiner Residenz, wo daß heutige Zeughaus steht war seine Burg!




936 A-G

Standespatronen

1. Ärzte Der heilige Evangelist Lukas war ein Arzt. Die Hl. Kosmas u. Damian am 27 Septemb.

2. Bäker Hl. Antonius von Badua, Er war ein
ausgezeichneter Prediger, Verehrung 13. Juni.
Antonius hatte vielen tausenden das Brood des
Herrn gespendet. Die Hl. Elisabeth speißet die
Armen 19/XI.

3. Bauer Hl. Issidor am 10t. Mai, Er arbeitete
auf dem Felde, während er in die hl. Messe ging
pflügten die Engel seinen Aker.

4. Baumeister Hl. Apostel Thomas am 21t.
Dezemb. mit seinem felsenfesten Glauben.

5. Bergleute Hl. Barbara, Patronin für einen
guten Todt, am 4t. Dezember Verehrung.

6. Bienenzüchter Hl. Bernhard, verehrt 20t.
August, der Honigfließende Lehrer, was er
schrieb, und predigte, war dem Honig gleich.

7. Buchbinder Hl. Ludwig König von Frankreich, am 25t. August. In freien Stunden beschäftigte Er sich mit Vorliebe mit Buchbinderei. die Verehrung am 25 August.

8. Bürstenbinder Hl. Antonius, Einsiedler, am
17t. Jänner die Verehrung ist, welcher mit
Bürsten, Körbe, Deckenflechtung in Aegypten
sich beschäftigte.

9. Dienstboten Hl. Nohtburga am 14t.
Septemb., Hl. Zitta am 27t. April.

10. Drächslers Hl. Crasmus am 2t. Juni, an
seinem schmerzlichen Mardertodt, mit einem
Haspel, und einer Winde abgebildet.

11. Färber Hl. Apostel Simeon, verehrt am 28t.
Oktober, der Sohn eines Purpurfärbers, und Er
verstandt Selbst dießes Handwerk.

12. Feuerwehrmänner Hl. Florian, verehrt 4t.
Mai, in seiner Jugend soll er durch sein Gebet ein
brennendes Haus gerettet haben.

13. Gärtner Hl. Dorothea, am 6t. Feber, welche
wegen ihrer Schönheit und Ihren großen Rosen
tugenden, welche zum Herrn emporgestiegen
sind.

14. Gastwirthe Heilige Martha, am 29ten Juli, Hl. III Könige. Sie werden von den Gastgeber verehrt zum Stern der heiligen 3 Könige, zu den 3 Mooren.

15. Glockengieser Hl. Agatha, verehrt am 5t.
Feber, ihre Heimath war Kathana, am Fuße des
Feuerspeienden Berges, Aethna in Sizilien, woh
Glocken gegossen werden, dort muß ein sehr
heißes Feuer brennen.

16. Hirten Hl. Wendelienus, verehrt am 20t.
Oktober. Hirtin-nen, Hl. Germana, verehrt am 7.
Mai. Wendelinus war in seiner früheren
Lebenszeit Schweinehirt, später Apt eines
Kloster’s im Gebiete von Trier. Germana war ein
Hirten-Mädchen in Frankreich.

17. Hutmacher Hl. Barbara, verehrt am 4t. Dez. Es ist nicht bekant warum Sie die Patronin der Hutmacher geworden ist.

18. Maurer Hl. Stefan Märthierer, 26t. Dezemb.
Außerhalb den Stadtmauern Jerusalem’s, da woh
man vom goldenen Thore hinabsteigt zum Bache
Cedron wurde Er’s Stefan mit Steinen todt
geworfen.

19. Müller Hl. Christina, 24 Juli, ihr eigener
heidnischer Vater ließ Ihr nach furchtbarer
Geißelung einen schweren Stein, Mahlstein an den
Hals hängen und Sie dan in einen See werfen. Die Hl. Katharina 25 Nowem. wegen des Rades,
durch welches Sie hätte getödet werden sollen.

20. Schmiede Hl. Baldomer am 27t. Feber. Er war in seiner Jugend Schmiedt, später Supdiakon,
zu Lion in Frankreich. Das Eisenschmiedhand- werk hatte J. Thubalkein erfunden.

21. Schriftsetzer und Buchdrucker Der Hl. Evangelist Johannes, Verehrung am 27 Dezember. Er schreibt in seinem Evangelium, wen man alles aufschreiben wollte was Jesus gelehrt und gethan hat, so würde die Welt die Bücher nicht fassen können.

22. Schuster Die Heiligen Chrispin u. Chrispian, Verehrung am 25t. Oktober. Es waren Brüder, Sie predigten unter Tags den heiligen Glauben und
verfertigten zur Nachtzeit Schuhe für die Armen,
Sie starben als Märthirer in Frankreich.

23. Steinmetze Hl. Reinhold, Verehrung am 7.
Jänner. Er arbeitete als Laienbruder im
Benediktienerkloster zu Köln, in einem
Steinbruche, und wurde von den unzufriedenen
Arbeiter getödet.

24. Tischler Der hl. Apostel Mattheus, verehrt 25t. Feber. in der Abildung hat Er ein Beil, um
seinen Marthierertodt anzuteuten.

25. Töpfer, Häfner Heiliger Gojar am 6t. Juli. Er lebte um daß Jahr 530 in den Gegenden am Reihn, predigte dort den Heiden, und war wegen seiner Gastfreundlichkeit weit um bekant. Eben darum
wird er mit einem Gefäß mit Speisen abgebildet.

26. Wagner, Radmacher Hl. Willigis, am 23
Februar der Erzbischof von Mains, sein Vater war
Wagner, Radmacher.

27. Weber Der heilige Bischof Martini, verehrt am 11. Nowember, der seinen Soltatenrok
zerschnitten und den einen Theil einem schlecht
bekleideten Bettler zugeworfen hatte.

28. Weinbauern Heiliger Papst Urban, verehrt am 25t. Mai, sein Fest fällt in eine Zeit, welche für
den Weinbauer wichtig ist.

29. Zeitungsschreiber Heiliger Franz von Szahles der Freie am 29 Jänner.

30. Jäger Sz. Hubertus, verehrt am 3t.
Nowember. Er lebte im siebenten Jahrhunderte und war der Sohn des Herzogs von Guyenne.

31. Zimmermann Heiliger Josef der Nährvater Jesu Christi, wird verehrt am 19ten März, der
selbst mit dem Heilande dießes Handwerk
ausübte. Zahlreiche weltliche und kirchliche
Vereine verehren außerdem noch den Hl. Josef
als ihren vorbildlichen Schutzheiligen.
Papst Pius der IX hat diesen heiligen Beschützer
und Vorstandt der heiligen Familie am 8ten
Dezember 1870 zum Schutzpatron in der ganzen
katholischen Kirche, in bedrängnißvoller Zeit
aufgestellt mit eigener Festfeier. Und Er hat
seines Amtes gut gewaltet, da seidem die
katholische Kirche an Ansehen, Einfluß u.
Freiheit mächtig emporstieg:
Ohne Gott ankerlos.
Auser Gott arm u. bloss.
in Gott reich u. gross.

32. Rassierer u. Frisseure Hl. Ludwig, verehrt am 19. August. Er hat hülfreiche Hand an den
Armen und Außsätzigen geboten. Er war
Laienbruder, wurde wegen seines Lebens
Ordensritter.

33. Chauffere Der Hl. Christoforus, 25t. Juli. Er trug als Riese die Wanderer und einmahl das Jesu
Kind uiber einen Fluß, im Jahre 310 erlitt er den
Märthierertodt durch das Hänkerbeil. Er wird
abgebildet mit dem Jesukind auf der Schulter.


34. Schneider Heiliger Johannes, verehrt 24
Juni. Der heilige Johannes ist Patron der Lämmer,
Schneider, gegen Hagel und Fallsucht, und wird
vorgestellt als Einsiedler, ein Lamm im Arm, oder
auf einem Buche tragend, mit einem Kreuzrohre,
oft auch eine Lilie, Zeichen der Jungfräulichkeit, zur Seite auf ein Beil gelehnt.

35. Schutzpatron des Banats
Hl. Johannes von Nepomuk, verehrt am 16. Mai. Er ist geboren um das Jahr 1350, Er starb als
Märthyrer wegen dem Beihtstuhlgeheimnisse, am
20ten März 1393.
König Wenzl ließ Ihn binden und in die Moldau
ersäufen, weil Er die Beicht seiner Frau nicht
verrahten hatte.

36. Schutzpatron wegen Wassergefahr
Hl. Johannes der Täufer, verehrt am 24t. Juni.
Hl. Johannes Evangelist, verehrt am 27.
Dezember.




936 H

Monument des ehrbaren Thierheiler’s
Franz Touttenuy

Franz Touttenuy ist *1844 +1904 60
Er ist der jüngste Sohn des 1795 geb.
Schmiedt Schako, Jakob Touttenuy
und der Mutter Magdalena Klein, die Tochter von Dik. Panik, und des Jahres 1803 geboren ist.
Franz der jüngste unter seinen 9 ausgeheiratheten Geschwister, welche Geschwister in Nummer 721 gemerkt sind.
Daß Geburtshaus unßeres Franz ist die
Kirchengasse Nro. 830, sein Herr Vater war
Schmiedt & Bauer, Er hatte auch Grundbesitz.

In den fünfziger Jahren waren hier in Triebswetter sehr oft Millitär, Reiter-reihen einquatiert. Dieße
Reiters benöhtigten eine Beschlagschmiede und
die bequemlichste Werkstädte für dießes Millitär
war hierort’s die des Franzl Vater’s, die
Touttenuy’sche.
Dießer Eschkatron hatte seinen Thierarzten,
welcher Herr Thierarzt seine meiste Zeit in und
an der Schmiede zubrachte, dabei war des

Thierarzten Bequatierung im Nachbarhauße und
solcher Art und Weise ist unßer junger Franz
Touttenuy dem Menschfreundlichen Herrn
Thierarzten sein Liebling geworden.

Der Herr Thierarzt sah in dem Jungen große
Lehrbegierde und ein ausgezeichnetes Talent. Er
gab ihm Bücher zu lesen uiber daß Thierärztliche
Heilverfahren, und gab ihm von vielem Einleitung,
daß es nicht unnütz war, sprechen die Beweiße.
Der Herr Thierarzt ist gestorben, als Franz nur ...
Jahre alt war, Franz hatte nie in seinem Leben
mehr Schulunterricht, als die bis zum Jahre 1856
bestehenden zwei Elementarschulklassen! Dan
dießen Unterricht, welchen Er’s noch von seinem
großen Wohlthäter dem dahiengeschiedenen
Thierarzten aufgesammelt hatte ansonst hatte
Ers keine andere Schulen nicht.
Franz Touttenuy hatte einen solchen Ruf als
Thierheiler, daß viele Menschen ihre kranken
Thiere von bedeutenter Ferne hierher brachten.
Durch Verehrer wurde Ihm’s das schöne
Denkmahl zum Nachruf gewidmet.

Siehe Franz Touttenuy 725, 726 & 718




936 I

Karl Wittje
vom Nro. 30 Raummangels hierher platziert.
Karl Wittje ist der Sohn des ehrbaren
Sebastian Wittje u. der Mutter Barbara Thomas,
aus Nerö gebürtig.
Die Entstammung vom Eingewanderten, des
Jahres 1772 bis zum heutigen Nachkommen, des
Jahres 1932, ein wenig nach Thunlichkeit
aufgemerkt.
Der Eingewanderte hieß
Johann Bapist Wittje *1755 +1834 14/7 79
sein Weib Maria Humbat +1820
Wir kennen 2 Kinder:
1. Josef Wittje *1783 +1861
mit seinem Weibe Elis Freko *1791 +1871 80
Sie ist im Keller ertrunken aus Altersschwäche in gar nicht tiefem Wasser.
Josef und Elisabeth hatten 14 Kinder,
Anmerk. in 12
2. Der IIte Bruder hieß Wittje’s Kolla,
Nikolaus Wittje ist *1798 +1878 10/5
Dießer Kolla hatte 3 Weiber:
Die Ite Maria Eidl *1808 +1850
vom ersten Weibe sind Kinder 8:

Buben:Niklos Wittje, Wilm Wittje, Hans Wittje, Jos. Wittje
Mädls: Pista’s, Wilm Jerich’s, Kittone’s und
Sturm’s Kolla’s.
Vom IIten Weibe noch eine Wittje Tochter Stern’s
Die 2te Mutter brachte noch 3 Kinder in die Ehe mit von ihrem Iten Manne, Jakob Landermann,
von ihrer IIten Ehe Janos Wittje u. Herrischen Klein. Sie ist eine Dama, in 191 ist ihre Anm.
So hatten Wittjes Kolla von den 2 Weiber 12
Kinder.
Die IIIte war auch eine Dama, da sind keine
angränzende Kinder zu den obern 12 nicht.
So jezt behandeln wir den ältesten Sohn, des
Wittjes Kolla, des Wittje Karl’s Ihr Großvater älteren Sohn

Niklos Wittje er ist *1826 +1872
sein Weib Eva Rischar *1830
Sie hatten Kinder:
Margaret Wittje mit Nieka Hans
Rosina Wittje mit Peter Schleich
Nikolaus Wittje mit Weismandl
Maria Wittje mit Wolf Franz
Janos Wittje ledig
Sebastian Wittje mit...
Joschka Wittje mit Pierre




936 J

Sepastian Wittje *1865
sein Eheweib Thomas Barb. *1865 +1911
aus Nerö gebürtig.
Sie haben Kinder:
1. Peter Wittje *1888 +1915
sein It. Weib Schmiedt Lencsi
sein IIt. Weib Schäfer
Stefani *1893
Irma *1914
2. Lehrer Wittje Josef in Szanat *1887
s. Weib Binder Marie *1890
Kinder: Josef *1911, Nik. *1913
3. Sebastian Wittje *1890
sein Weib Schaus Anna *1894
ihr Sohn Karl Wittje *1912
4. Die Schwester Magdalena Wittje *1897
ihr Söhnlein Georg Tjebo *1927
ihr Mann Tjebo Georgus
Lehrer in Ungarn, Kassa-ber.

5. Der Inhaber Karl Wittje *1892
sein Ites Weib Maria Wittje *1897 +1918
ihre Tochter Magdalena Wittje *1913
und jezt verehlicht mit Josef Dama *1907
Kleen Licht Abstammung vom Nro. 216 woh Sies sitzhaft sind.
Der Magdalena ihre Großeltern von der
Mutterseite sind:
der Großvater Jakob Wittje *1870
die Großmutter Katharina Eck *1875 +1921 45
Sie stamdt vom Banat Komlos.
denoch ihre Mutter, aus Triebswetter, des Franz
Bodor, Franz Tuttenuy’s vom Nro. 753 die Tochter ist.
Des Carolus Wittje sein IItes Weib ist
Maria Vollmann *1898
Sie ist die Tochter des artigen Schmiedmeisters
Andreas Vollmann, von welchem seine
Anmerkung unter den Nummern 211, 225, 226 zu haben ist.
Carolus Wittje mit Marie Vollman haben einen
Sohn: Carolus Wittje *1920
Siehe Niklos, Sebast, Karl, Wittje
in Nro. 30, 760, 936 I. J.




936 K

Franz Aron *1891
vom Nro. 551 Raummangel’s hierher platziert.
Franz ist der Sohn des in Ehren ergrauten Johann
Aron und der Fahni Bastien. Die Groseltern des
Franz sind Nikolaus Aron, Blasen-Stefan Niklos
benant. Des Franz Frau gr. Mutter Elis. Touttenuy.
Sie ist die Tochter des alten Schmied-Schago, und
die Schwester des am Triebswetterer Hauptplatze
stehenden Monomentinhaber, des berühmten
Thierheiler’s Franz Touttenuy.

Blattinhaber Franz Aron ist *1891
sein Weib Katharin Nemetschek *1894
Franz war Gastgeber, Greißler, jezt wieder besitzt Er’s einen Last-Auto und ist der Betriebslenker.
Ihre Ehe ist kinderlooß. Kathi ist die Tochter der
Eheleute Ludwig Nemetschek u. Kathi Halláz
vom Nro. 518 wo ihre Anmerkung zu finden ist.
Katharina hat 1ne Schwester im Nro. 518
gemerkt. Selbe ist mit Ratschof verehlicht.
Ratschofische Anmerkung unter Nro. 576

Der Herr Vater des 1891 geborenen Franz Aron ist Johannes Aron und ist gebor. *1864
Die Frau Mutter Fani Bastien *1862 +1927
Sie ist die einzige Tochter ihrer jung verstorbenen Eltern, der Herr Vater war Bastien +1869,
Ujdi’s Bruder, denen Bastien ihre Frau Mutter
gehört zur Schmiedtischen Familie, und ist die
Schwester zu Schmadt’s Hans, Schmadt’s Simon, Schmadt’s Jakob, Mensersch Deutschgasse, Roth Wagner’s und des Ujdi’s Mutter.
Die Mutter zu der Fahni ist Barbara Frisch *1833 +1898 22/4 65
Johann u. Fahni haben außer Franz dem 1891
geboren, eine Tochter
Katharin Aron. Sie ist *1888
Der Käthe ihr wt. Beruf ist Kindergärtnerin,
Lehrerin und verehlicht mit den in gutem Rufe stehenden Dr. der Medicinen Hans Sika.
Herr Sika ist geb. in Groß Komlosch *1883
Er studierte die Doktorus-Heilkunde, nach seinem Studium ließ Er sich in Bezak nieder, von dort kam Er als Kreisarzt nach Lovrin.




936 L

Die wt. Entstammung des ehrbaren

Dr. Hans Sika
Sein Geburtshaus steht in Banat Komlosch.
Sein Vater heißt Josef Sika *1851 +1927
Seine Mutter Elisabeth *1853 +1928
Der Herr Bruder zu Herrn Doktor heißt Jakob Sika, sein Weib Magdalena Funk.
Jakob mit Magdalena haben 1nen Sohn, er heißt Franz Sika.
Herrn Doktor seine Schwester ist Elis. Sika,
ihr Mann ist Hans Holzinger aus Groß Komlosch.

Elisabetha mit Hans haben 2 Kinder:
Hans Holzinger
Franz Holzinger

Die eigenen Kinder des Herrn Doktors und
seinem ehrbaren Weibe geb. Käthe Aron sind:
Elsa Sika *1914
Hans Sika *1915
Hans studierte 1932 die 7te Realklasse.

Des Franz 1891 geb. sein
Großvater Nikol. *1838 +1921
die Großmutter Elis. *1842 +1906 6/8




936 M

Die Abschrift der feierlichen
Grundsteinlegung des Kirchenbaues in
Triebswetter
welcher Akt den 13ten April 1846 3 Uhr
Nachmittag, durch den Herschaftlichen Verwalter Franz Radl, im Beisein vieler, durch dessen Hand gelegt worden ist und auf hunderte Jahre in dieser
hl. Mauer aufbewahrt ist.
Die schön bedachte Schrift, vom damahligen
Pfarrherrn Alexander Bonacz geschrieben, lautet:

“Der längst erwünschte, sehnsuchtsvoll erwartete Tag ist erschienen, wo wir mit heiligem Streben
und Beginnen, daß große Opfer zu vollbringen, die
ganze Gemeinde sich versammelt hat, um den
Grundstein zum Tempel Gottes zu legen.
Darum, Allmächtiger ewiger Gott, gib uns deinen
Segen, daß wir das große Werk zu deiner Ehre beginnen und vollenden mögen!
Laß dieses Gotteshaus zu unßerem Schutz
gereichen, wen Kummer unßre Herzen drüken,
oder Feinde uns verfolgen, und wir um Hülfe
flehen, O, so nimm uns gnädig auf, in deine Mitte,
und erhöre unsere Bitte, und gib uns Schutz in
diesen heiligen Mauern, oder wen wir, mit
dankbaren Herzen dir oh Herr ein Dankopfer
bringen, deine Allmacht preisen und besingen, für
deine Huld und Gunst, daß du unsere Helden

segnest, unßere Herden weidest, und unsere
Seelen durch Trost und Hilfe erquikest hast.
So nimm dieses Opfer so wir bringen, in dießer
heiligen Halle gnädig auf.
Oh Herr allmächtiger Gott, segne unßer Beginnen, segne die Hochgräfliche Familie (Gyulayische
Familie) durch deren wohltäthiges Opfer, wir nun
im Stande sind, dieses Werk zu unternehmen, den
nicht allein unter Kanonen donnern und
Säbelklirren, bestrebt sich Graf Gyulai’s Herz,
dem Vaterland und König treu zu dienen, sondern
auch zur Ehre Gottes, große Opfer, mit reinen
Herzen zu bringen, ist stets sein eifriges
Bestreben, darum segne sie mit Ruhm und Würde
oh Gott, und allen irdischen Güter, bis zur höchsten
Stuffe, segne oh Herr, unser gnädig geistliche und
weltliche Obrigkeit, daß ihre Beihilfe zu diesem
Gotteshauße, nur zu deinem Lob gereichen.
Segne oh Herr die ehrsame Gemeinde, daß sie
dieße Arbeit mit Geduld und Eintracht vollende,
und daß sie stehts an dießen Gedanken erinnern,
daß ihre Mühe, ihr Schweiß zur Ehre Gottes und
ihrer Kinder wohl angewendet ist.
Segne oh Herr den Baumeister mit Weißheit, das
er diesen großen Bau, zu seinem Ruhme
vollenden möge, und so wie der Thurm, dießes
Gotteshaus emporsteigt, so steige auch unßer
Gebet, unser Opfer in dießer heiligen Kirche, zu dem allmächtigen Schöpfer der Welten auf.”



936 N

Den beiwohnenden ihre gezeichnete Namen
waren folgende:
Alexander Bonacz, Pfarrer,
später Dioszezan Bischof geworden
Martin Marx, Ober-Lehrer
Kaspar Eisenkolb, Unter-Lehrer
Franz Hegedüs, Notär
Im Namen des Grafen Franz Radl, Güterverwalter
Franz Arleth, Kaszner
Paul Nagy, Ispan
Johannes Marschall, Ortsrichter
Georg Klein, Geschworener
Johannes Wittje, Geschworner
Georgus Cherrier, groß Wirthen
Dominik Piar, Kleinrichter.

Am 29ten August 1847 ist daß Thurmkreuz
welches heute im Friedhofe, am Anton Bonacz
Grabe auf seiner Kugel steht, durch den Sarafoller
Insassen Johannes Rof auf dem Thurme
aufgestekt worden. Angeblich der großen Last
wegen, ist es 1880 vom Thurme herunter
genommen worden. Beim Aufziehen des Kreuzes
hatte der Gerüstpollier folgendes gesprochen:
Wir schwimmen ohne Wasser,
Wir wollen suchen die verlorenen Strassen,
Wir schwimmen auf daß Gotteshaus,
Wir wollen stechen daß heilg’e Kreuz
und einen grünen Strauß.

Der Gerüstpollier war ein Budapester, Er hatte
sich hier verheirathet mit Theresia,
des sch. Michl’s Tochter.
Des Gerüstpolier werther Name war Fabieni.




936 O-P

Prolog
Zum ewigen Gedächtnisse der Gemeinde
Triebswetter!
Des Jahres 1845 ist das Fundament zum
Kirchenbau im Herbst begonnen worden.
Götz Raßierer kam 1845, am 19ten März nach
Triebswetter, und hatte diesen Beginn genau
beobachtet, der alte Roth Bajers Niklos war Richter, inzwischen war Johann Marschall Richter, dan im Jahre 1850 war der alte Baijer beim
Thürenbeschlagen abermals Richter geweßen.
Eine Bemerkung des Thürenbeschlagen’s vom
Vetter Bajer Nik. Roth finden wir auf Nro. 563
Seite C, D gemerkt.
Im Jahre 1863 ließ unßer sehr verehrter Herr
Diöscean Bischof Alexander Bonacz in unßere
Kirche 3 neue schöne Altäre bauen, nebst dem
heiligen Grabe 1 Hoch- und 2 Seitenaltäre, welche am 8ten Nowember 1863 feierlichst eingeweiht worden sind. Der Altarbauer ist der Vergolder u.
Marmorrierer, Josef Treydl, aus Temesvar.
Vorsteher der Gemeinde waren:
Nik. Roth Nro. 25 Richter
Johann Meixensberger Notär
Josef Schreiber Nro. 4, Geschworener
Martin Weismandl Nro. 104, Geschworener
Georg Klein, Cassier
Domnik Piar, Kleinrichter
Pfarradminißtrador Franz Rósza
III. Kl. Oberlehrer Johannes Sauer
IIt. Klasse Lehrer Jakob Buding
It. Klasse Lehrer Matthäus Moor
Großen Wirthen Peter Renje
Schützen Oberst der bestgekannte Adam Sturm
Oberstuhlrichter von Gr. Sz. Nik. Georg Sztaitz
mit seiner Frau u. 2 Kinder haben beigewohnt.

Der Hochwürdigste Herr Bischof Alexander
Bonacz traf um ½3 Uhr Nachmittags, am 7ten
Nowember 1863, von der Csatater Straße, am
hießigen Hotter hier ein und wurde durch daß
genannte Ortsgericht ehrfurcht’svoll empfangen,
wonach sich der Zug nach dem Orte in Bewegung
setzte, und als der Hochwürdigste Herr Bischof,
den Hauße sup. Nro. 101 anlangte, wurde er
durch den Hochwürdigsten Herrn Propsten Stefan
Burghart aus Nákofalva begrüßt, von wo dan
sich der Zug in die Kirche begab.
Daselbst wurde der Segen ertheilt und nach dem
Segen begab sich der Kirchenfürst in daß
Pfarrhaus, wo er auch übernachtete.
Am 8ten Nowember 1863, Vormittags 10 Uhr,
fand die Einweihung durch den Hochwürdigsten
Herrn Diösecsean Bischof Alexander Bonacz,
unter zahlreicher Assistens feierlichst der 3 Altäre
und des heiligen Grabes stadt.

Wonach ein Hochamt mit Te Deum Laudamus
gehalten, und zum Schluße mit einer Predigt
dieser feierliche Act beendet wurde.
Mittag’s gab der Hohe Kirchenfürst eine Tafel, welcher zahlreiche Gäste beiwohnten. Nur um 2½
Uhr Nachmittags setzte der Hohe Kirchenfürst
seine Reiße nach Temesvar fort.
Diesen Prolog, der unter Zahl 380 & 1863 im
Gemeinde Archiv liegt, verfaßte der Orts-
Notären Johannes Meixensberger.
Propst Stefan Burghart, hielt die Festpredigt, die auf alle Anweßenden tiefen Eindruk machte.
Schreiber hatte die Ehre den Hochwürdigen Herrn Propsten in Nákofalva kennen zu lernen, als man unßere Verwandte besuchte, so habe ich Ihn in
der Kirche gesehen, ein sehr rüstiger Mann.
Im Jahre 1864 im September bin ich von seiner
Excellenz Bischof Alexander Bonacz gefirmt
worden, wo ich Schreiber den
Hochwürden Herrn Propsten bei der Firmung
auch gesehen habe.

Unsere Kirche ist vom Jahre 1850 fertig gestellt, alle Mauern in und auswendig waren damahl ins weißgraue, mit Sand & Kalk, sagen wir
Wetterfest geweißelt. Es hielt Standt 30 Jahre,
von 1850 bis 1880 unterbrochen.
Des Jahres 1880 ließ Pfarrer Carl Böhm unßere
so schöne Kirche inwendig, seit ihrem Bestande
mahlen, Äußerlich die nöhtige Malterung,
Dachumdekung bis zum Thurmspitz alles in Ordnung stellen, so als neu.
Daß große Kreuz mit der Kugel sind vom Thurme
herrunter genommen worden, steht heute im
Friedhof beim Anton Bonacz Grabe. Angeblich
hatte das schwere Kreuz der großen Last wegen,
den Thurm gefährdet. Das jetzt oben stehende ist
in Aradt gemacht worden, aus Zinkblech
gemacht und ist vergoldet!
Bemerkung vor der ersten innern Revidierung
1880, war die Männerseite-Mauer von der
Richterbank bis zum hl. Rokus-Altar, vorn mit
13-14jähriger Kopfhöhe, dan rükwärts wieder mit der Mannes-kopfhöhe voller, so als wen die
Männer durch und durch mit Kanonenkugel,
eingeschossene Kugel in sich hättn, von der Ferne ließ sichs so erbliken.
Woher dießes? In früherer Zeit hatten unßere
jüngere Mannespersonen ihr Kopfhaar fleißig mit
Schmalz geschmiert, an Sonn- und Feiertagen sind
alle ledigen Buben in die Kirche gekommen, dort
standen Sieh’s im Gange, durch u. durch gefüllt,
aufs Choor durfte kein lediger nicht, außer ein
Soldat, diese waren rahr, so dan wer nur konte,
limmelte gern an der Mauer, der fette Kopf stellte
durch diese Zeit die Kugelbilder in der Mauer dar,
Ein fertiger Kuge




936 Qu-R

Gemeinde Ärzte der Gemeinde Triebswetter

1. Dr. Melchor Wittje 1877 - 1880
2. Dr. Florian Neugebauer X.1882 - V.1884
3. Dr. Jakob Nagy 2/XII.1882 - 22/IV.1886
4. Dr. Julis Wellisz 12/II.1886 - 2/VI 1891
5. Dr. Stok Cristof VI.1891 -X.1891
6. Dr. Gustaf Öhler 26/X.1891 - 1/XI. 192...
7. Dr. Jakob Koch von 1/IV.1927 bis jetzt
8. Dr. Koenelius Brayer, Bezikarzt
hatte durch viele Jahre, wenn kein Arzt zu Hände gewesen ist sich dessen angenommen und seine ärztliche Hilfe geopfert.

So will ich eine kleine Operation des so gutmütigen Herrn Dr. Brayer niederschreiben.
Vom Buchnummer 606 ist der bekannte Anton Renon (Gogo Toni) der Inhaber. Er hatte in seinem Leben sehr oft gerauft, so auch jetzt, hat er die Schlacht verloren und brauchte ärztliche

Hilfe, man hatte ihm eine Rippe gebrochen. Die Schmerzen waren übergroß, so meinte der zu Hilfe gerufene Doktor man
müße die Rippe auf ihrem Platz bringen und durch einen festen Verband
schützen, so wird das heilen. Vetter Toni
betheuerte, Herr Doktor, die Rippe auf ihren Platz bringen kann Er vor Schmerzen nicht aushalten. Der gute Doktor meinte halb lächelnd, das wird
besser gehen als Sie es glauben. Man gab Vetter Toni in ein Esslöffel Wasser ein Nieße-Pulver. Vetter Toni mußte gleich darauf 5-6 mal so heftig nießen ohne sich zurückhalten zu können daß das Bett krachte. Nach dem Nießen untersuchte Herr Doktor Brayer die Bruststelle der Rippe und mit größter Zufriedenheit sagte er’s zu Vetter Toni und dessen Angehörigen: Es ist gewonnen!
Nach seiner Heilung kam Vetter Toni zur
Schmiede, ließ sich sein Pferd beschlagen und schilderte mir das ganze.
Siehe Seite 606 A, B,C,D, Gogo.



936 S-T

Die Geistlichkeit
Welche von hier geboren, oder aber von hier als Kind erzogen worden sind.
Als Ersten haben wir Triebswetterer, die hohe
Ehre, den Hochwürdigen Herrn Excelencz
Diözesan Bischof Alexander Bonacz
zu verzeichnen. Dießer sehr Geehrte ist am 11ten August 1812 in Challex, Frankreich, geboren.
Als Ers bei 6 Jahre alt geweßen ist, so kam er in
Begleitung seiner verwittweten Mutter, und der
23 Jahre zählenden Tandte, von dem fernen
Frankreich, über Hügel und Thäler, mit
undenklichen Strapatzen, mit dem Leintuche auf
Mutter u. Tanten’s Rüken, unßeren Bonacz
abwechselnt hierher brachten, wo Sie mit
Sehnsucht, von ihrem schon aus Frankreich
gekommenen Herrn Pfarrer Onkel Anton
Bonacz erwartet worden sind.
Sie lebten im Pfarrhauße, Alexander ging in die
Triebswetterer Schulen, zum Herrn Lehrer Mar
tin Marx da gab es sogleich Kammeradschaft,
zum Beispiel:
Thomas Bastien, später Hasenwagner
Peter Stouffle, später Doppor
Nik Kannengieser, später German
Jakob Szottrell, später Szottrell
N. Wittje, später Diss’Wagner, u. a.

In der Schulzeit ist gespielt worden, Ministriert worden, dan Klokenstuhl ist geläutet, und gerauft worden.
Geehrter Leser möge nachsehen, Seite 626 B, und Seite 663 B, wo etwas ein Vorgang des geehrten
Kirchenfürsten, und des Vetter Thomas Haas sein
wiedersehen geschildert ist.

Wir Triebswetterer dürfen mit Stolz die Familie
Peter Cherrier erwähnen, vom Stammvater dem
1735 geborenen, und 1819 verstorbenen, und der
Stammmutter Marie Lampot *1735 +1809
verst., sind 2 Geistliche, 2 Schullehrer,
1 Bezirksrichter, 1 Ingeniur zu verzeichnen.
Nik. Johann Cherrier Domherr in Presburg *1790 +1862
Peter Cherrier Pfarrer in Uny *1835 +1886

Peter Manöwer Pfarrer *1877
seine Ite hl. Messe 1900
Dominicus Schleich Pfarrer *1874 +1900
seine Ite hl. Messe 1898
Matthias Bittenbinder Pfarrer *1899
seine Ite hl. Messe 1925
Josef Wild Pfarrer *1900
seine Ite hl. Messe 18/4 1927
Stefan Meixensberger Pfarrer
seine Ite hl. Messe 24/6 1928
Renje in Amerika Pfarrer




936 U

Triebswetterer hier geborene Geistlichkeit

Josef Kurz *1843 +1903
Seine erste hl. Messe hatte er’s gelesen am
Pfingstmontag 1870, den 6t. Juni.
Am Tage des Hochwürden Herr Pfarrers Josef
Kurz, seiner Priminz, erste hl. Messe, war ich
Buchschreiber in Gegenwart, als die Prozession
Ihnen in seinem Elterlichen Hause,
Gemeindegasse Nro. 222, zu sagen die ganze
Gemeinde dabei, abgenommen und feierlichst in
die Kirche begleiteten.
In seinem Elternhof vor der Küchthüre standt ein Tisch, mit einem weisen Tuch, 2 brennende
Kerzen, und dem Erlößerkranze dabei.
Als die Prozession zu seinem Empfang im Hofe
war, so ist der damal junge Priester aus ihrer
Wohnung vor den Tisch getreten, mit den Worten:
Gelobt sei Jesus Christus!
Er sprach: Heute ist der schönste Tag meines Lebens, welchen ich dem lieben Gott, unßeren Hochwürden Exellencz Diosezans-Bischofe, und meinen lieben Eltern so sehr zu danken habe.
Nachdem meine liebe Eltern für ein kostspieliges
Studieren an mir gar nicht denken konnten, da ihnen alles Nöhtige fehlte, so hatte ich mit 16 Jahre

den Tischlerhobel, daß Werkzeug meines Vaters noch in der Hand.
Denoch durch die Gnade Gottes und des großen Wohlthäters Exellencz Hochwürden Diosezans-Bischof Alexander Bonacz mildes Herz, bin ich
heute was ich bin, das ich heute durch Gottes
Gnade, dem Allmächtigen, mein erstes heil’ges
Meßopfer darbringen kann.
Welche Gnade habe ich erreicht? Wofür ich
meinen Wohlthäter, meine Dankesschuld nicht
vergelten kann.
Der Zug bewegte sich in die Kirche, ein schönes
denkwürdiges Fest, es waren sehr viele Priester
und Gäste erschienen, der Kirchenraum war zu
klein.
Zu Mittag war eine Tafel zu Ehren des
Priminzsianten in der damahl bestandenen IIten
Schulklasse, welche im Raum der Bänke für 200
Personen groß, der andere Theil der Klasse eben
so großen Raum geweßen, dieses Saal war so
übervoll, daß die dritte Klasse in Anspruch
genommen worden ist.
An gelungenen Tafelreden fehlte es nicht. Ein
gewisser Springer N. aus Nákofalva gebürtig,
damal Herr Kaplan, ließ sich so sehr hören.
Alle Ehre dem schönen Andenken!
Siehe Familie Kurz 195, 22




936 V

Pfarre Filialen
Der Pfarrer von Triebswetter hatte in den Jahren von 1800 bis 1806 alle kirchlichen Funcsionen in
der Gemeinde Wiseschtia verrichtet.
Dugosella (Neroo) hatte der Triebswetterer
Pfarrer zu versehen in den Jahren 1807 bis 1818
Zwölf Jahre lang.

Es war
Militär stationiert in den Jahren:
1809 und 1810. Reiter Kronprinz Ferdinand
1823 waren das Regiment Schneller
1834 waren die Kaiser Hußaren
1841 waren Hußaren
1879 waren Hußaren



936 W-X

Maria Radna
Im September des Jahres 1859 sind aus
Triebswetter die zwei Schullehrer, die Herrn
Friedrich Bernstein, Oberlehrer der IIIten Klasse
und Organist dan Jakob Buding, Lehrer der IIten Klasse mit den Pilgernden Ortsbewohner, vom
8t.-10-11t. September an den Tagen Maria
Geburt, Maria Namen’stag mit der Prozession
nach Maria Radna zur Wallfahrt mitgegangen.
Bemerkung! Herr Lehrer Bernstein soll an seiner
Seite sehr gut unterrichtete Coorsänger, Männlich und Weiblich gehabt haben, welche auch
mitpilgerten und den Prozessionszug durch
schönen Gesang, wie mit Bitt- und Dankesgebete feierlichst und würdig zu verehren.
Meine liebe Mutter hatte mir von diesem
Wallfahrtzuge erzählt, in meinen Schuljahren, ihre
Schwester war auch bei den Sängerinnen, welche später die Frau des Lehrer Buding geworden ist
und von dorther ich Schreiber diese 74 jährige
Uiberlieferung habe.
Als nun diese Pilger von Donnerstag Früh bis Freitag Nachmittag 4 Uhr in Radna angekommen waren, so verrichteten Sie’hs ihre Bußgelöbniße, bis zum Samstag Mittag!
Am Nachmittage zerstreuten sich dem es
beliebte, auf den schönen, von weitheer zu
sehenden Bergen.
Durch Zufall und Gotteswunder gingen unßere
zwei besprochenen Lehrer, von der Kirche,
welche doch schon ziemlich hoch auf dem Berge
steht, von der Kirche seitwärts, gegen eine
Bergesvertiefung (Schluchten) benannt; durch
welche bei Regen und Schneeschmelzungen die
Wässer ihren abfluß in die tiefe Marosch hatten!

Eine solche Schluchten ist in der Breite, zwischen den hinaufragenden Bergeswänden, unten einen bis zwei Meter breiten Wasserlaufgraben.
Was ist vorgekommen, während unßere Herrn Lehrer bei der Gebirgsschluchten gestanden sind?
Es hob sich ein plötzliches trübsein, dunkelwerden, die Gebirge waren zerstreut, mit Menschen voll! Daß trübe brachte Regen, plötzlich umgewandelt in einen Wolkenbruch! Deren in Gebirgsgegenden häufiger vorkommen, als in ebener Gegend.
Und eben an der Schluchten, wo unßere
besprochene Herrn Lehrers standen, kam schon
das Wasser gestürtzt? und brachte im
Wassersturtze Menschen mit, und stürtzte selbe
in die Marosch.
Kurz besonnen, Heldenmuth erwachte in unßern unvergesslichen Lebensretter Bernstein u. Buding
Bernstein aus Gebirgsgegend geborener, aus dem Lande Thirol dürfte von solchen Unglücksfällen schon Erlebnisse gehabt haben, Er rief:
Bruder Buding! Ziehen wir unßern Rock schnell aus, nach diesem banden’s diese 2 Röcke mit je ein Arm zusammen, jetzt hatten Sie’hs ein Netz, daß uiber den Fluß reichte.
Sie stellten sich gestützt, von beide Seiten, ihr Netz am losen Arme festhaltend, und dieße Armen welche ihnen das Wasser, während des Riesen-regens gebracht hatte, fingen Sie ab, ein an ihrer Seite dazugeeilter Wohlthäter erklammte die vom Netz aufgefangenen, zog Selbe mit dem sicher’n Tode ringend aus dem wilden Wasser herraus.
Sie sollen sehr vielen Menschen an dießer Stelle, daß theuere Leben errettet haben.
Eine wahre Nächstenliebe der beiden jungen
Lehrer’s, der liebe Gott möge sie belohnen!
Alle Ehre ihrem wt. Andenken!
Siehe Friedrich Bernstein, in der Lehreraufnahme, Seite 834 D. Schule
Siehe J. Buding’s Familienblatt, Seite 705 A, B



936 Y

Die Kirchhofeinzäumung vom Jahre 1909
So will ich folgendes vom Ablauf dieses Gitters nicht unerwähnt lassen.
Als dieße Kirchhofzäumung im Jahre 1909, im
Monate Mai versteigert worden ist, so waren
Mauerer und Eisenarbeiter, sogar von fremde
Ortschaften erschienen dieß zu steigern.
Nur die Zeichenvorlage als Muster, hatte aber
demnach das Gitter wie es jetzt da steht, viel
schwächeres Marterial in der Zeichenvorlage,
vorgeschrieben und angezeigt, und dabei noch die
mittere Saulen und Stützen fehlten gänzlich, wo
es ohne deeren schon vom ersten besten Winde
umgeworfen worden wäre.
Daß schwächere Marterial und das die mittere
starke Saulen gänzlich fehlten, so ließ sich der per
laufenden Meter um den Preiß Kronen 13-50
steigern.
Bei der vorgeladenen Zeit, ging ich nicht zur
Lizitation. Ich dachte mir, aus dem schwächlich
vorgezeichneten Marterial kan daß doch nur eine
Marktarbeit werden, und ich für Solche auf diesen
Flecken mich nicht einmengen wollte.
Als die Steigerung bei 13-50 stille standt, so kam 1½ stündige Bedenkzeit-
Nach diesen ließen Herr Richter Wilhelm Kohlen vom Nro. 456 Polengasse und jetzt in Pension stehender Herr Notär Josef Meixensberger in der Eisenbahngasse in Nro. 689 im eigenen Hauße,
mich durch den Gemeindediener Peterus Kleitsch,
ins Gemeindehaus rufen und trugen mir ihren
Wunsch vor, nämlich so steht es mit der
Steigerung, und Ihr aufrichtiger Wunsch wäre, daß

ich die Arbeit übernehmen soll. Ich bitte meine
Herrn, mit solch schwachen Marterial und solch
kleiner Bezahlung kan man doch nichts machen:
Es wird doch das Ganze nichts;
Da meinten die Herren, falls es sich thun läßt, mit
einer Beihilfe mich zu unterstützen? Selben
Wunsch hatte mein Sohn zuhauße daß ich die
Arbeit übernehmen soll. Ich solle die Arbeit
übernehmen, und wen schon die Arbeit gratis ist!
Es ist ein ewiges Andenken im Zentrum der
ganzen Gemeinde!
Ich gab meine Einwilligung. Vieleicht kommt eine kleine Beihilfe? Meine Stütze.
Die Umzäumung wurde fertig. steht heute
wetterfest! “Trotzt der vielen rohen Versuche, es aus dem Angel zu werfen.” Und soll für ewige
Zeiten Zeugenschaft dafür geben, daß die
Treffil’ische Schmiedewerkstätte eine vom Grosz
Becschkereker Komitats-Bau-Ingeniur vor der
ganzen Gemeindevorstehung, die Gitterarbeit am 18ten Nowember 1909, genau überprüfte, und dan
mit den angenehmen Worten sich hören ließ:

Er sagte mir, vor der ehrsamen
Gemeindevorstehung, Sie Herr Meister!
Sie haben der ehrsamen Gemeinde eine solche
Arbeit gemacht, das man Selbe nicht besser
machen kann

Die Beihilfe blieb aus, und solcher Art habe ich
der löbl. Gemeinde 400 fl- sage Achthundert Kronen an diesem Gitter gespendet, reine Wahrheit.
Ich habe bekommen für das ganze Gitter 1477
Kronen - 09 Heller
Gulden 738 = 54½ kr.



936 Z

Gemerkte Kirchenväter

Als Erster war gewesen Anton Bertram
IIter Georg Boquell +1853 11/X
er hatte gedient als Kirchenvater volle 36 Jahre von 1817 bis 1853
IIIter Blas
IVten Nikolaus Frisch (Karbun)
Er hatte gedient von 185... bis ...
V. Johannes Renard (Willer Strakle)
Er hatte gedient 30 Jahre von 187...

VI. Johann Renard (Neroer Hans)
*1850 +1924 74
hatte gedient bis 1924
VII. Kaspar Bach
hatte gedient von 1924 2½ Jahre
und jetzt dient Er seit 1931 Juli.
VIII. Tjebo +1931 21/6
Er hatte gedient von 1927 bis 1931

Das Mesnerhaus

Des Jahres 1926 ist es zu Stande gekommen, ein Meßnerhaus zu erbauen.




937 A-B

Triebswetterer Gemeinde-Notärs
seit der Siedlung 1772 bis zum Jahre 1932,
Die Spanne ist 160 Jahre weit.

Unßer als Erster Notären ist geweßen Herr
Sebastian Kurz aus Szeged geboren.
*1742 +1832 18/3 90
Seine Frau Veronika Ernedine aus Groß Kikinda.
Sie sind verehlicht seid 1791. Er war 30 Jahre Notär geweßen, die weitere Zeit in Privaht!
Ihr Familienblatt Siehe Seite 195, 222

J. Györfi war 2 Jahre in Triebswetter 1828-1829
nach Sturm Schandor

Rankovics war eine kurze Zeit und kam nach Banat Komlosch

Albert Kriegner war Notär von 1817 bis 1836
laut Aussage seines Sohnes.

Franz Hegedüs war Notär von 1837 bis 1860
Der Ehrbare hatte bis jetzt hien seine wt. Familie auf dem Notärstuhle 93 Jahre.
Sein Schwiegersohn
Johann Meixensberger war Notär von 1860 bis 1894 den 22/12.

Des Johannes Sohn
Josef Meixensberger war Notär von 22/12
1894 bis 1ten April 1925
Des Johannes Schwiegersohn
Peter Engelmann Vicze-Notär
Er ist nach Triebswetter gekommen 1895 am 1/5 und ist Vicze Notär gewählt worden 27/9 1895
Er diente ununterbrochen 35 Jahre und ging in Pension am 1/7 1930
Siehe Hegedüs, Meixensberger und Eng’lmann in Nr. 1, 208, 689

Popovici Petru kam im Mai 1928 und ging 1930
Bogdan kam nach Popovici.
Jak. Muika Er war 7 Monat suplent.
seit 1ten Mai 1931 gewählt.
Siehe Seite 921 O.

Leonhart Walzer
Wicze Notär gewählt 1930 den 21/X
Herr Walzer hatte die Ehre aus 6 Kandidaten gewählt zu werden.
Leonhartus Wohnsitz Nro. 824
Die Familien-Buchung seiner wt. Familie Siehe 939 Qu
Dan die Rischarische Siehe 822, 823, 824
Dan die Entstammung Rischar, Siehe 491 und
492 A, B, C.
Siehe 703, 704 Rischar Schako.




937 C-H

Triebswetterer Schützen
Vom Jahre 1798 begonnen bis zum Jahre 190... erloschen.

Wir haben schon nach den Nämen der leitenden Schützenoberste seid dem Jahre 1798 Orts-
Schützen zur Kirchenparath eingeführt. Dieße
Schützen stellten sich aus jüngern Männer und
auch bis zu 50 Jahre Männer zusammen.
Natürlich wer zum Schützen ging, es war für Sich ein freiwilliges Choor (Verein), der war einmahl
ein tauglicher stolzer Mann, der auf
Militärbeziehungen seine Freude hatte, ansonst er nicht dazugetreten wäre.
Vom Jahre 1798 bis zu 1888 waren die Schützen in Ihrer eigenen Ziwillmondur bekleidet. Es war
die Bekleidung Jankl - ungarische Hosn, Stiefel,
einen runden Hut, mit einem wunderschönen
Haus-Hahnen-Federschweif auf dem Hute, eine
schöne Patronentasche aus Wichsleder, mit
Messingschnallen uiber die Schulter versehen, als
Gemeiner hatte er eine Flinte, alles rein geputzt.
Nun als Korporal schon, einen schönen extra
Offizierssäbel, bis zum Obersten hinauf, von Stuffe zu Stuffe, immer alles schöner geschmakvoller
ausgesehen hatte.
Der Oberst hatte weißes Riemzeug, mit Silbernen Schnallen.
Des Obersten Montur war aus schwarzen Tuche, mit Persianerfell verbrämten Attila! Einen vom weißen Hahne geschmakvollen Federbusch auf dem Hute! Als Kommandandt, einige von Allen,
vor der Front beritten zu Ross, und so komandiert.
Das Schützen-Choor bestandt von 40 bis 60
Mann, in den 1860 Jahren aufwärts waren sogar bei 80 Mann beisammen.
Ihre Ausrükungen waren bestimmt für folgende Tage die feierliche Auferstehung zu Ostern.-
Ostersontag vor und Nachmittag, am Pfingstfeste, am Frohnleichnamsfeste, am Dreifaltigkeits-
Sontag, wo Selber Tag das feierliche
Kirchenpatronatfest ist.
Und unßere wakern Schützen, alljährlich an
diesem Tage ihr wt. Schützenball feierten.
Vorgang des Festes:
Am Dreifaltigkeits-Sontage, Vormittag,
Ausrükung zur Kirchenparath! Die hl. Messe u.
Predigt anhören, Nachmittag Ausrükung in die
Fesper, nach der Fesper marschierte das Choor
mit Stantartfahne zum Herrn Obersten N. N. und
brachten unter Mußikklängen ihr Schützen-
wappen, in einer schönen Glaßkugel, mit Bänder
und Rosmarien verhüllt, zurük ins gestandene
große Wirtshaus, viza wie der Kirche, jetzt
Rothfamilie.

Ein sehr geräumiges großes Saal hatten wir an
diesem Gebäude, dort in das Saal marschierten die
Schützen ein, daß Saal war geschmakvoll
geschmükt, uiber dem Tanzkohre queer hatten’s
eine Bretterwandt angebracht.
Woh von den Schützen sämtliche Waffen wie
Cschako, Gewehr, Säbel, Patronentasche,
angehängt und den schönsten Militär-Altar
bildeten.Wie schön war dießer Saal geschmückt geweßen, und so unterhielten Sie sich bis zum
Morgengrauen.
Weitere Ausrückungen waren bestimmt für
Kirwei bei 11ten Nowember, Weinachten,
Silvesterabend und Neujahrstag!
So waren ausgerükt bei jedem Begräbnisse, eines
Schützen-Angehörigen seiner Familie, wen
jemand aus der Schützenfamilie gestorben ist.
Bei der Aufbahrung des Verstorbenen standen die ehrsamen Schützenbrüder, abwechselnd zwei und zwei Mann, Tag und Nacht Todtenwache, mit
aufgepflantzten Gewehre.
Bei der Beerdigung des Schützen wurde auf den Sargdekel des Schützen seine von Lebszeiten gehabte Waffen, Flinte, mit Patronentasche, und Riemzeug, so Säbel - Cschako all dieß befestigt
angebracht und bis zum Grabe mitgenommen.
Welcher Vorgang, sehr rührend, auf die
Leidtragenden, wie allen Leichentheilnehmer
geweßen ist.
Von 12 Unteroffizieren ist der Tode abwechselnd auf der Bahre getragen worden.
Trommel, Mußik, schwarz behangen, und so gieng es im Trauermarsch zum Grabe.
Am Grabe angelangt, so wurde der Tode von seinen Schützenbrüder in die Tiefe gesenkt.
Vom Komandanten komandiert sind dem
Verstorbenen zum Andenken seiner Treue und
ewigen Andenken’s seiner Schützenvereines-
brüderlichkeit drei laute Schuss’salven abgefeuert
worden.Es hieß: Zum Gebeth! Vom Gebeth!
Kehrt Euch marsch! Sie marschierten still bis ans
Friedhofthor, von dort hatten 4 Mann der
Bahrenträger die Bahre auf die Schulter
genommen, alle Schützen um die Bahrenträger,
rechts und linx Aufstellung genommen, die Mußik voran, der Komandant läßt sich hören
Vorwärtz marsch!
Die Trommeln mit Mußik schlugen einen
Freudenmarsch ein, vom Friedhofe bis zur Kirche, die Bahre und der Beerdigte waren jetzt am Platz.
Nach einigen Befehlsworte zerstreuten Sie sich.

Die Schützenoberste
von Beginn an hatten geheißen:
Pijerott 559 Polen Domnik 247
Parison Seb. 63 Haman Hans 483
Klein Järich 326 Haman Seb. 325
Sturm Adam 324 Roth Wilhelm 329
Haman Peter 247

Im Jahre 1888 nahm Sebast. Haman vom
Nummer 325 die Leitung des Schützen-Vereins
auf sich! Es hatte sich aus neuen jungen Männer
zusammengestellt, mit dem Beschlusse, das Sie’s
eine Uniformbekleidung einführen werden. Gesagt - gethan! Es kam zur Wirklichkeit!
Dießes zu hören, erfreute die ganze Gemeinde,
weil dieße Schützen in ihrer Ziwill-Montur schon
den schönsten und edelsten Verein der Gemeinde
geweßen sind.
Am Tage der Schützenausrückungen waren alle
Gemüther, jung und alt, in Festlichkeitgedanken
vertieft, der Kirchenbesuch bei solchen
Ausrükungstagen war immer gegen andere
Festtage um viele Kirchgänger vor, da es meist
am Raum mangelte in der Kirche.
Ausgenommen Einiger, die es ja immer gibt, hatte
ein jeder seine Freude, an dem denkwürdigen
Feste.
Es sind in den Verein neue Männer gekommen,
dieße neuen Uniformsleiter sind geweßen:
1. Haman Sebastian, Oberst
2. Schreiber Wilhelm, Hauptmann
3. Manöwer Johann, Leutenant
4. Schreiber Georg, Leutenant
5. Reiszer Josef, Komandierenter Ober-Leut.
Dieße neue Montur wurde fertiggestellt von dem
artigen Schneidermeister Thomas Klein Nummer
482, Schorsch-Niklos-Schneider benannt. Hatte
der Schützen einen Bruder oder Schwager als
Schneidermeister, so war der Bruder der
Schneider für dessen Bekleidung.
Nun war die Montur fertig geworden, am 31ten März 1888, eben daß hochfeierliche
Auferstehungsfest zu Ostern, daß
Auferstehungsfest unßeres Herrn Jeßu Christi,
dürfte in vielen Jahren nicht so viele
Kirchenbesucher gehabt haben, als jetzt bei dem
schönen Wetter, und den Neugierer der neu
bekleideten Schützen wegen.
Am Ostersontag den 1t. April 1888 rückten

unßere neuen Uniformler in größter Parath aus,
zum hl. Hochamte und Predigt, Nachmitag zur
Fesper, nach der Fesper rükten Siehs zum
Begräbniße des Herrn Leutenants Georg
Schreiber vom Nro. 261 seinem verstorbenen 6
Jahre zählenden Sohne.
Bei diesem Begräbnisse war die Gasse überfüllt,
von den vielen Neugierer, um diese so schön
attjußtierten Schützen, ausrükernd, auch zu sehen.
Die Montur bestandt aus einem braunen Artillerie Waffenrok, rohter Gallier, blaue Hose, Stiefl,
Tschako!
Der Offizier hatte an seiner Hoße einen 20 mm
breiten rohten Streifen, Lampashose.
Die ganze Gemeinde fühlte sich glüklich des so
schön atjußtierten Cohres und als Denkwürdigkeit verbleibenden Schützenkohres, ihr Eigen “unßere Schützen” nennen zu dürfen.

Sie waren meist ausgebildete Soldaten. So will ich hier einen Beweiß, der besprochenen Schützen,
ein wenig hören lassen, und dabei fragen?
Warum unßere lieben Lovriner dießes gethan
hatten?
Es war dieß zur Hebung des Festes, unßerer
Herrn Lovriner Nachbarn, es war der fromme
Wunsch, der hoch’ehrenden Fahnen-Mutter,
wohlg. Frau Baron Lipptay.
Im Jahre 1890 hatten unßere schöne
Nachbargemeinde Lovrin ein freiwilliges
Feuerlöschkohr gegründet.
Bei ihrer Fahnenweihe, des neuen Festes,
beehrten die so wakern Feuerwehrmänner, aus
Nachbarfreundschaft, unßere Triebswetterer
Schützen, mit der Triebswetterer Mußik dem
Fahnenweihfeste in Lovrin, ausrückend
beizuwohnen wollen?
Wie es auch geschah!
Am besagten Tage, den 26ten Mai 1890 rückten unßere vom Vorhien sehr geübten Schützen zur
eingeladenen Feierlichkeit. Ich Schreiber war
nicht dabei, denoch sagte man mir, daß dießes Fest
eine denkwürdige Sehenswürdigkeit geweßen ist.
Einmahl der berittenen Offiziere vor der Front! Herrn Oberst Sebast. Haman, Herrn Hauptman
Wilhelm Schreiber, mit ihren schönen Rossen, so
die ganze Bemannung das Ihrige in höchster
Pünktlichkeit thaten. Aufstehend war daß
gebieterische Komando des Herrn Oberleutnant
Josef Reiszer sowie das ihm unterstellte
Schützenkohr, daß mit seiner Fertigkeit nach
Komando so feuerte, daß man von den 40
Schüsse es ungesehen glauben konnte, es sei nur
ein Schuß gefallen.
Hut ab, dem Vereine!

So frage ich, warum man dieß gethan hatte, mit unßeren Schützen? Doch zur Hebung ihres
denkwürdigen Festes! Darf man sich eines
solchen Vereines nicht öftermahl darauf denken?
Nicht wahr Lieber Leser! Alle Ehre dem Vereine.

Nach dem erstverstrichenen 6 Uniformjahren sind wieder zusammengetreten auf 6 Jahre von 1896 bis 1902
Als Oberst standt Wilhelm Roth
Kohlen Wilhelm Hauptmann
Peter Englmann Major, Vitze-Notär
Oberleutenant Dama Franz
Oberst-Leutenant Schreiber Georg
Ober-Leutenant Wilhelm Rischar
Major-Leutenant Johann Renard
Haman Martin Stantartenträger.

Sie thaten das Ihrige aufs pünktlichste, nur nach
abermahligen verstrichenen 6 Jahre haben Sie sich nimmer zusammengefunden.
Warum den nicht mehr?
Das ist einfach! Der liebe Egoismus!
Seit dem Jahre 1902 hat man in jeder Familie nur mehr 1 Kind, ein Sohn oder eine Tochter!
Dan bei den Schützen wird der einzige Sohn oder Tochtermann als einziger doch keine Flinte tragen.
Es will keiner mehr Gemeiner heißen! In solcher
Art und Weiße ging daß Ehrenwehrte Verein
gänszlich verloren.

Uiber 100 Jahre war der besprochene Verein
beisammen.Ein Kirchenverehrungsverein unßerer Uhreltern entstammendt.

Ist gekommen vor 70 Jahren, der Bischof in die
Gemeinde, so sind zu seinem Empfange die
Schützen ausgerükt.
Wen der Bischof jetzt komt, so komt ein Haufen
Fahrräder zur Beehrung, und wirft einer den
andern auf die Erde.

Gedenken wir unßerer Väter! Es war jener
Verein, welcher uns unßere hohe Feiertage
immerwieder in Errinnerung hielt!

Der Schützen-Leutenant

Johann Manöwer
als Schütze sprachen wir von Ihm Siehe 937 E, H.
Sein Familien-Nummer Siehe 731 Kommisär.
Johann Manöwer hatte unter Schwert und Uni-
form noch anderes durchgemacht, als beim jetzt
in Rede stehenden Schützenverein!
Er diente im Regiment des k. k. Heeres, als
Feldweb’l vom Jahre 1881 bis 1885.
Nach seiner Verheirathung wurde Er’s 1895 am
1/1 zum Polizei-Kommisär gewählt, wo er viele
Jahre durch diente. Er diente 20 Jahre als
Kommisär!
Johannes ließ den Dienst fallen, Er wurde
aber bald wieder gewählt zum Polizei-
Kommisären! Wo Er dan die Bitterkeit des
Weltkrieges durchzuhalten bekommen hatte.
Es war dieses:
Am 20t. Juli 1919 hatten Serbische Truppen,
Besatzungstruppen, besprochenen Herrn
Polizeikomißär Johann Manöwer nach
Groß Sz Nikolaus geschleppt, ihn eingekerkert
und mit unmenschlicher Follterrung mißhandelt.
Man hatte Ihm außer den Schläge, jede Stunde
den linken Arm mit dem linken Fuß
zusammengebunden und so
zusammengebunden den schweren Mann
aufgehoben, und an dem an der Mauer dazu
vorbereiteten eingeschlagenen Holzprügel
aufgehängt. Um Ihn zu quählen, als Er schon
gehängt war, hoben die Serben den sehr schweren
Mann in die Höhe, und ließen Ihn dann fallen, und
dieß so oft bis der Ärmste in Ohnmacht verfiel!
Dießes unmenschliche dauerte 8 Tage und 8
Nächte. Am 28t. Juli kamen franßösische
Truppen, welche unßeren Bedauernswehrten
Johann Manöwer sogleich bei Ihrer Ankunft frei
ließen.
Herr Manöwer hatte mir Schreiber die That
geschildert, es war die Freilaßung an der höchsten
Zeit! Er fühlte dieß!
Als man Ihn zuhauße brachte, so war er 6 Monate im Bette gelegen, er konnte weder stehen, noch
gehen.
Alle vorkommende Wettererscheinungen melden
sich in Herrn Manöwer’s zerstauchte Nerven.
Die Herrn Ärzte behaupten, daß was Herr
Manöwer mit seinen stählernen Nerven
außgestanden hatte, und dabei noch ein
arbeitsfähiger Mann in seiner so schweren und
pünklichen Proffesion noch thun kann,
deßgleichen man nur aus vielen Tausenden von
Männer so eine Wetterfeste Person wieder finden
kann.
Siehe 731 Johann Manöwer
Siehe 207



Stefan Jäger - Die Einwanderung der Schwaben



937 I-N

Kirchweifest
Angesehen des Jahres 1870
Als alle Kirweigebräuche noch so gehalten
worden sind, so wie es unßere Großväter und
Großmütter eingeführt hatten! Von dem damaligen
Begehen ist daß meißte nicht mehr, daß ist
geschehen durch 62 Jahren.
Der Anfang der meisten Ehepaare hatte sich
Bekantschaft gebracht, entweder in der
Spinnstube, oder aber an der Kirwei, daß alt
gebräuchliche am Maibaumgehen.
Woh sich Kirweibuben und Kirweimädl gefunden und sehr oft, Jahre darauf Ehepaare geworden sind. Nur damals haben der Bursche, bei der
Assentierung sein müssen, oder mußte
Betreffender einen Mann vorstellen, der sich ohne
jede Aufhebehilfe, 6 Viertel Frucht, das ist 78 Kilg.
auf die Schulter heben konnte!
Dießes war eine Einführung! jetzt brauch man
daß nicht mehr thun, es finden sich keine
Maibaumbuben zusammen, und wen Selbe schon
von 12 Jahre geduldet werden.
Der damalige Kirweibube hatte demnach auch
8-, 6-, 4 Wochen vor Kirwei sich ein Madl selbst mit Ihr gesprochen verlangt, ob Sie Neigung hätte sein Kirweimädl zu sein? zu werden? Wen ja! so war daß Versprechen der beiden halb bindet, daß von nun an des Begehren’s, bis zum Katharienen-ball, nur Sie zwei mit niemand tantzten oder daß 2 Kameraden durch vorheriges reden ihre Mädel
wechselten.
Im Jahre 1874 waren im großen Wirtshauße 80
mithaltende große Buben, aber nur bis zur
Stellungspflicht angenommen.
Im Jahre 1874 waren beim Färber 48 große
Buben, dieße hatten etwas jüngere genommen
(heute Nummer 261 Jowan Haus neber Telbis).
Wen dan alles zur Kirweih nöhtige besorgt
geweßen ist, so kam auch die Kirwei an!
Die Buben wählten sich 2 Geldherrn,
Ordnungsführer, welche man in Allen
Vorkommnissen an die Spitze stellen konnte!
Damal hatten die Buben eigenen Kirweiwein, und
auch guten Treberbrantwein, womit Siehs den
Gästen Willkomm sein konten, in dießer Zeit hatte
Triebswetter meistens sehr viele Gäste, aus Nah
und Fern.

So nun haben wir 1 schönes, geputztes Tanzsaal, 2 tüchtige junge Geldherrn! Einmahl war Parison Ludwig als Urlauber bereits volle 25 Jahre alt, als Geldherr 1872, So nenne ich von seine große Buben Thomas Wolf, Kammacher (*1864, er ist Soldat geworden 1868 er hat gedient 4 Jahre bis 1872) Er war Hußaren Zugsführer! Er war 26 Jahre alt, so waren damal bis 30 Urlauber.
Siehe 752 A. B. die Schilderung der Urlauber.

Kirwei Samstag

Am Samstag Mitag ½ Ein Uhr war die
Versamlung der mithaltenten Buben mit Ihrer
Mußik am Ballhauße. Ein jeder Bube hatte eine
Halbeflasche mit einer rohten Bandtschlänge um Selbe in die Höhe werfen zu können, mit rohtem
Wein gefüllt, in der Hand.
Jetzt gingen Mußik und Buben ihren Kirweibaum abnehmen, brachten Selben im frohesten Gejohle in die Dorfmitte, wo er aufgestellt worden ist, der Baum 17 bis 18 Ø Klafter hoch, war nicht so sehr leicht aufzustellen.
Die meisten Ortsbewohner überhaupt Männlich wohnten der Maibaumaufstellung bei. Es ist auch vorgekommen, daß der schwere Baum gefallen ist und zerbrochen ist.
So hatte der am nähesten wohnende Schmiedt
seine Postarbeit, den zerbrochenen Baum mit
Bänder zu beschlagen. War der Baum aufgestellt, so dämmerte es schon.
Die Mußik, die 2 Geldherrn, noch bis 10
Kameradenbuben gingen zum IIt. Geldherrn Nachtmahl essen.
Jetzt flink, um 7 Uhr sollte die Mußik auf den
Tanzkohre sein, damal ist am Samstag Abend bis ½ 12 Uhr getanzt worden.
Am Samstag Abend ging ein jeder Kirweibube zu seinem Kirweimädl ins Haus, Selbe abnehmen, sie gingen ins Ballhaus und tanzten bis 11 Uhr, dan gingen alle Buben mit Ihren Mädel ins Mädl-Elter-liche Haus, wo es bis zum Jahre 1870 nach
dem Samstagabendtanz der Kirweistrauß mit
langen Bänder an den Jankel des Buben angenäht
worden ist, für die ganze Kirwei war der Strauß am Jankl angenäht.
Des Jahres 1871 ist der bunde Strauß abgeschaft worden, und an seine Stelle ist ein
Roßmarienzweig mit einigen kleinen Bändlein auf deß Buben Hut oder Mütze angebracht worden,
und dießer Hutschmuck wurde dem Buben schon angenäht gleich am Samstag Abend, vor ob Sieh’s zum ersten Kirweitanz gingen.
Der Straußgebrauch ist 1871 abgeschafft worden, aber der Gebrauch, am Samstag-Abend, bis 11-12 Uhr tanzen ist im Jahre 1881 abgeschafft worden, dießer Gebrauch währte mit 10 Jahre weiter.
Das Samstägige Tanzen war 1880 daß letzte
geweßen, nach Aussage des Anton Renje vom Nummer 519
Die Beschaffenheit des Straußes war, Straußbreite 6 Zoll, Straußhöhe bis 10- 12 Zoll.
Dan waren an dem Strauße 5 bis 6 der bundesten Bänder, mit 80 Centi länge und einer 45 bis 50 mm breite angebracht, dießen Strauß der Kirwei-
Bube, wen er seinen bessern Jankl an hatte, die
ganze Kirwei durch getragen hatte.

Jetzt müssen wir dazuschauen, die Zeit vergeht, am Samstag-Abend um 11 Uhr waren auch
gekommen um den Strauß, unßere Cräti u. sein Hans! Die liebe Mutter meinte, Grädti möge sich ein wenig eilen, es ist schon bald 12 Uhr, der Hans will doch zuhauße gehen, daß Er’s auch ein wenig schläft.
Grädl meint Oh, Mutter, ich find die Zeit gar nit
lang, wan der Hans do ist, und’s werd a nit
schloofrich, ich gsien de Hans so gera.
Halts Maul Ding patschntes! Jezt iß schon grad g’nug!

Kirwei Sonntag

Sonntag in der Frühe um 9 Uhr mußte der Bube in
voller Parath im Ballhauße sein, die
Loosungszettel für Nachmittag verkaufen helfen.
Um 10 Uhr ging’s in die Kirche mit
Mußikbekleidung und dem Strauß, Sie standen im großen Gange Paarweiße während der Predigt und des Meßopfers, und gingen beim Offertorium um daß Opfer.
Nach der hl. Messe gingen die Buben mit ihrer Mußik ins Pfarrhaus um seiner Hochwürden den
Herrn Pfarrer in ihr schön geschmüktes Ballhaus einzuladen, mit seinem wt. Besuche die Kirwei-
Gesellschaft beehren wollen. Vom Pfarrherrn
gingen’s zum Herrn Notären und Richters.
Nach dießen Einladungen giengen 10-12 Buben
mit Mußik zum It. Geldherrn aufs
Kirweimittagmahl.
Nach dem Mittagessen versammelten sich alle
mithaltende Buben beim Geldherrn, und so
giengens weiter noch zu Einladungen, bis nach der
Fesper, und dan sich alle am Maibaum
versammelten.
Am Maibaum sind sehr viele Menschen
zusammengekommen, wen daß Wetter günstig
war, so waren sehr viele fremde Gäste. In der
Mitte des Dorfes standt der Maibaum, an dem Maibaum waren angebracht 1 Hut und 1
Seitendüchel, welches ausgeloßt worden ist, zur Hebung des Festes.

Jetzt ist ½3 Uhr, die Tage sind kurz!
Die Geldherren bestiegen den vorbereiteten Tisch, mit ihrem Kirweistrauß in der Hand, mit dem für uns Katholische, Deutschen, schönsten Gruß:
Gelobt sei Jesus Christus!
Der Erste Geldherr spricht, sein Kammerad neber Ihm:
Liebe Kirweigäste!
Wir stehen heut wieder mit mächtigem Strauß Verkünden Euch fröhlich gestimmt,
daß heute daß herrliche Kirchweih,
in unßerer Gemeinde beginnt.
Seit mehr als 160 Jahren,
Bewohnt der Schwabe das Banat
Sein Schweiß hat umgewandelt daß
sumpfige Land
Zum Paradieße im Staadt!
Wohl hat sich manches geändert im Reich,
der Sumpf, die Sprache, der Thron
doch unverändert trozt Sturm und Leid,
Blieb deutsch die Nation.
Der heutige Schwab ist noch immer genau
Wie seine Ahnen einst waren
Er hat denselben redlichen Sinn,
den Fleiß, daß Wirtschaftsgebahren.

Er kämpft begeistert mit Zähigkeit
für seine Sprache und Glauben.
Und läßt sich nie von keinerseidt

Um dieße Güter berauben!
Schlägt im Leben eine frohe Stundt,
die will Er behaglich genießen.
Besonders zur lustigen Kirweih’szeit,
darf über die Leber ihm schießen.
Wir jungen halten den alten Brauch
des Kirchweifestes in Ehren,
Und singen, und tanzen und laden dazu
die Frauen, Mädchen und Herren!
Ein jeder soll steigern auf unßeren Strauß
Und müßt Er die Tausender schon leihen
Der Weg steht offen, für jedes Haus,
die großte Ehr zu erweisen!
Jezt wendet sich der Ite Geldherr zum IIten,
Nun steig auch du Kammerad auf den Tisch!
und biete feil den schönen Strauß
Laß leben die Gäste, daß schwäbische Volk,
Und jedes schwäbische Haus!
Alle rufen dreimahl Hoch! Hoch! Hoch!
Der Zweite Geldherr spricht:
Gelobt sei Jesus Christus!
Der Strauß wird jetzt verletzitiert,
Mit ihm daß Recht zum Vortanz.
Wer’s meißte bietet, ist der Herr
In unßerem Burschenkranz.
Wir Burschen zahlen den 10ten Theil,
vom angebotenen Preiße,
Ein jeder andere Leu für Leu
der nicht aus unßerem Kreiße.
Doch hat den Strauß ein fremder sich
durch Meistgebot errungen,
So ist dabei noch lange nicht
die Mußik eingedungen.
Die Mußik und der Kirweibursch
sind fest zusammengebunden.
Und wen Sie von einand getrennt
die Kirchweih ist verschwunden.
Nun wünsch ich allen gute Lust
Zum tanzen und zum trinken
Und wem der Rampasch schaden sollt,
dem wird sein Weib schon winken.
Jetzt Mußik schlag energisch ein,
Laß klingen deutsche Weisen
Daß deutsche Lied, den deutschen Mann
Soll’n alle Welten preißen!
Alle Burschen rufen Hoch! Hoch! Hoch!


Der Strauß ist verletzitiert worden, Selbes Madl
daß ihn bekommen hatte, ist von den 2 Geldherrn
mit dem Strauße und der Mußik abgenommen
worden, der Strauß wurde dem Madl uiberreicht,
daß Madl mit dem Strauß in der Mitte, die
Geldherrn rechts und linx bekleidet, die Mußik
hinten an, so giengen’s durch den vielen Gästn,
zur Mitte wo der Straußersteher mit Sehnsucht
seines Madl’s wartete, um mit Ihr den Vortanz
ganz allein tanzen zu dürfen. War das Wetter
schön, so tanzten nach dem ersten Tanz, alle
mithaltenten Buben, mit ihren Mädl bis zur
Dämmerung, um den Kirweibaum.
Dießes Madl welches den Vortanzstrauß
bekommen hatte hatte die Mußik, die Geldherrn,
das Madl und des Straußletzitierer ihre
Kammeradschaften, für den Sontag-Abend im
Eltern-Hauße in der Kost.
Nach diesem Schmauß gingen Alle ins Ballhaus,
dort tanzten Siehs bis 12 Uhr. Alle Mädl und
Buben gingen dan zu 3, und 3 Paare,
zusammengestellt, in des Madl’s Eltern Wohnung essen. Es wurde so aufgetischt was alle Grenzen
uibersteigt.

Vom Mitternachtsschmauße sind wieder alle
Mithaltenten, so bei 2 Uhr zurük ins Tanzsaal, ins
Ballhaus, und dort tanzten und taumelten Sieh’s
bis zum Tagesgrauen, in der Zeit am 15ten Nowember, woh doch immer Nacht ist.

Kirwei Montag

Am Montag Nachmittag mußte nach
Kirweiverordnung, ein jeder Bube, mit Madl im
Ballhauße sein Punkt 2 Uhr!
Es wurde getanzt bis zum Nachtmahl.
Nach dem Nachtmahl 7-½8 Uhr warens
beisammen, und tanzten bis 12 Uhr!
Dan gingens auf 2 Stunde zu Mädl’s Eltern essen, dan wieder zurük ins Tanzlokahl bis zum
Morgengrauen.
War jemand, der daß immerwährende getanzt’s müde geworden ist, und eher zu Hauße ging, der war von seinen Collegen als Feigling betrachtet,
Der kann nit amohl die Kirwei aushalten!

Kirwei Dienstag

Am Dienstag ging es auch nur so. Die Mädl
welche um 3- ½4 Uhr nicht dessertiert sind, dieße waren im Tanzsaale bis Mittwoch früh 7 Uhr
eingesperrt, und dan sind’s frei gelassen worden.

So sind den so langsam dießer Methoden
abgeschafft worden:
1. So im Jahre 1871, der große Strauß zu tragen.
2. Dan im Jahre 1881, das Samstagabend tanzen bis 12 Uhr abgeschafft.
3. Dan im Jahre 1890 haben wir Herrn Nikolaus Schreiber vom Nro. 63 zum Iten Richter bekommen, mit der edeln Idee, daß dießes kopfloße tanzen nach Mitternacht gänzlich
verboten worden ist.
Dieße Idee hatte seid dem Jahre 1891 einem Manchen jungen Menschen daß theuere Leben gerettet. Daß er’s durch solch Übersträngung, des Körpers, 4 Tage und 4 Nächte, die er im immerwährenden Tanz, ohne die nohtwendige Nachtruhe gehabt, verbrachte, ein solches Vorgehen rounierte einen Menschen.
Die Abschaffung wieder, ist vielen ihr Glück geworden.

Jetzt haben wir Samstag 1, Sontag 2, Montag 3,
Dienstag 4 zugebracht immerwährende
Kirweitage! Jetzt kommt noch der Mitwoch? was
der’s bringt?

Kirwei Mittwoch

Vor 50 und 60 Jahren hatten wier hierorts auch
noch Fechtbrüder zu sehen, diese aber so selten
wurden, als die Schwalben und die Wachtel
geworden sind.
Handwerksburschn und Fechtbruder ist zweierlei! Der Handwerksbursche reißt, sucht nach Arbeit
in einem Betriebe, der Fechter will von Arbeit
bekommen nichts wissen, sondern geht
geradeweges fechten, von Ort zu Ort, von Thür zu Thüre, alle Einkünften werden vertrunken.
Als Selbe noch häufig geweßen sind, so hatten
wir, wen’s gut ging, an einer Kirwei auch bis 40
Mann, im großen Wirtsstalle, sitzen u. liegen.
Am Mittwoch nach Kirwei sind dieße Brüder
allamiert worden, Sie mögen nach der hl. Messe 8
Uhr zum Maibaum kommen, Selben ausgraben,
ohne brechen herunterlassen, und dan so unter
Mußikklängen, Paarweiße, durchs Ort auf seinen Fleken tragen.
Dan haben Sieh’s freien Trunk, und Kranzkuchen
mit Leberwurst, so viel als Sieh’s essen und
trinken können.
Die guten Brüder auf alle Noht vergessen, gingen ans Werk.
Es ist gegessen worden, getrunken worden, nur
der Maibaum kam schwach vorwärts, eine jede
Spanne weit, war nach dem Marsch ein lustiges
Cschardasch-stük, woh diese rohen muthwilligen
Kirweibuben mit den Ärmsten tanzten, ihnen ihre
schon zerissenen Kleider ganz zerfezten, und vom
Leibe herunterrissen, sodan um 11 Uhr bei Mittag
sind dieße armen Brüder in den Gassenwinkel
gelegen und haben geschlafen, die Buben mit
einigen noch gesunden Brüder haben den Baum
beseitigt und die Kirwei hatte daß Ende erreicht.

Jetzt 1931 sollen nur 12 mithaltende Kirweibuben
geweßen sein.
Dabei brauchte Niemand seinen Taufschein zu bringen um angenommen zu werden.
Die Rechnung mit den 12 Buben ist ein grober Fehler! Es waren nur 9, sage neun! Arme Welt!




937 O-P

Das Jahr 1863
Seinesgleichen soll das Jahr 1794 geweßen sein.

Es heißt das arme Jahr, ich Schreiber bin Augen- und Ohrenzeuge davon, es war mein Ehrenwertes Antrittjahr meiner Schuljahre!
Es hatte im ganzen Jahre 1863 gar nicht geregnet.
Es war solche Trokenheit, daß der Schmied im März schon die Wagenräder abbinden mußte, von zu großer Trokenheit. März ist doch noch
Wintermonat. Wer hatte so etwas gesehen oder auch gehört? Gewachsen ist gar nicht’s, es hatte
nicht geregnet, aber dieß nicht, für einen oder 2
Hotter, daß ganze Land, die ganze Monarchie war betroffen. Es war kein Klee, kein Gemüße, keine
Frucht, keinen Kukurutz, von Allem nichts!
Ein kleiner Streifregen fiel einmahl an der
Lovriner Seite, so hatte man bemerken können, das dieße Felder mit Kukurutz bebaut geweßen sind. Es ist vieles Vieh verhungert!
Von was lebte daß noch nicht ganz verhungernde Vieh daß Jahr durch? Man hatte damahl-liger Zeit noch viele Stampfmauern, welche als Zaun, an
Gassenfront, Gärten, Kleegärten u.s.w. gestanden
geweßen sind, diese Mauern waren unten aus
Erde gestampft, dan war die Mauer gedeckt, mit Bundweiße Kukuruzstengel. Dieße Stängel
wieder waren bedeckt mit Stroh, sehr hoch war
daß Stroh gelegt, so hatte man aus Erde ein
Schutzdach, nüber Stroh und Stängel, und solcher
Art erhielt sich dießes vor dem totalen
Zusammenfaulen, und daß am Hungertuch
stehende Vieh hatte dieße vermoderte Nahrungen
gefressen, um dem so sehr quählenden Hungern zu entgehen.
Wen daß Vieh dazugekommen ist, das Rohr, das Kornstroh vom Haus- und Schopfendache, hatte es dieß heruntergefressen.
Die Queckenwurzel hatten die Menschen
ausgegraben, verkauft und verfüttert, das Reben-holz hatte daß zu verhungernte Vieh gefressen!
Die Menschen mußten die Roßmühlen drücken,
und sich ihr Mehl mahlen, die Pferde konnte man

in keine Mühle spannen, sie waren ganz matt.
Die Schweine, welche vom Hunger nicht dahien
gerafft wurden, sind ungemästet geschlachtet
worden. Ein bitterer Genuß!
Hornvieh ist geschlachtet und geräuchert worden, Es stellten sich zusammen 3-4 Familien ärmere Leute, schlachteten eine Kuh, so wohnten auch wegen der Heizung 2-3 Familien ärmere Leute in einer Wohnung. Eine Klafter Stroh, vom 1862 gewachsen, kostete 40 fl, ein viertl Joch Weingartenfeld, beim Schleich Ziegelofen obenan, kostete 80 fl auf ewig!
Ein Joch Feld bei den Morasten, Sarafoler Hotter, kostete auf ewig zu kaufen 80 fl!

Ich Schreiber bin Augenzeuge daß im Wittje-
Krämer Felde, Windmühlenweg, beim
Bahngeleise, 14 auch 16 Menschen, in dießem
Felde auf der Erde rutschten, und den 3 bis 4 Zoll hohen Mohahr aus der Erde ropften.
Der Staadt ließ Lebensmittel bringen, welches auf Credite vertheilt worden ist.
Es waren in Gemeinden auch Küchen für die sehr Armen, wo man täglich gekocht hatte.
So hatte bei der Ausfassung, eine jede Person jung oder alt 2, sage Zwei, Esslöffel voll abgekochtete Bohnen ohne Brühe per Person bekommen.
Nach der Bohnenvertheilung hatte ein jeder so viel Suppe Brühe als Er’s haben wollte bekommen.
Für eine Familie ist ½ Leib Brodt getheilt worden.
Die Menschen haben in Laibe Kukurutzbrod gebaken.

Der Arme Jakob Müller und Frau mit 4 Kinder, also 6 Personen hatte von der Gemeinde-vorstehung bekommen 12 Löffel Bohnen und
½ Leib Brodt.

Die Heitzung der Zimmer bestandt aus den Kukurutzsturtzen von der 1862 Fechsung,
der besserbemitthelte kaufte sich Holz im
Tschanader Walde.

Bemerkung!
Die vom Jahre 1863 geborenen so auch die vom
Jahre 1863 verstorbenen sind Alle ohne
Mußikbekleidung besorgt worden.




937 Qu-T

Das Zündholz
Von verläßlichen Erfahrungen, waren in den
Jahren 1843 bis 1846 noch keine Zündhölzel
geweßen.
Mein seeliger Vater schilderte dieß sehr oft, als
Ers im Jahre 1843 bis 1846 zum Schmieden in die
Lehre ging, wie schwer daß tägliche Feueran-zünden bei großer Kälte in der Schmiede es
geweßen ist.
Solcher Vorgang brauchte jedesmahl ½ Stunde, bis
man endlich zu Feuer gekommen ist, derzeit einem die Hände abgefroren sind.
Mit was hatten die Menschen vor dem
Zündholzkennen ihr Feuer und Licht angezündet?
Dieß war mit Feuerstein, Schwamm, Feuerstahl, der Schwamm ist auf den Feuerstein aufgelegt worden, sodan mit dem Feuerstahl auf den Stein auf der Steinkante angeschlagen, durch den Schlag der Stahl und Stein Feuersprüten warfen, und manchmahl im ersten Hüb, der Schwamm schon Feuer gefangen hat,
War der Schwamm feucht, zähe, so brauchte man eine sichere halbe Stunde, bis der Schwam uns Licht oder Feuer brachte.
War das Schwämmchen angezündet, so hatte man Hanfhäkel, welche dazu vorbereitet gewesen sind, vom Schwamm die Flamme erhalten hatte, und hatte man das Fett, Kerzen-Licht oder daß
Herdfeuer angefangen.

Seit dem Jahre 1868 sind die Petroleumlichter eingeführt, früher kante man dießes Licht nicht.
Die Elektrische Beleuchtung kennen wir seit 1875 bis 1877, woh man Selbes Licht in dem
Staadtsgestüdte Mezöhegyes bei der
Druschleitung verwendete.

Die alte Methode des Lichtanfanges war und konte man sich versorgen mit:
1. den Feuerstein kaufte man im Gschäft für 1 Kr.
2. den Schwamm haben Gebirgs-Rumänen zum Verkaufe umhergetragen, den Schwamm haben Sie’ß in Wälder gesammelt, an Baumrinden, und dan in Weidenbinde gefaßt, solcher Art die Feigen gefaßt sind im Handel.
Sie hatten auch minderwerthige Holzhaken, und Messer, bei ihrem Schwammhandel.
3. Den Stahl verfertigtn Schmiedt u. Schlosser, daß Stük mit 20 Kr. Ein Stahl der gut geweßen, hatte die Dauer für 2 Menschenalter.
Die frühern Ganßenfedermesser hatten auch
einen Feuerschlagstahl, aber selten gut, er brachte
keine Sprüten, er war meist zu weich.
4. Die Holzstäbchen sind aus Hanfhäkel, in
Päkchen zu 100 zusammengebunden, 5-6 Zoll lang die Dicke eines Zündholzes, wen möglich ein wenig Werk daran hängend.

So hatte die fleißige Hausmutter 36 bis 40 Hundert für den Jahresbedarf gesammelt,
und dan hatte Sie auch, für die weniger
bekümmerte Nachbarin, etwas mehr dießer
Stükchen gesammelt, wen diese Nachbarin
leihen komt, daß Sie Ihr aus der Noht helfen
kann.

Es waren die erstendekte Zündhölzel, von den Jahren 1847, heer bis zum Jahre Anfang des
Weltkrieges 1914, 1916 als Selbe verschwunden sind, so ziemlich ein Fabricat.
Sie hatten eine Eigenschaft:
Selbe Gattung Zündhölzel hatten gegen den
heutigen Zündhölzel oft den Feuerschaden, den
Brandt selbst gelegt. Es war gegen den heutigen
die schädliche Eignschaft, das man Selbe überall
hatte anreiben können.
War eines dieser Zündhölzchen verloren in der
Sonne gelegen, dießes zündete sich von selbst
Feuer, dem auch unzählige Mahle ganze
Ortschaften und Milliarten zum Opfer gefallen sind.
War ein Zündhölzel im Stalle, im Schopfen, im
Hofe zerstreut, welche Verstreuungen häufig über
häufig vorgekommen sind, und eine Hänne
scharrte-krazte darüber, so war daß Feuer, der
Brandt gelegt.
Die Hauptursache von den unzähligen
Brandtunglüksfällen war daß man konnte das
Zündhölzchen überal woh immer anzünden.
So hatte ein jeder Knecht, Béres, ein jeder
Tabakraucher, seine Zündhölzer aufbewahrt,
in der Gattjenstrippe eingerollt, auf dem Hut
sichtbar, unter Hutband u. Schnur, beim Garben-führen im Hochsommer in jedem Leibelsak,
im Schnupftuch mit dem Tabak eingebunden.
Das Schnupftuch in der Gattjenstrippe eingerollt, war ein Tabaksplatter zu Händen, so konnte man
die gefährlichen Zündhölzer Selbstbrandleger
aber deren Gefährlichkeit gans ungeachtet, an
dießen Stellen aufbewahrt finden.
War es zum wundern, der vielen vorgekommenen
Brände, woher daß kommt, es ist vorgekommen,
in einer Woche dreimahl Feuer und dabei kein
gelegter Brandt, dieße Brände rührten meißt
durch diese zerstreute Zündhölzer her.
Es brauchte nur ein Reibholz in der Sonne unter
Stroh liegen, daß fing von selbst Feuer.
War ein Reibholz im Schupfen, im Stalle, zerstreut, das Händl scharrte darauf, das Feuer war
enstanden.

Da Betreffender seine Reibholz, in der Gattjen aufbewahrte, dan im Schnitt beim Garbenbinden ihm’s von diesen Hölzchen bei seiner Handierung herunter in die Garbe fielen, dan beim
Schoberbauen kam die Garbe mit ihrem Zündholz
gegen den Sonnenbrandt, einst am heißen Tage, alles im Hofe ist beschäftigt, denkt niemand nichts uib’les, in einem Blitzschnell ertönt Feuer, der Schober brennt, gans oben. Woher?
Wie viele Miliarten Brände enstanden durch
Kinder mit den früheren Zündhölzel?

Nun den für die Erfindung der jetztigen
Zündhölzchens ihrer segensreichen Eigenschaft,
daß man Selbe nur an ihrer eigenen Schachtel und
keiner anderen Stelle anzünden kan!
So sind dieße wie früher sehr viele vorgekommene Brände durch ein Händlscharren oder einem Sonnenbrande, durch dieße neueren Zündhölzel im
Vorhien schon alle gelöscht, weil dieße neuen Zündhölzer von ihrer Verpakung weggenommen an gar nicht’s anzündbaar sind.
Im Verhältniße der Jetztigen Hölzchens, zu den früheren, sind die Jetztigen die Billigern.




937 U

Siehe 332 ihr Wohnsitz
Raummangels verwendeten wir hier für den schon verbrauchten Nro. 332 dießes Schreibeblatt.

Marker Konrad Roßmüller
Von den 8 bestandenen Roßmühlen war dieße Mühle am längsten gestanden, bis zum Jahre 1912
Den ersten Eigenthümer ich kannte war der ehrbare
Martin Roth (Müller Martin)
seine wt. Merkung Siehe 216
Nachher kam

Konrad Marker *1864 +1926 25/X 60
Er ist der Sohn des ehrbaren Thomas Marker *1834 +1898 16/6
die Mutter eine Wenson Marie *1837 +1914 7/2
Königs-Marie benant.
Siehe 312-313 dort ist die Entstammung der Marker.
Des Konrad Marker sein Eheweib ist
Katharin Wittje +1915 23/12
Sie war die Tochter des Rohten Fleischhaker’s benannt und der Schady-Crädl.
Der Rohte Fleischhaker enstammt vom Sajkos
Wittje (Sajkos Batis) vom Nro. 209

Dieser Fleischhauer ist als junger Mann
gestorben
Die Geschwister des Konrad des 1864 geb. sind:
Nikolaus Marker, Drächslermeister Belgrad
der Belgrader,
Schreiber’s Taufkollege *1858 2/2
Anna
Mähri

Die Kinder des 1864 geborenen Konrad Marker:
Sebastian Marker *1899
verehlicht mit Crädi Manöwer *1902 Kommisär’stochter
Maria Marker *1897
verehlicht mit Schneider Martin *1890 Siehe Nro. 887
Magdalena Marker *1904 mit Roth Josef
Nikolaus Marker *1908
sein Weib Barbara Kriffaton *1912
Sie ist die Tochter des 1881 geborenen Melchor Griffaton, Sohn des von Nro. 410 gemerkten Gloos-Griffaton.
Barbaras Mutter, Katharina Burghard.

Auf daß Mühlenplatz erbaute Konrad ein Haus welches jezt das Eigen seines Sohnes Sebastian ist.
Sebastian Marker *1899
sein Weib Crädi Manöwer *1902




937 V

Siehe 333 Wohnsitz Noel Thomas
Raummangels von 333 hierher, vom Mühlenplatz Noel Thomas u. Vater

Noel Jakob (Gags Schuster)
Noel Jakob ist geb. *1849 +1923 75
sein Weib Schreiber Rosin *1850 +1914 34
Rosina ihre Ite Ehe war Oberten Schuster’s aus
dieser Ehe 1 Tochter entsproß, dan dieße Bartl
Oberten des Franz im Thal älterer Sohn zum
Manne hatte.
Von dieser Ehe ist 1 Tochter geboren, des Kloos Oberten und der Schreiber Rosi ihr Kind,
Sie ist *1871 +1923
Nach dem Tode des Kloos Oberten heirathete
Rosina den Gag’s Schuster, Jakob Noel.

Ihre Kinder mit Noel:
1. Hans Noel, in Nerö *1876 +1923
mit Weiler Barbara *1876
ihre Tochter Elis Noel *1901
mit ihren Kinder
Mathias Führbach *1922
Rosina Führbach *1928
2. Maria Noel *1878
mit Groß Jakob *1876 +19...

3. die ältere Schwester vom Kloos-Vater
mit Burtel Franz *1878
in Schorokschas
Sie haben 2 Kinder
4. Georg Noel *1880
Rasier in Budapest
haben 1 Tochter.
5. Thomas Noel *1888
mit Maria Polen *1881
der Poller-Domnik haben 3 Kinder:

1. Sebast Noel *1905 Tappazierer bei Dik. Ha.
mit Renard Kathi *1907
des Scharnaschneider’s Tochter
haben 1 Kind Hans Noel
2. Franz Noel *1908 mit Biringer *1912
haben 1 Kind *1932 3/8
Biringer’s enstamdt vom Nro. 374 Neureihe
des Johannes Biringer und Kleitsch-Mutter
3. Georg Noel *26/2 1911 ledig

Die Schwiegereltern des Thomas Noel, mit seiner Christine Polen, sind die in Ehren ergrauten
Dominik Polen (Poller Domnik)
Christina Griffaton (Hallof Christin) benant
Dominik ist *1850 +1920
Christin ist *1849 +1922
der Hallof Großvater ist +1881
die Hallof Großmutter ist +1907 geb. Tjebo.




937 W

Raummangels von 334 (341 Wohnsitz) hierher

Noel Sebastian (Gags Sebast) *1884
Der arme Mann ist erblindet, hatte danach die
Gnade von Gott sich zu verheirathen, und sein
Brod bis jetzt selbst verdient.
Sebastian ist ein sehr geübter Harmonika Spieler,
womit Ers zu kleinere Hochzeiten, dan zu
Namenstagfeste häufig als Mußikeer gerufen
wird.
Man sagte mir’s, daß Sebastian sogar in der
Badesaison in Kalatschi den Badegästen mit
seiner Musik u. Gesang sehr willkommen sein soll,
woh er sich ein kleines Schärflein verdienen
konnte.
Jetzt bekleidet und führt ihn seine 12jährige
Tochter, wohien Er’s zum spielen führt, welche eine Fliolien-Spielin ist, und Sie’ß mitsammen mit Mußik und Gesang nach Thunlichkeit sich hören lassen.
Sebastian unterrichtet auch durch viele Jahre her Buben zum Harmonikaspiel,

Sebastian ist als blinder Mensch auch
Korbflechter, keine Kleinigkeit nicht!
Sebastian’s Körperbau stellt eine majästätische Mannesperson vor. Sehr schade, Körperbau, Talent ist dem Armen Vorzüglichkeit, nur daß theuere Augenlicht fehlt.

Sebastian ist der Sohn des 1849 geborenen Jakob
Noel (Gags Schuster) und der Mutter der 1850
geborenen Rosina Schreiber.
Des Sebastian’s Eheweib, eine Liebes-Ehe wen
daß nicht so wäre, hätte dieße Frau den armen
Blinden nicht zum Manne genommen, und schon
viele Jahre in einem wahren Musterhaften
Eheleben verbracht.
Sie ist fleißig, Sie ist bescheiden.
Sie ist in Perjamos geboren *1886
Sie heißt Maria Nägele. Ihre Eltern sind:
Jakob Nägele *1853 +1927
Marjana Strup *1855 +1930
beide aus Perjamos.
Des Sebastians Tochter *1920
sie heißt Katharina Noel.




937 X

Vom Wohnsitz Raummangels von 335 hierher

Jakob Polen (Pista Jakob) *1857
Pista Jakob enstamdt von der Vaterseite von Polen Schandarm’s Franz,
von der Mutterseite von Wittje-Wittjes Kolla.
Der Besitz des Schandarm’s war Alter Numer 2
jetzt der neue Nummer ist Nro. 10
Der Besitz Nummer des Wittje war alt Nro. 44
jetzt der neue Nummer ist 192
Jakobus Ites Weib, Kathi Thoma *1846
sein IItes Weib Anna Bürger *1872 +1929 31/12
Sie ist die Tochter des Banat Komloser Hans
Bürger, Hans Jerich. Sie waren Gemüsebauer, Sie liegt hier in Triebswetter, Er’s wieder in Lovrin beerdigt.
Jakob mit Anna hatten 3 Kinder,

davon die bei ihm im Nro. 335 wohnende
Magd. Polen *1914 15/3
Sie ist verehlicht mit Franz Roth, des Roth Barbier vom Nro. 528 Nik. Roth seinem Sohne
Franz Roth ist *1908 21/12

Des Jakobus Eltern:
Peter Polen (Pista) *1834 +1911 2/8
Sie Margareth Wittje *1831
ihre Kinder:
1. Hans Polen *1855 +1913 22/8 58
2. Jakob Polen *1857
3. Peter Polen, Er war Fuhrmann in Bosnischen Kriege *1859 +1879
4. Des Guten Baschtjan’s Eheweib.

Siehe des Pista Jakobs Geschwister
unter Nro. 523, 8, 606




937 Y

Siehe Wolf Bäk 319 der Wohnsitz

Nikolaus Wolf Bäcker *1876
Wegen Raummangel haben wir H. Wolf von
seinem Wohnungsitz-Nummer 319 und seinem
musterhaften Bäkerladen-Geschäft hierher auf
Nro. 937 beschrieben.

Nik. Wolf Bäker ist geb. *11/1 1876
sein Bruder Johannes Wolf Telep-Inhaber des
Herrn Buding’s Grundstein geweßen der so sehr
verbreiteten Rebenedlungswirtschaften!
Siehe Nro. 159 A, B, C, D, Die Gründung
Buding’s Milleniumstelepanlage!

Bei Auflassung des Herrn Buding’s
Edlungswirtschaft, so hatte Johann Wolf daß
benante Telephaus mit dem dabei grenzenden
Joch Feldes gekauft, wo Er Selbes Haus bewohnt
und seinen Weingarten hat.
Der Bruder ist geboren *1878
Sein Weib Kathi Tuttenuy, Sie ist die Tochter des Franz Bodor’s-Sohn, Niklos, vom Nro. 189
Sie haben eine Tochter Illona Wolf,
Sie war in Ehe mit Bastien.

Die Enstammung des Bäkers Nik. Wolf:
Sein Uhrgroßvater Hann Ad’m *1805 +1856 51
Sohn des Hanskle’s Hanßi vom Nro. 557
Die Uhrgroßmutter Mamisch Gigitt
*1806 +1895 23/4 89
Sie ist die Tochter der Mantis, eine Willer.
Bäk’s Großeltern:

Nik. Wolf, Landmann *1830 +18...
die Großmutter von Vater Eid’l, des Schmieds
Dominik’s Tochter.
Bäk’s Eltern:
Johann Wolf Bujdy *1852 +1911 17/5 59
der Herr Vater war Schustermeister
die Frau Mutter Anna Renard *1856 +1909 27/8
Beruf Gemeinde Hebamme, Entstamdt von 551

Bäker’s Vater seine Geschwister sind:
1. Anna Wolf *1855 +1907 12/XII 52
verehlicht mit Schneider Peter, Cillian *1855 +1926 14/4 71
Siehe Nro. 285
2. Elisabeth Wolf *1857 +1873 ledig
3. Johannes Wolf, Bäkers Vater
*1852 +1911 17/5

Bäck Nik. Wolf der 1876 geborene hatte sein Ites Weib Eva Borcsher *1882 +1911 31/5 29
Kinder aus der Iten Ehe:
1. Ferri Wolf *1907 Beruf Weisbäck
außer Weißbäkerei ist Ferri auch Zuckerbäcker
2. Marie Wolf *1905
ihr Mann Ludwig Renard.
Er ist des Schneider Ludwig vom Nro. 543
Kürbs Ludwig Ziegsohn und der Renard.
Sein IItes Weib Barb. Brommer *1890
Sie ist aus Knész geboren,
ihr Vater Josef Brommer *1854 +1923 69
Sie Magd Römer *1862
beide aus Gottlob gebürtig.
Sie hat Geschwister:
Josef, Martin Kriegsheld, Sussi,
Margareth, in Knész.




937 Z

Komlosan Michl Siehe 338 Wohnsitz

Michael Komloschan *1855
aus Groß Sz. Nikolaus geboren
Er kam als Bauernknecht ins Ort, verheirathete sich mit der ehrbaren
Katharina Kohlen (Tjada Katti benannt).
Sie ist *1858 +1910
Sie hatten 1 Kind: Nikolaus Komloschan
Er ist geboren *1881 +1883
Sein IIt. Weib Kathi Schulz von Sz. Nikolaus
Sie ist *1858 +1918
Seine IIIte Anna Kohlen *1882 +1919
Seine IVte Käthe Martin *1870

 



938 A

Von 340 seines Wohnsitzes

Volz Nikolaus Rassierer-Meister
Nikolaus stamdt vom Nro. 366
des Hiember Christof und der Großmutter Sottrel
Seine Eltern sind:
Kaspar Volz *1838 +1875 13/5 38
Sie Kathi Oberten *1840 +1908 30/1
der Obern gemerkten Oberten und Sottrel ihre Tochter ist.
Der Großvater Hubert Oberten +1875
Er stammt aus der Christof Oberten Familie vom Nro. 197-198
Die Großmutter eine Sottrel ist +1875
ihre Anmerkung der Sottrelgeschwister ist auf Nro. 775 gemerkt.
Nach dem so früh eingetretenen Tode des 1838
geb. Kaspar Volz heirathete die Oberten Mutter
den ehrbaren Wilhelm Sturm, Sohn des
Sturmskolla vom Nro. 203 stammendt, von
welchem IIten Manne 2 Sturmkinder sind.
Dieser Nik. Volz ist geb. *1867
sein Weib Sussi Oberten *1873
Die Entstammung der Sussi:
ihr Herr Vater Franz im Thal *1837 +1906
die Mutter Marie Thoma *1839 +1917
Dieße Eltern haben getauft 10 Kinder, es leben:
1. Niklos *1869 mit Marg. Adam
2. Marie *1879 mit Franz Sturm

3. Sussi *1873 mit Blatinhaber N. Volz
4. Peter *1876 mit Fahni Wittje, Kathi Magra
5. Marie *1901
6. Marie

Des Nikolaus & Sussi ihre Kinder sind folgende:
1. Maria *1896 Sie ist verehlicht mit
Bauernbach Peter *19... in Stancifalva
Der Marie ihre Kinder:
Nikolaus Bauernbach *1922
Peter Bauernbach *1920 Stancifalva
Ludwig Bauernbach *1928
2. Marie *1901 war verehlicht bei Kittone 478,
jetzt in Grosz Sz. Niklos.

Des 1867 geborenen Nik. seine Geschwister sind:
1. Peter Volz +1885 in Temesvar als Soldat
2. Nik. Volz *1867 Er Selbst ist Inhaber
3. Franz Volz

1. Franz Sturm
2. Josef Sturm

Nik. und Franz sind vorzügliche Rasierers, welche ihre Lehre und Fremdjahre in der Wiener Stadt
verbrachten.
Der Vater Kaspar entstamt der Volz Familie vom
Nummer 268




938 B-I

Das Meisterstück

Waß versteht man unter Meisterstück?
Es ist dieß eine Arbeit so ausführen, daß man es nicht besser machen kann!
Dießes wird Meisterstück benant!
Das Meisterstück war noch vor 70 Jahren im
Handwerksstande von der größten Bedeutung,
nämlich je größer der Marktflecken, je größer die
Stadt, je heiklicher war es zu einem Meisterstück zu gelangen.
War einmahl der Meisterstücker nicht von der
Stadt oder von dem Fleken gebürtig, dort wo er
sein Stück machte, und sich niederlassen wollte,
dießes war so schwierig daß man sich’s gar nicht
vorstellt.
Schon im Geburtsflecken happerte es sehr oft mit
großen Schwierigkeiten, daß Einem Stücker daß
Stück auch III mahl verworfen und nicht
angenommen worden ist.
Dieß bei den Einheimischen, war schon dan wen
Er’s gar nicht durchkommen konnte, da fehlte die
Befähigung seines Handwerk’s.
Der Mensch müßte doch auch vieles mitspielen, bis Er’s sich zum Meister stellen konnte?
1t. hatte der Anfang, 4 Jahre, als Lehrling zur
Leistung, und meistens erging es vielen Lehrlingen sehr traurig schlecht.
Der Lehrling hatte bei vielen Unmenschen den
bittern Hunger, 4 Jahre lang durchgehalten.
Dan war er der Watschenbube sämtlicher
Gehülfen, des Betriebes, dan in alle Eken woh
niemand anderer hien ging, und gehen wollte, dieß
war des Lehrlings-Looß.
Der Lehrling hatte seinen Hauptheil an der
Kindererziehung, dieße an Sonn- u. Feiertage
bewachen, während dessen die gnäd. Frau
spazieren ging.
Nach den Mahlzeiten durfte und mußte er’s daß Geschirr abwaschen, aber nicht vieleicht wie es doch manchmahl einen Teller zerbrechen
dazwischen vorkommt, den das war dem Ärmsten gesichert, 8 Tage, 8 Nächte weit keine Ruhe
mehr zu finden, in der Frau Meisters Nähe.
So hatte der gute Lehrling auch seinen Theil beim Brodt-backen, er durfte den Teig verarbeiten, und auch den Bakofen heizen.
Ist Wäsche gewaschen worden, so hatte der junge seinen sicheren Theil.
So hatte ein Ärmster sich beklagt, uiber seinen
Standt, und meinte schon Eulenspiegel wollte alles Vorkommende im Leben mithalten, aber ein
Lehrling wollte Er’s nicht mehr werden.

Er wurde auch in die Lehrlingsschule gepeitscht, ohne jedem Nutzen, bis er jedesmahl hienkam, so war der Unterricht vorüber geweßen, den seine häußliche überhäufte Dienste ließen Ihm nie zur rechten Zeit in die Schule kommen.
Wir dürfen nicht vergessen, früherer Zeit waren die großn Familien, da gab es all-abendliches
Schuhputzen ohne Ende für den armen
Lehrbuben.
Nun hatte man vor 60 Jahren keine
Fußwegplasterungen nicht, bei Morastwetter wie hatte das Fußzeug ausgesehen?
Dan war die damahlige Schuhwichse gegen der
heutigen im Unterschiede so groß wen daß
Leder ein weniges feucht geweßen ist, das man
mit der heutigen Paste in einer ¼ Stunde mehr
und besser in den Glanz macht, als jeh in 6
Stunden in einer halben Nacht.
Oh, ihr armen Lehrbuben damaliger Zeit!

Sodan hatten die Soldaten damal in ihrer
Dienstzeit auch kein besseres Looß, mit ihren
Stiefel- und Riemzeug, welches mit der armen
Wichse hatte müssen behandelt werden.
Das was ein solcher Soldat mitgemacht hatte
unter dieser Wichse-Folter dieß ist nicht zu
beschreiben!

Das Lehrlingleben haben wir angesehen. Nun
wird vom Lehrling die Gesellenstufe begonnen.
Dießes ist erträglicher in Berechnung
genommnen, Lehrling sein, und Geselle sein das war, in damaliger Zeit 1 zu 1000
Der Lehrling ist vor der löblichen Zunft seines
Aufnahmeortes zum Gesellen frei gesprochen
worden nach verbrachter Lehrzeit. Von der Zunft hatte er bekommen ein vom Jahre, den 16t. Juli 1816 unter Zahl Nr. 21080 ausgestelltes Wander-Buch, mit welchem Er’s als anständiger
Meistergeselle in die Fremde des Inn und
Auslandes ziehen, wandern konnte!
Es waren Ihm in dem Wanderbuche die ihm
ertheilte Wanderbewilligungen bestädtigt,
weitere Reisepässe, außer dem Wanderbuche
brauchte der Handwerk’sgeselle nicht, um
wandern zu können.
Dem Gesellen seine verbrachte Leistungen sind
in diesem Buche als Zeugniß ausgestellt, wo er
um Meister zu werden, dießes Buch als
Hauptgegenstandt in Ehren zu halten hatte.
Es waren dem Meisterstücker nohtwendig
vorzuzeigen 1 Lehrbrief, in welchem die 4
verbrachten Lehrjahre verkontraktiert sprechen, als er’s bei der löbl. Zunft aufgenommen worden ist, mit seinem Herrn Lehrmeister.

Der Hauptgegenstandt war jezt daß Meisterstück zu machen, welcher Gegenstandt uiber alle
Grenzen heiklich war.
Wen schon betreffender Meisterstücker von
vorhien gewußt, ein guter Arbeiter geweßen ist,
so hatte man ihm solche Schwierigkeiten zur
Aufgabe des Stücken’s vorgegeben, daß einmahl
ein Ding der Unmöglichkeiten geweßen ist, so
etwas verlangtes durchführen zu können.
Ich will dem lieben Leser von solchen
Vorkommnissen reine Wahrheiten hören lassen,
da man solches seit den Jahren 1867-1868 nicht mehr brauch und thun muß, so wird ein Mancher geschriebenes für einen Roman halten.
Dieß war jeh, daß Schwierigste und Wichtigste der Gewerbetreibenden.

Zum Stücken hatte man damahls den Stückenden
gar nicht in einer fremden Stadt oder Marktfleken
zum Stücken angenommen, oder mit solchen
Aufgaben und Angaben, daß Selbes nur der liebe
Gott allein ausführen konnte. Solche Belastungen
sind dem Stücker verlangt worden: Es war darum,
man wollte den jungen Handwerker in Ihrer Stadt nicht aufkommen lassen. Um daß Sie durch Ihn keinerlei Schaden an ihrem Handwerke haben sollen.
Sehen wir an, wie es einem jungen Meister bei
solchem Stüken wollen, ergangen ist.
Stefan Treffil aus Nákofalva, Szölesch gebürtig,
es ist eine Stundt Weges von Grosz-Kikinda.
Stefan ist geboren im Jahre 1822,
im Jahre 1833 ging er’s nach Grosz Kikinda in die
Lehre zum Schustermeister Martini Bogdan,
große Gasse. Nach vorschriftsgemäß verbrachten
4 Lehrjahre ist Stefan Treffil von der Gr.
Kikindaer Gewerbe Innung frei gesprochen
worden.Nach dem Freispruche so arbeitete
Stefan als junger Geselle in Groß-Kikinda, ein
volles Jahr! Nach verbrachtem Gesellenjahre ging unßer in Rede stehender Stefan in die Fremde hienüber nach Kroatien und Slavonien.
Er arbeitete 4 Jahre in den Städten Esseg, Agram,
Fiume, Waraszdien, das 6te Jahr verbrachte
Stefan Treffil abermals in Groß-Kikinda zu, ein
Beweiß daß der Flecken Grosz Kikinda ihm
Stefan an’s Herz gewachsen war. Durch diesem
6ten Jahre, als Geselle, machte Stefan die
Bekantschaft des in gutem Rufe gestandenen
Meister. Was ereignete sich durch dießer Zeit?
Stefan der mit seiner Lehrzeit ehedem 6 Jahre
schon im Handwerke zugebracht hatte in Kikinda
jetzt kam ihm der Gedanke, sein Meisterstück für die Stadt Grosz Kikinda auszufertigen und Er’s dan ein Stadt-Meister werden will.
Wie erging es unserem armen Stepfanus als daß Gerücht sich verbreitete? Er wolle die Stadt Gr. Kikinda mit seinem Meisterstück beehren, und Kikindaer Meister werden.
Gar nichts angenehmes war zu hören für ihn.
Es hieß ganz einfach, der Szöllöscher Stepfanus Treffil will Grosz Kikindaer Zunftmeister werden, welches Ihm nicht sicher gelingen wird,
den ein Zischmenmach-Meister in Groß Kikinda
zu werden, ist nicht so einfach, und geht darum
auch nicht so leicht, es wird sogar gesprochen,
daß dießes Meisterstük ohne jeder Vorlage oder
Maßnehmen geschehen muß.
Wer könnte so etwas ausführen, den Stiefel
zuschneiden ohne Maaßnehmen? Blooß vom
Augenmaß sich daß nöhtige zuschneiden, dan sollen diese Stiefel ein rechter sein und wieder
ein linker sein, mit einer Naht gemacht, und so ein Stiefelpaar bilden, daß keine Betatelung zu finden ist, so gemacht als wen

Selbe einem Moddel
gegossen wäredten.
Das wird einmahl schwer, oder unmöglich sein,
für unßeren Meisterstük-Kandidaten.
Nach dem Ganzen, was wir bis jetzt von dem
Meisterstüke machen erfahren konten, da gibt es trübe und helle Seiten.
Jetzt sehen wir die Aufgabe, welche zum
Dicktieren im Spiele sind.
Des Stückkandidaten sein werdender Schwieger-Vater ging geheim und betrübt zum Herrn Ober-Vorsteher dieser Zunft, und beschwerte sich uiber dem bevorstehenden Stüken, ohne Maaß nehmen dürfen.
Na, meinte der Herr Obervorsteher, zum
Besuchenden Freunde, Lieber Freund, nicht sind Sie erschroken. Ich kann Ihnen helfen, ich will
Ihnen helfen, und werde Ihnen helfen, nur müßen
wir einen verläßlichen Mann zu uns nehmen, sonst
darf es niemand wissen!
Dießer Mann wird sein, unßer von der ehrsamen löbl. Zunft der Herr Untervorsteher. Ich kenne
Ihn, ein Ehren- ein Carakter-Menschen und dieß
werden wir so einfach machen, um das daß
Meisterstück ohne jede Maaß nehmen, so sehr
gelingen wird, daß es daß Ganze nicht einfacher
gemacht werden könnte. Nur wir müßen daß gebrauchen wie nachstehend besprochen ist.
Wer einem andern eine Grube gräbt, fällt oft Selbst hinein!
Von nun ab mir folgen, Ich als Obervorsteher der
Zunft, liebe was Recht ist, was Recht ist, liebt
Gott im Himmel, und ich werde Euerem
Schwiegersohn dazu helfen, damit sein
gefordertes Meisterstük ohne Maaß nehmen
dürfen, aber ja gelingen wird, dieße Meister
fordern ein großes Unrecht.
Und dazu beim Fertigsein, höchstwahrscheinlich
bei der Commission noch ein Braavo hören wird.
Ich kenne Ihren Schwiegersohn als Facharbeiter, wo wir gestützt daß beste hoffen dürfen.

So sehen wir an mit dem Meisterstück machen, ohne Maaß, wie wird das behandelt?
Der Herr Obervorsteher bestimmt für den 20ten August 1845 die ehrsame Zunft in die
Zunftkanzlei, woh am besagten Tage Stefan
Treffil vor der ehrbaren Zunft sein zu machendes Meisterstük aus einer Haut ohne jede Maaß
genommen ausführen wird.
Wie es schon erwähnt ist, daß dieß ohne Maaß
genommen, ein Ding der Unmöglichkeit ist, wie
ist dieses behandelt worden?
Die Behandlung war sehr einfach.
Nachdem dieße Herren Meisters alle miteinandt
gute Trinker geweßen sind, war daß zuschneiden
umso leichter umso einfacher.
Die Herren waren bestellt für den 20ten August
Nachmittag 1 Uhr beim Obervorsteher zu sein,
Punkt 3 Uhr wird geschnitten.
Der Obervorsteher ließ durch den Untervorsteher,
schon vor 1 Uhr, ¾ Eimer vom besten Weine, des
Nachbarn Arenthater besorgen, mit der
Aufmuntherung, durch den Untervorsteher, ins
Geleiße, in aller Freund- und Brüderlichkeit, ein
frohes beisammensein zusammenzuknüpfen.
Der Herr Untervorsteher meinte, Meine Herren,
meine Brüder! Der Szöllöscher soll nicht meinen, so mit gar nicht’s, dadurch zu kommen, den ein
Groskikindaer Meister gehört zu den erstrangigen Staadtsbürger. So trinken wir
Das I. Glaß, Es lebe hoch, s. Majestät unßer
König!
das IIte - Es lebe hoch der Bürgermeister!
das 3te - Es lebe unser Obervorsteher!
das 4te - Es lebe die Zischemmacher Zunft!
das 5te - Es lebe der junge Kandidat!
Meine Herren!
Wen man ein Mann, ein Meister sein will, so soll
man sein Gläßchen jedesmahl leeren, und bezeuge
seine innere Freundschaft, wenigstens bei jedem
5ten geleerten Glaße, durch einen freundtlichen
Händedruck oder einem Bruderkuß.
Als die 5 erste Gläßchen mit 2 ½ Deczi Größe für
jeden Mann, 5 mahl, ausgetrunken geweßen sind,
so ließ sich der Herr Obervorsteher, mit dem
jungen Kanditaten erblicken,
Der Herr Obervorsteher, nebst dem Jungen
grüßten auf’s freundlichste.
Die Herren Zunftmeister waren in bester
Stimmung.
Nur der junge betheuerte, daß dießes Altomasch zahlen, dießes Frohleben lassen, doch seine Sache sein will.
Keine Besorgniß, lieber junger Kolega!
Sie dürfen schon noch etwas zahlen, den Er ist ein vorzüglicher Werschetzer!

Siehe vom Wanderbuch und Wandergesellen bei Nummern 921= N. N. N. N.

Wer besorgte den erstern? Der Herr
Untervorsteher hatte Selben beigebracht;
So bitte ich Sie, Herr Untervorsteher, um Ihr
bestes Wohlwollen, daß weitere auch besorgen
wollen?
Wen ich Herrn Untervorsteher nicht belästige, so lassen auch 1 Paket Kuba-Zigarren, sehen, wem
es beliebt eine-zwei anzurauchen.
Als nun der Herr Obervorsteher hier war so
meinte Ers:
Meine Herren, so trinken wir abermals, auf daß Zuschneide-gelingen, jedermann 1. und wen es ist auch 2 Glaß, von dem Guten.
Jetzt kommt daß Kunstzuschneiden, ohne Maaß genommen.
Die Haut liegt auf dem Zuschneidetisch! Der
Herr Obervorsteher bittet die Herrn Meister, Sie mögen die Haut besichtigen, vor ob jemand schneidet, oder eine Hand angelegt hat?
Dieße Herrn treten vor zum Zuschneidetisch und hatten wirklich kein Wießel gesehen.
Warum haben Sie von Allen Keiner gar kein Merkmahl, in der dort ausgebreiteten Lederhaut gesehen beim hellen Sonnenscheintage?
Die Ursache davon ist, und war geweßen?
Der liebe Werschetzer, wohvon ein jeder mit dem jedesmahligen austrinken seine 2 auch 2 ½ Liter
genossen hatte.
So ging daß unterscheiden, an der Lederhaut nicht so sehr von statten und Sie hatten leider keiner
von Ihnen nichts gesehen.
Es hatte der Obervorsteher, mit einem gut
ausgearbeiteten Maaß, auf der Haut liegend, mit einem sehr gespitzten Erdl die Schneidegrenzen sehr genau aber mit reinem Auge, kaum
bemerkbar vorgestochen welches der
Zuschneider-Canditat nach dem Vorstich sehr genau bearbeiten konnte.
Und dieße Herren, die den Werschetzer so fleißig zugesprochen hatten, sind heute der Meinung, daß dießes Zuschneiden zu einem Wunder gezählt werden muß.
Den dieße Gleichheit, den schönen Form, die
schöne Ausarbeitung, dießer Stiefel, ohne Maaß
nehmen so geschehen ist.
So ergieng es den Grosz-Kikindaer Zischm-mach-
Meisters! Wer andern eine Grube gräbt fällt oft selbst hinein.
Siehst du lieber Leser so kommt es vor, bei
Vereine, Innungen, u. dgl. so es in dem
niedergeschriebenen zu ersehen ist.
Dieße Herren Zünftler hatten es im Vorhien gewußt, daß der in Rede stehender Stefan Treffil
ein Meisterstük zeigen und verfertigen kann.
Sie wollten Ihnen aber, in Ihrer Mitte, als Meister nicht aufkommen lassen.So griffen Sieh’s zu einem Mittel, welches denen Herrn mißglückte aber ihre eigene Schuld tragend,
die Herren sind in eine verzauberte Falle gerahten,
wo der Zauberer an Ihnen seine Gewalt an den
Tag legte.
Als die von der Commission aufgegebene
Meisterstükstiefel so zu machen bestimmt,
geweßen ist, nämlich ein Paar Stiefel machen,
ohne jedes Maaßnehmen, zuschneiden müßen.
Dan müßen die Stiefel, die neue eingeführte
Italjenische Form haben, einer rechts, einer linx, gearbeitet, vorn bei den Zähen stumpf breit.
Das Stiefel-Rohr darf nur eine Naht haben,
die Sohlen müßen genäht, und nicht genagelt sein.
Als dießes ausgefertigt geweßen ist, so war die ehrbare Kommission berufen, uiber verfertigtem zu beurteilen.
Es war ohne allem, Einstimmig als sehr
gelungenes Meisterstük betrachtet, und
angenommen worden.
Nur mit dem Einen waren die Herrn Meister nicht im reinen, eine so gelungene tatelloße Arbeit, ohne Maaß haben zu verfertigen?
Dießes ist ein Wunder, ein Wunder!
Der Bürgermeister der Stadt Nagy-Kikinda, hatte dießes Meisterstük gekauft, zu seinen eigenen
tragen. Dieß verbreitete sich sehr und unßer
junger Kanditat hatte sehr beliebige Nachfrage,
seiner Erzeugnisse, als Zischmen-mach-Meister.

Die Firmentafel exestierte von 1845 bis zum Jahre 1921, noch immer weiter.




938 J

Ein von diesem linx beschriebenen Meisterstük mit der Nummerzahl 938 B-I
welcher Stücker seinem Sohne in Nagy-Kikinda Stefan Treffil auch Schustermeister, dessen Sohn wieder das Enkelkind des Stückers von dem die Rede Pfarrer in Annina ist.

So erhielt ich Schreiber von meinem besten
Freunde die Nachricht aus der Temesvarer
Zeitung den 6ten Sept. 1925

Pfarrer Stefan Treffil gestorben.
Aus Annina komt die traurige Nachricht, daß der dortige Pfarrer, Stefan Treffil nach längerem
Leiden, im Alter von 40 Jahren gestorben ist:
Treffil war ein überaus beliebter und geschätzter
Geistlicher, in dem seine Gläubigen ihren Führer sahen. Der

Verblichene leistete der Allgemeinheit und seinen Gläubigen ersprießliche Dienste.
Er erfreute sich allgemeiner, aufrichtiger Liebe
und Wertschätzung.
Pfarrer Treffil ist in Groß Kikinda geboren. Er
wirkte als Kaplan in Nákofalva Rekas,
Weiskirchen, Reschitza.
Er war längere Zeit krank, bis ihm heute Früh der
Tod von seinen Leiden erlößte.
Seine Gemeinde verliert in dem
Dahiengeschiedenen einen ausgezeichneten
Seelenhirten, dessen Bestreben war der Kirche
und seinen Gläubigen mit ganzer Kraft zu dienen.
Die Beerdigung findet morgen, Sonntag
nachmittag in Annina stadt,
Die Trauerzeremonie wird wahrscheinlich der Steierdorfer Dechant-Pfarrer
Dr. Augustin Cichy versehen.




938 K-L

Ein Anhang zum Meisterstük.
Des Jahres 1890, den 26ten Mai Pfingstmontag,
wollte Sparkassa-Kassier Seb. Cherrier sich
einen neuen Federwagen kaufen, Offen Faitan.
Um daß es Ihm nicht ergehe, als es Herr
Apotheker Alexander Nepper & Herrn Dr. Öhler ergangen ist beim Wagenkauf, welcher bloß mit Lack und Farbe neu geweßen ist.
Dieß zu verhüten, hatte Herr Cherrier, Vorsichts-halber sich 2 Meisters mitgenommen, zu diesem Kaufe.
Dieße Meister’s waren Treffil & Manöuvre
Kommisär, ansonst Schmiedt & Wagnermeister.
In Temesvar angelangt, giengen Cherrier und
Manöwer in die Fabrikstadt, große Gasse, zum
Wagenfabrikant Bauer wo ein sehr großer Vorrath
fertiger Wägen im Wagenraum prunkten, einer
schöner ausgeführt als der andere.
Unterdessen Treffil, einige Schritte weiter in die
Schmiedherberge, zu den 3 Hasen, wegen einem Gehülfen gegangen war.
Als er’s von der Herberge zurückgieng, kam ihm
entgegen Herr Manöuvre, sagte zu Treffil daß
Sieh’s Er und Cherrier, den schönsten Wagen der
ganzen Niederlage, für 1000 Kronen gekauft
haben.
Geht der Wagen auch in der Spuhr?
Das haben wir gar nicht angeschaut, überhaupt
dort drinnen, kan man daß nicht einmahl
ausprobieren.
Der Wagen steht jetzt schon im Hofe, wir giengen zum Wagen, ich griff den Wagen bei der Deichsel, zog ihn 6 Schritte weit. Herr Collega! Sehen Sie daß rechte hintere Rad, was treibt’s? Das taumelt mit 1 ½ “ Ausschlag!
Das muß an den Tag gelegt werden, das ist ein sehr grober Fehler!
Sollten wir den Temesvarer zu verschonen, dieß
nicht an den Tag legen, wir werden ja zum
Gespötte der Triebswetterer Schmiede und
Wagner-Collegen für unßer Leben lang.
Herr Commisär Manöuvre, winkt um den Käufer, Sebastian Cherrier. Hier sehen’s, der Vetter Treffil hat uns etwas an unßerem Wagenkauf
mitgebracht. Na was den?
Sehens, das hintere rechte Rad schlägt aus 1 ½ “ Zoll. Dießes konnte man drinnen, in der
Niederlage nicht so leicht herrausfinden,
aber nur zuhause können wir Ihnen daß schon
ganz gut herstellen. Daß kostet Ihnen gar nix.
Cherrier sagt einfach ich nehme den Wagen nicht und wieder ich nehme den Wagen nicht!

Der Schäf der Niederlage merkt des Käufers
Unzufriedenheit. Ich bitte was ist den da looß?
Sehen Sie nur, der ist nicht zu brauchen, bei
seinem Fahrwerke, wen wir in eingefahrenem
Weg-geleise fahren müßen, daß rechte hintere
Rad schlägt aus 1 ½ Zoll.
Wie? Was ist daß?
Man zeigte dem Schäf, das ausschlagen, der
Schäf ruft um den Herrn Werkmeister, dießer
kommt und will Spektakel schlagen, uiber die
einfachen Landmeister’s. Dieße wollen die
Temeßwarer seckieren kommen?
Der Schäf der Firma spricht: Ich bitte Sie Herr
Werkmeister! Kan dan der einfache Landmeister nicht so gut wissen, daß es 26 Buchstaben in der
deutschen Sprache sind, so wie der Städtler
dießes weiß? Oder aber, kan der einfache
Landmeister nicht wissen, wie breit daß
Wagengleise, in gans Temesch-Toronthal, und im
ganzen Lande ist? Uiberhaupt daß Geleiße am
Lande, wo nur Grundboden ist, wen in dießem
Grundboden ein Rad 1 ½ Zoll ausschlagen sollte,
und es bei den neuen Achsen, in der Büchse kein nachgeben ist, so bleibt der Fuhrmann bestimmt mit seinen schwächlichen Pferde sicher steken? Und wieder wen daß Fahrgeleise gefrohren ist,
so bleiben die stärksten Pferde steken, bei
solchem Raudausschlage? So bitte ich Sie Herr
Werkmeister, geehrte Herren nicht weiter
beleidigen, und trachten wir wen mögllich den
groben Fehler beseitigen.
Der Herr Werkmeister ließ den János rufen, mit Wergzeuge zu kommen. Das rechte hintere Rad
wurde herausgenommen, die Büxe
herausgeschlagen, es wurde gestemmt, gekeult,
bis es richtig war.
Bemerkung dießes so wunderlichen Vorganges, stellen wir uns mal vor! Der artige Herr
Werkmeister, für den Pfingstmontag, bei 10 Uhr, Vormittag, in höchster Paraht bekleidet! Der dazu gerufene János ebenso, am 25t. Mai, in der Zeit
hatte man sogar eine Blume im obern Rokknopf-loch stecken, mußten sich mit dem begnügen, den Rok aus, die gebügelten Hemdsarmen
aufschürtzen, eine Schürtze umbinden, und den groben Fehler ausbessernd.
Der Firmenschäf meinte als alles in Ordnung geweßen: Sehen wir Herr Werkmeister daß uns
so etwas unangenehmes nicht mehr vorkommt! Die Fabrikstadt hat, außer unßerer Firma, noch 4
Wagenniederlagen und die Josefstadt mehrer Wagen-Hallen.




938 M-N

Jakob Renard (Kolla-Hans Jakob)
*1858 +1922 15/3 64
Er stamdt vom Nummer 551 Kirchengasse.
Seine Eltern Johann Renard *1834 +1894 11/4
und Parison *1846 +1872
Sie die Tochter des Schorsch Jakob.

Jakob Renards Weib ist die Tochter des in Ehren ergrauten Sebastian Parison & der Anna Klaszkin, Anna ist die Tochter des alten Banduren, Er
wieder Sebast. ist der Bruder des Schorsch Jakob & der Herr Bruder zu alten Schluri, Bienen-Nikl’s Uska-t sein Weib.
Dieser Kolla-Hans-Jakob mit seinem
Parisonweibe hatten einen Sohn, Er hatte Schulen und war bei Herrn Karl Buding seiner artigen Reben-Anlage in Kneesz bedienstedt als
Unterverwalter (Atjung, Ischpan).

Am 11ten Juni 1907 ereignete sich ein
schauderliches Unglük mit dießem jungen
Menschen Renard. In Pausenstunden hatte Er ein junges Hündchen, mit welchem Er sich die Zeit kurzweilte.
Des Hündchens Mutter erkrankte an Thollwuht,
und lief davon, so das es das Gefährlichste
niemand achtete. Das Hündchen bekam aber auch die Krankheit und verletzte ein wenig den jungen Mann Renard, wo bis dahien noch Niemand an eine Thollwuht gedacht hätte.
Als man den Verdacht der Hunde schöpfte, war
es im traurigsten Falle zu spät geworden.
Die Verletzten, der Wimßer und der junge Renard sind gleich beim Verdachtschöpfen nach Budapest ins Pasteur-Institut, in Behandlung gefahren, aber leider zu spät.

Sie verbrachten im Institut die vorgeschriebene Impfbehandlung wohnach Sieh’ß nach Kneesz
zuhauße kamen. Als Sieh’ß in Kneesz anlangten, fühlte der Junge Sich unwohl. Er rief in ihrem
Eig’nen Thellefon nach seiner Mutter, in
Triebswetter, Sie möge sogleich kommen, es ist
ihm’s unwohl.
Die Mutter ist mit ihrem eigenen Gespann nach
Kneeß gefahren, zu ihrem kranken Sohne, dessen Wunsch es war, mit der Mutter gleich nach
Fütterung des Pferdes zurückzufahren. Er will zu Hauße sein.
Mutter und Sohn stiegen auf den Wagen und fuhren Juni 1907 gegen Triebswetter.
Der Sohn Renard ist Selbst kutschiert als Sieh’ß vor Triebswetter bei der Harrarischen Windmühle anlangten, so warf Er den Fahrzaum plötzlich von sich mit dem Ausspruch: Mutter, schauen’s daß wir Zuhauße kommen, ich muß Euch beißen!
Aber Kind? Um des Gottes Willen! Daß wirst du doch nicht thun?
Er sprang uiber die Sitzlähne, zum hintern Schragl, und biß im obern Querschragelbaum so heftig und so lange bis der Anfall nachließ.
Die todterschrokene Mutter sprengte ins Dorf in die Neureihe Gasse, bis zum Klampfer Niklos und Cillian Sepp. Es war zu spät.

Kolla Hans Jakob, Jakob Renard
sein Geburts-Nummer ist 551 Kirchengasse. Jakobus spielte mit einer Pistole am Neujahrstage daß dem Armen fürs Leben lang ein Auge
gekostet hatte.
Sein Weib des krummen Sebastian’s Tochter
Parison. Sie ist +1932 3/1
Beide ruhen in Amerika.




938 O-R

Etwas aus Lovrin
unßerem beliebten Nachbardorfe, des Herrn
Dr. Nikolaus Koch Seiner wt. Monografie
Sammlungen entnommen.

Die Ansiedler von Lovrin bekamen von ihrer
Kammer Chatádt ein jeder:
1 Bett, 1 Strohsack, 1 Teppich, 1 Leintuch,
1 Bakmulter, 1 Axt, 1 Holzhaue, 1 Gabel,
1 Spinrad, 1 Spat, 1 Schiepe, 1 Siebe, 1 Eimer,
1 Butterfaß, 1 Milchkanne, 6 Stük Säcke,
1 Kuh oder 12 fl.
Der Bauer bekam außer dem noch 4 Pferde, oder
für jedes Pferd 22 fl, 2 Paare Pferdegeschirre, 4 Halfter, 8 Zugstränge, 2 Pack Stränge, einen
unbeschlagenen Wagen, 1 Holzpflug, es war Eisen an diesem Pfluge, 1 Schar, 1 Sech (Kolter), eine
Stängelschraube, um daß Schaar fest-halten, 2 kl. Sohlen, 1 Schleifstein, 1 Senße, 1 Dengelgeschirr, Hammer & Stok, 1 Bohrer, 1 Säge, 2 Sicheln.
Ein Handwerker bekam zur Beschaffung seiner Werkzeuge 50 fl.

Für die Kirche u. dem Bethauße hatte der Staat bestens gesorgt.

Kaspar Zahn war Herr Pfarrer von 1821 bis 1884 in Lovrin 65 Jahre Pfarrer, ununterbrochen in
einer Gemeinde.

Die Lovrin Temesvarer Bahn ist dem Verkehr übergeben den 26/9 1895.
Arad, Lovriner und Kikindaer Streke fährt seit 1910.

Die Fahnenweihe, wobei die Triebswetterer
Schützen ausgerükt geweßen sind, war geweßen den 26ten Mai 1890

Lovrin hatt Wochenmarkt seid 1857
und Jahrmärkte seid 1923

Lovrin hatte im Weltkriege 101 Mann,
nicht Kriegsinvalieden, sondern Krieges-Helden welche in der Schlacht gefallen sind, geopfert.

Die Feuerwehr-Fahnenweihe in Lovrin ist im
Jahre 1890 den 26t. Mai gefeiert worden, wobei daß ehrbare Triebswetterer Schützenkohr
betheiligt in größter Parade als Gast ausgerükt
gewesen sind & mit ihrer eigenen Triebswetterer
Mußik versehen geweßen sind.
Siehe zu lesen davon 937 C, H.

Jewre
war ein schlechter Kerl. Wen in Lovrin gestohlen worden ist, davon hatte Ers jedesmahl Kentnisse.
Er war schwer krank geworden, so bittet Er’s
seine Angehörige, Ihnen Jewre noch einmahl ins Freie zu tragen. Draußen war eine stokfinstere Nacht, mit Unwetter. Na meinte Jewre!
O! was wäret dieß eine passende Nacht zum
stehlen?
Jewre wurde nach dießer Anschauung ins
Zimmer ins Bett getragen, wo Er darauf starb. in Ruhe und Frieden.

Die Geige
Es war in Lovrin in einem Hauße eine Frau im
Zinß gewohnt, diese Frau führte Liebschaft mit
dem Hauseigenthümer!
Die eigene Frau durfte nichts reden.
Der Mann ist krank geworden und starb.
Nun duldete die eigene Frau des Mannes diese
Einwohnerin nicht mehr im Hause, daß kam vors
Gericht!
Die Einwohner’s gab ab, den Mann auf dem
Krankenbette bedient zu haben, darum Sie vom Manne daß Wohnrecht bis zum Jahresschluß von
der Miehte hat.
Es wurde der Eheunruhstifter’s bewießen, wer
Sie sei. Nachdem sich alles erhellt hatte, hatten
die Gemeindediener auf Befehl des Herrn

Pfarrer’s und Gemeinderichter’s der Ehrlosen die
Geige angethan, und so am Sontag nach der
heil’gen Messe vor die große Kirchenthüre
gestellt, wo ein jeder Kirchengänger Sie sehen
konnte, und was Sie getrieben hatte wurde
pupliezert.
Der Abtrünnige kleine Schneider
Ein kl. Schneider ging zum Pfarrer und meinte, der Glaube ist unwichtig. Er habe etwas gelesen, von dem er die Erfahrung hat.
Pfarrer Kaspar Zahn, ein Seelenguter Menschen, nahm seinen Stock und sagte zum Schneider:
Ich werde dir daß Richtige lernen, das du
Handgreiflich uiberzeugt bist!

Majers-Hans und der Fechtbruder
Vetter Niklos war ein gebürtiger Lovriner und
auch Lovriner Fechtenbruder geweßen. Waren die Almosen glänzent, so gieng es an, waren die
Almosen schwächer so war er sehr grob.
Uiberhaupt wo kein Mann im Hause war.
Eines Tages war es bei Vetter Maijers Hans auch nicht besonders glänzend. So drohte Vetter Niklos dem nicht so sehr freigebigen Vetter Hans, mit
dem rohten Hahne aufs Dach zu setzen.
Als nun Vetter Niklos beim nächsten Fechtengang wieder zu Vetter Hannes kahm, so hat Vetter Hannes den Fechter in den Keller gerufen.

Ahaa! dachte Vetter Niklos bei sich, siehst du, da
ist’s schon besser geworden. Na kumm geh mer in da Keller! Sie giengen mit einand hinunter, als Sie unten geweßen sind, ließ Vetter Hannes 1 Glaß mit 2 Dezi Wein von der Pippe füllen, und trank es selbst aus, und stellte daß Glaß zur Seite.
Na und ich krie nix? Na wart glei, kriescht du aa!
In dem Moment hatte man von draußen eine geknallte Halfter-Stränge herunter in den Keller geworfen und von außen den Keller zugesperrt.
Man kan sich’s vorstellen, Vetter Hannes ein sehr
kräftiger Mann, mit der geknepelten Halfter uiber
dem rohten Hahnleger’s Rüken.
Vetter Niklos hatte angerufen alle Nohthelfer im Himmel u. auf Erden, um looß zu werden, man hatte sein Flehen von Lovrin bis Pészak gehört.
Als der Ärmste wieder frei geworden, gieng Er’s
wieder fechten, aber mit der Vorsicht zu des
Vetter Hannes Wohnhaus, von allen 4
Himmelsrichtungen her, schon von 10 Häußer weit, machte Vetter Niklos Kehrt Euch um nicht zu nahe zu dem verzauberten Keller zu kommen.

Maijer’s Hans ist seine Ruh gestohlen
worden, Jevre war auch dabei.
Er gieng klagen, der Dieb wurde 2 Jahre
eingesperrt.
Hannes fragte den Richter, ob der Dieb nicht seine Ruh bezahlen müsse? Der Herr Richter sagte, daß müsse Vetter Hannes einklagen u. sich einen
Advokaten nehmen.
Ja sagt Vetter Hannes! Eeni Ruh gstohl, ist 40 fl.
jetzt een Advokat, ist 40 fl.
und noch keh Ruh?
Jetzt bleib ich ruich, sonst werdet es 3 mahl 40 fl. und noch keine Ruh nicht.

Lovriner Odowa
Pepi Pácsi, ein Lederrer war Odowa-Lehrer!
Er gieng täglich abwechselnd zu den Schülerinnen essen und trinken.
Er kam eines schönen Tages ins Haus zu der
kaum 3 Jahre zählenden kleinen Emma G.
Pepi Pacsi ist willkommen empfangen worden von Eltern und Kind.
Die kl. Emma hüpft an Herrn Lehrer herum
und dum. Auf einmahl entwich ihren kl. zarten Lippen, Pepi Pacsi, Mir han was im Owa!
Dieß gefiel dem alten guten Freund so sehr, Er
strich sich uiber den Bauch. Er täuschte sich aber. Zur Zeit sind gekommen Krundbirnen u. Knödl, von denen Herr Lehrer nicht viel gegessen hatte, und auf etwas besserem von im Owa wartete. aber leider die Zeit verstrich, es kam gar nichts mehr so fragte der schon in Kränkung schwebende Herr Lehrer die kleine Emmilie, strich Ihr die Wangen: Was habt Ihr den in eurem Owa? Ei jungi Katzle! Herr Lehrer verließ das Haus.




938 S-U

Triebswetterer Weinkost- und
Weinausstellung
im Landwirth-Vereine 12. II. 1933

Vereint mit dem Zentral-Vereine, Sontag den 12ten Feber, in den Räumlichkeiten des Vereines, eine wohlgelungene Weinausstellung veranstaltet haben, wozu die Vereins-Mitglieder mit Ihrem rührigen Obmann Janos Schreiber an der Spitze am Bahnhofe die Gäste mittel’s Mußik empfingen. Es waren als Gäste erschienen:
Prälat Fr. Blaskovics, Weinbauinspektor I.C.
Ciurecscu, Dr. Reiter von Lovrin, P. Blidariu,
Hans Anton, Molnar, Wendl, die Vertreter und
Eigenthümer der Weinfirmen und Weinbauern
aus Nah und Fern.

Unser Herr Gemeinderichter, Johannes Schreier,
Kaufmann in Pension, veröffentlichte die
Weinbaustatistik der Gemeinde Triebswetter
folgend:
Es sind im Jahre 1932 782 Jahre tragende und 220 Jahre 1-2 jährige Weinreben angepflanzt, und gefechst wurden bei 248 Waggone Weißweine und 7 Waggon Rothweine, Zusammen 25490 Hekto-Liter, so geht ab für Lager 10 Prozent, dan
Kunsum der Gemeinde 3400 Hekto-Liter.
So bleiben als verkäuflicher Wein 135 ½ Waggon.
An Steuern hat die Gemeinde Triebswetter
2 Milljon 365000 Lei im Jahre 1932 bezahlt, so
meinte nun unßer wakerer Herr Richter, wen alle
Gemeinden des Landes so viel Steuer zahlen
möchten als Triebswetter, so wäre daß
Gleichgewicht des Staadts-Haushaltes hergestellt. Und ersucht den anweßenden Vertreter Sie
mögen Schritte einleiten, daß man auf seinem Eigenthume frei wirtschaften könne.
Es sprachen Kammerpräsident Iurie,
Präses Lugojanu,
gegenwärtiger Vicze Notären Gavrille Walzer
Hans Anton und Dr. Reiter aus Lovrin,
für die Qualitäts-Erzeugung und dem
organisierten Absatz im Wege der Genossen-schaften.
Die hohen Gäste besuchten Sonntag Vormittag die hl. Messe, welche von Hochwürden Prälat
Blaskovics gelesen worden ist, mit einer
Festpredigt, die auf Alle Anwesendten tiefen
Eindruk machte. Den schönen Cohrgesang
besorgte Dir.-Lehrer Harter mit dem Kirchen-Cohr.
Nach der hl. Messe war allgemeines Festessen.
Den Toast auf unßeren König sprach Prälat
Blaskovics worauf Ortsverein-Obmann
J. Schreiber die Absendung eines Huldigungstele-
grammes an daß Akerbauministerium beantragte.
Es hielten noch Tischreden:
Inspector Ciurescu,

Obmann Schreiber,
Dr. Reiter,
Pfarrer Willkomm,
Karl Götz, Marienfeld,
Dr. Jakob Koch,
Säkretär Wendl,
u.n.a.
Die Mußik besorgte die Pieerische.
Bemerkung dieser Mußik-Kappelle daß die Bemannung meist Selbst-Schüler sind.
Der Prim-mas Herr Nik. Pieer, Oekonom,
besuchte nie in seinem Leben eine Mußik-Schule und ist der noch so junge Mann an der Spitze dießer so schön spielenden Mussik-kappelle.
Von Ihrer Bewunderungs-Mussik hört man allgemein, von allen Bewohnern reden.
Und Herr Nikolaus Pieere Nummers 293 führt dabei eine Musterwirtschaft im Reben- und Akerbau.

So folgten die Prämien der ausgestellten Weine,
wo ein jeder Persönlich dabei, mit seinen Weine, wie die Qualität, mit dem Loose fiel, beehrt, und in den Zeitungen bekannt gemacht worden ist.

Nach allem, von der Weinausstellung den 12t. Feber, daß vom Geehrten Artikel-Schreiber bis jetzt, im Zeitungsblatt Triebswetterer Zeitung Nro. 6/1933 niedergeschrieben worden ist;
Sollen wir vom Artikelschreiber gegebenen
letzten und kleinen Satz, nicht ungeachtet vorüber gehen und Selben auch bemerken, den dießer Satz ist für Triebswetter Interressierente sehr wichtig zu wissen, dieser Satz hat von seiner Entstehung sehr tiefe Wurzeln, an Beteutung von der
Rebenbau-Einführung.
Gegebener kl. Satz lautet:
Die Gemeinde Triebswetter hat durch diese Ausstellung bewiesen, daß Sie - was Qualität
anbelangt - alle umliegenden Gemeinden
übertrifft. Ihr 1932-er Wein wird vermuthlich für Jahre hinaus der beste bleiben, und daher vielfach auf längere Zeit eingelagert werden.
Daß die Rebenkultur in Triebswetter derart
vorgeschritten ist, hat die Gemeinde hauptsächlich
dem Rebenschul-Besitzer Karl Buding zu
verdanken, der mit großen Geldopfern diese vor
vielen Jahren eingeführt hat, und dadurch
hunderte von armen Leute einen Erwerb sicherte.
Nun so ist der 12te Februar 1933 mit der
stadtgehabten Weinausstellung zu Triebswetter
wieder der Beweiß erbracht, was und in welchem Maße wir unßeren Landsmann Karl Buding an Verdienst für das Aufblühen und Wohlergehen gutzubuchen haben.
Siehe K. Buding Eisenbahnbeschreibung bei Nummer 563 M, N, O, P
Siehe 159 A, B, C, D




938 V

Die Bebauungskosten
und die Einahmen eines Joch Fruchtfeldes vom Jahre 1901, herausgegeben und berechnet, dan im lieben Landbote veröffentlicht den 18t. August 1901, eingesendet von Johann Mecher Klein Jecsa

Der facktische Werth eines Joch Feldes war
damals 400 fl; zu 5% gibt fl. 20
Akerlohn eines Joch Feldes fl. 5 25
Schnitterlohn eines Joch Feldes fl. 3 60
Zuhauße führen u. Dreschen fl. 4 52
Samen auf 1 Joch 120 Kilg. fl. 8 65
Steuer fl. 2 80
Zuschläge fl. - 91
Gemeinde Umlagen fl. 1 30
Strassensteuer fl. - 27
Wasserregulierung fl. - 30
Krankengeld fl. - 09
Bezirkstraßensteuer fl. - 20

Summa fl. 47 89

Die Einnahmen davon:
Nehmen wir an den Durchschnitt
per Joch 5 Meter Centen
zu 7 fl. 20 ergibt fl. 36
Stroh und Spreu fl. 2 50

—————————-
Summa fl. 38 50

Ein Verlust von 9 fl. 39 Kr. per Joch!

Der Meter Centen Weizen mußte heute 9 fl. 07
Kr. um dem Bauer seine Auslagen zu decken,
kosten. So lange der Bauer nicht den Kostenpreiß für seine Körner bekommt, solange geht der
Bauer dem Ruin und Verfall entgegen.
Wen er auch schon keinen Kreuzer Steuer zu
bezahlen brauchte und der Weizen uns immer mit
der Hälfte der Anschaffungskosten bezahlt wird,
so kan der Bauer nicht exestieren, sondern muß
ohne andere Unglücksfälle, welche beim Bauer ja
auch nicht ausgeschlossen sind, in einer Zeit von
20 bis 25 Jahren am Ziele der Vertreibung von
Haus, Hof und Vermögen angelangt sein.
Mit größter Hochachtung ihr mehrjähriger
Abonnent
Johann Mecher.

Diesem recht interessanten, aus dem Leben
gegriffenen Briefe geben wir mit Vergnügen
Raum, er wird hoffentlich solchen, welche ohne
Berrechnung in den Tag hineinlebten, sich um die
Zukunft ihrer Kinder weinig kümmerten, die
Augen öffnen, sie aus dem Schlafe erweken und
zur Thätigkeit anspornen.




938 W-X

Ein Vorgang aus der Zeit 1860
Betrachtung unßerer Ehrwürdigen Vorfahren,
unßere Eltern, Großeltern, welche in der Zeit nach
der schweren Vergangenheit des
Freiheitskampfes 1848-1849 ihre Lebe- und
Wirtschaftsjahre von der Zeit 1850 bis 1870 im
Ruder hatten, da kam neues Leben.

Die Robotten wie alle Herschaftliche
Einschränkungen hatten aufgehört.
Es war ein jeder nach seinem Vermögensstande sein eigener Herr geworden.
Dieße Eltern giengen zur Arbeit, Sie gingen in die Kirche, und nach getaner Arbeit giengen’s nach Thunlichkeit abwechselnd auch zum Tanz.
Sie sorgten für daß allgemeine Wohl der wt. Familie.
Die alten Eltern (Großeltern) bekommen einen kl. Ausbehalt.
Die am Ruder der Wirtschaft stehenden Eltern
hatten mehrere Kinder, von 6 bis 12, auch bis zu 15 Kinder, da gab es Sorgen uiber Sorgen.
Bis da ein jedes der Kinder daß bedürftig’ste
Kleidungsstück hatte, gab es des öfteren
Kopfweh. Kopfschmerzen, nur kante man damals
das Weltberühmte Kopfschmerzmittel Aspirin
noch nicht, so mußten diese armen Eltern
aushalten.
War aber doch bei Allem für Alles gesorgt, so
sollten und wollten dieße liebe Eltern doch
manchmahl auch eine bis zwei Lebestunden
genießen bei Tanz!
Wo es öfter in der Fasching’szeit um daß
mitzumachen Hinderniße gegeben hatte, z. B. es
war eine Hausfrau, die Hausmutter, die doch auch ein wenig beigewohnt hätte, aber es war
inzwischen ein klein winziges Brustkind, welches
einer Obhut einer Aufsicht bedurfte?
Es war aber niemand um daß Kind zu versorgen bei der Hand.
Da war in der Wirklichkeit guter Rath theuer.
Was ist jetzt zu thun?
Aber doch die Noth macht erfinderisch!
Dieses bezeugte sich als sehr einfach.
So will ich einen Vorgang niederschreiben,
welches sich hier in Triebswetter 1860 letzte
Fasching’szeit in der Wirklichkeit zugetragen hatte.
Reine Wahrheiten, Buchschreiber Ohrenzeuge davon.

Damaliger Zeit gingen die verheirateten Eheleute auch gern zur Tanzunterhaltung und unterhielten sich meißt bis zum Morgengrauen. Von den
Tänzerinnen brachten einige ihre kleine
Brustkinder mit ins Wirtshaus, da sie niemanden hatten wer ihr Würmlein für diese Nacht versorgt hätte. Sie brachten diese Kinder in des Wirthen
Wohnzimmer, woh Sel
be in Betten und Diwan,
warm gelegt worden sind.

Nach jedem verbrachten Tanz giengen die
Mütter’s zu ihren kleinen und reichten Ihnen die
Brust, legten die unbehülflichen troken und legten
sie sorgfältigst ins Bett mit ihren Wickel.
Etwas durfte doch vorkommen, damit das Ganze nicht in ewige Vergessenheit kommt.
Es war das:
Einige Personen, Männer und Weiber, redeten
sich zusammen, mit den in’s Wirtshauß
mitgebrachten Säugekinder ein manches davon
nur 2 Monate alt geweßen ist, einen kleinen
interressanten Spaß ausführen.
Und dieß wäre?
Betreffende Spastreiber standen in Verabredung
mit der Mußik, den gewissen Tanz nicht beenden,
bis man der Mußik daß Zeichen gibt.
Und für daß war gesorgt, daß diesen Tanz eine
jede dieser Säuglings-Mütter einen Tänzer hatte.
Die guten Späßer, meißt Weiber verwechselten
den Kleinen ihre Hemden, Kappl, Anzüge,
Wickelpölster.
Von den Mütter hatte daß dort im Wirtshause
niemand geachtet.
Eine jede Mutter gieng nach Allem in der Meinung
ihr eig’nes Kind im Arme zu haben, das war aber
eine jede hatte 1 fremdes Kind.
Nun als dieße Mütter Zuhauße angekommen
waren, wollte eine der Mütter ihr liebes Söhnlein troken legen.
Was erlebte Sie zu ihrem Schreken, Sie hatte
anstadt ihren kleinen Buben Adam ein kleines Mädchen im Polster.
Jetzt gab’s Allarm!
12 Mütter an der Zahl hatten in Ihrem eigenen
Pölster und eigenen Kindesgewänder fremde
Kinder zuhauße getragen, dabei wer einen Buben
hatte, der hatte dafür 1 gesundes Madel.
Dan wieder wer ein Mädl hatte, denen war ein Bube eingetauscht.
Das Ganze war ein Gespött, ein Gelächter, Es war mit Kinder getrieben, bis aber eine jede Mutter ihr eigenes Kind wieder im Schooße hatte, dieß war kein Kinderspiel.
Der Vorgang war vor 73 Jahren. Seit damahl
ereignete ein solcher Spaß sich in Triebswetter nie
wieder!
Ohrengehänge, die Stimmen, Kopfhaare
Madamen verhalfen, daß nicht gans praktische in Ordnung zu bringen.

Dieser noch nie dageweßene Scherz hatten aus
dem Gemeindehauße unßer damaliger Herr
Notären, Franz Hegedüs als Vorgänger, mit den
Gerichtspersonen, Geschwornen, Gemeindediener
und andern zusammengestellt und ausgeführt.
Unßer jetzt 1933 in Pension stehender Notären,
Herr Josef Meixensberger sagte mir, daß ihm
diesen Vorgang, seine Mutter, als Kind erzählt
hatte, und daß das schon niedergeschriebene sehr
übereinstimmt.



938 Z


Lehrling Rapport Johann Wenson
Kleen Schang, Babisch Schang ist in seinem Wohnungsnummer 474 verbucht, nur haben wir von Babisch noch etwas Spitziges nachzutragen.

Er hatte nämlich ein Waisen-Enkelkind seines
Sohnes in die Lehre beim Tischlermeister Ignatz
Rosenduft übergeben gehabt.
Der Junge wurde sehr mißhandelt, mit vielen
Schläge und den bittern Hunger auszustehen
müssen.
So nun eines schönen Tages ist der Ärmste aus
der Lehre durchgegangen, zum Großvater.
Der Großvater sehr wenig erfreut, über den
Vorgang, gieng mit dem Jungen zum Herrn
Meister Ig. Rosenduft. Babisch meinte, der Bube klagt und

weint über die unausstehliche
Behandlung.
Er Babisch bittet den Herrn Meister, eine wie
mögliche Einsicht mit dem Buben haben wollen,
den genommen ein jeder Lehrling macht doch
Fehler, und daß man mit abermahligen zeigen und
mit einem milden Worte weit mehr erziehlen kann, als mit den quälenden Prügel!
Herr Rosenduft ein Hebräer gewesen ist, und sehr erzürnte, schrie den Großvater des Buben im wilden Tone an: Das ist alles nicht wahr was der Lausbube angibt und aussagt! Aber für das, wehe ihm, ich werde den Kerlen schon Christisieren!
Ma Abeng, sagte Babisch in seinem gebrochenen deutsch, du bisch jo een Jutt, was willscht dan du Krischtier? Des ganscht du nit!
Der Bube kam zu einem andern Meister, woh
weniger Schläge geweßen sind, und ist doch ein
guter Handwerker geworden.
Siehe 474 Babisch Kleen Schang.




939 A-B

Das hl. Kreuz am Waldesrande

Ein Wucherer erschiest sein eigenes am Kreuze betentes Kind.
Hören wir an:
Es war am Sontagmorgen im Spätsommer, die
Gloken des kl. Kirchleins riefen mit hellem Klange
zum Gottesdienste, und zahlreich leisteten die
Dorfbewohner dem Rufe Folge. In festtägiger
Kleidung und andächtiger Sammlung pilgerten Alt und Jung zu dem am Ende des Dorfes gelegenen Gotteshauße.
Der Dietbauer aber ging mit seinem Großknechte auf die Jagd.
Auf Meilen in der Runde gab es keinen reichern
Bauern und eben, weil ihm alles glückte bildete er
sich Ungeheueres ein, und fragte nach Gott und
der Welt nicht mehr.
Die beiden Jäger hatten den Wald erreicht. Beide
trugen die derbe Kleidung der Wochentage, und
auf der Schulter kurze gut gearbeitete Büchsen!
Schweigend wurde der Wald durchstreift. Aber obwohl die Jäger wie Luchse ausschauten, kam
ihnen kein schießbares Wild zu Gesicht.
Die Hitze wurde größer. Mittag mußte vorüber
sein. An den Schläfen des Dieterbauern quollen
dicke Zornadern und seine Augen funkelten:
“Es ist wie verflucht!” knirschte er. “Das
wildreichste Rewier und wir streifen einen halben Tag umher ohne nur ein Stück zu Gesicht zu
bekommen!”
“Es ist schon spät,” sagte der Knecht und deutete auf die Sonne. “Laßt uns heimkehren!”
Wohl ich bin müde und hungrig und die Lust ist
mir vergangen.
Wüßt ich, wer Schuld daran wäre, das uns die Partie verdorben wurde?
Es erginge ihm übel, meinte Dieter-bauer.
Man wandte sich heimwärt’s, der Bauer von Zeit zu Zeit einen leidenschaftlichen Fluch ausstoßend.
Am Saume des Waldes standt hart am Fahrwege ein kleines, steinernes Kreuz.
Moos uiberwucherte das bereits halb zerbröckelte Bild des Gekreuzigten.
Sobald der Dieterbauer des Kreuzes ansichtig
wurde, zuckte höllischer Grimm über das finstere
Gesicht. Die Adern an den Schläfen ringelten sich
dick auf.
Jetzt weiß ich’s, er zieschte mehr als er sprach,
wer uns die Partie verdorben hat.
Wer? fragt der Knecht erbleichend.

Nun der da! Die Faust des Bauern deudete
frevelnd auf das Kruzifix. Daß Gebimmel der
Glocken hat das Wild verscheucht.
Aber dem Dieterbauer tritt keiner ungestraft in
den Weg: Sei er es wer es wolle, ich muß Rache haben.
Den Knecht ergriff Entsetzen, als Er sah wie sein Herr die Büchse zum Schusse hob.
Lasset ab von Euerm Vorhaben, Dieterbauer!
Fordert des Allmächtigen Rache nicht gewaltsam heraus!
Mit höhnischen Lachen stieß ihn der Bauer zurück. Teuflischer Grimm funkelte in den Augen des Vermessenen, seine Faust zitterte, aber ruhig legte er an und ziehlte bedächtig.
Der Schuß krachte, aber da, im Selben
Augenblicke Ein Schrei stöhnend, kläglich!
Dem Knechte bebten vor Ensetzen die Knie, daß er zu Boden sank
Dem vermessenen Schützen selbst starrte daß
Blut in den Adern, die Flinte wegwerfent, stürtzte zum Kreuze und hier sträubte sich sein Haar, und mit einem nicht mehr menschlichen Schrei warf er sich zu Boden.
Auch daß Haar des Knechtes sträubte sich;
stöhnend richtete er sich auf und trat zagend zum
Kreuze.
Auf dem Rasen hinter dem Kreuze lag ein etwa
sechsjähriges Mädchen, heftig aus einer
Kopfwunde blutendt, das Gesicht war vom Blute
überströmt, Augen u. Lippen geschlossen, nur ein
schwaches Zittern verrieht, daß das Leben noch
nicht entflohen: der Dieterbauer war bewußtloß,
aber noch in der Betäubung trug das knochiche
Gesicht den Ausdruk Namenlosen Entsetzen’s, mit
einem krampfhaften Seufzer wachte er auf. Der
stirre Blick zeigte starres Entsetzten, die sehnige
Gestalt zuckte u. zitterte:
“Peter!... dumpf wie das Stöhnen eines zu Tode verwundeten Pferdes, klang der Ruf:
“O dieses Unheil!... ächzte der Knecht, “hättet Ihr auf mich gehört, Bauer!
“Zum Doktor, eile! Reit’ ein Pferd zu schanden, ‘s schadet nicht; weißt ja, was auf dem, Spiele
steht!...
Der Knecht entfernte sich im eiligen Laufe. Der
Bauer warf sich über das Opfer seines
Frevelmuthes:

“Trina, mein Kind, mein Herzblatt! - fast nichts Menschliches hatte diese Stimme mehr, denn Sie kam aus einer von unsäglichen Schmerz
zerissenen Brust.
Schau mich an mein Liebling, red’ ein Wort, den
‘s kann nicht sein, ich kan nicht mein eigen Fleisch
und Blut, mein Liebstes, mit frevelnder Hand
gemordet haben!
Der Mund des armen Kindes blieb stumm!
Das Auge geschlossen, die Zukungen seltener und matter!
Der Bauer stierte auf sein Opfer, sein Stöhnen
wurde ächzend, krampfhaft und glich dem
Röcheln eines zu Tode Verwundeten.
Als Leute aus dem Dorfe herbeieilten, fanden Sie
den Bauern ohnmächtig neber seinem bereits
verschiedenen Opfer!
Die Dieterbäuerin warf sich schluchzend uiber Sie!
Es ist Gottesstrafe, klagte die unglükliche Mutter,
Der Herr läßt seiner nicht spotten!
Daß Kind war dem Vater in den Wald entgegen
gegangen, und wird von der Hitze ermüdet hier
eingeschlummert sein.
Und der Vater hat, als er mit frevler Hand auf das Christusbild geschossen, sein Liebstes, sein
einziges Kind getötet.
Von ihrem Wehklagen erwachte der Bauer, und
ein Blick brachte ihm die fürchterliche Lage zum
Bewußtsein.
“Trina! mit dumpfen Stöhnen warf er sich vor die Mutter Trinas nieder, mit den kaum
herausgebrachten verstehlichen Worten, “Der
Herr straft hart”
Der Arzt der alsbald eintreffende, konnte nur den Todt des Kindes bestädtigen!
Der Vater des Kindes nahm den Leichnam auf
seine Arme und verließ schwankend den Wald;
Er wich nicht mehr von dem Leichname und es
kostete Mühe, daß er ihn einsargen ließ. Kein Laut
kam über seine Lippen, kein Mußkel des
Gesichtes zuckte, nur in dem Blik der Augen lag namenloses Leid.
Auf dem Friedhofe zerraufte er sein Haar und mit
Gewalt mußte man ihn nach Hauße führen.
Das kräftige Nervensystem des Bauern erlag dem Druck, des auf der Seele lastenden, verzweifelten Wehes. Gebrochen sank er auf daß Krankenlager nieder, und in einem heftigen Fieber, schwebte er wochenlang zwischen Tod und Leben!
Es war wieder ein Sonntagmorgen.
Wieder riefen die Glocken zum Gottesdienste und die Andächtigen sprachen im Vorbeigehen bei der Dieter-Bäuerin vor, sich nach dem Befinden des Bauern erkundigend.
Das Fieber scheint sich gebrochen zu haben,
sagte die bekümmerte Frau. Er ist ruhiger
geworden, aber noch hört man kein Wort von ihm,
und der Arzt meint, bis zur Geneßung könnten
noch Monate verfließen.

Seufzend trat sie in das Krankenzimmer. Der
Kranke schlummerte, bei ihrem Eintritt wachte er
auf. Sein Blick richtete sich auf Sie, matt, aber
klar und frei von dem unruhigen Glanze des
Fiebers. Trina! matt und blank klang es über die
blutlosen Lippen.
Ist’s wirklich wahr? wohvon ich immer so bang träumte die Zeit her? Ja ‘s ist wahr kein Traum. -
Horch, die Glocken, sie rufen mir daß alles in die Erinnerung zurück!
Just so klangen sie an jenem Morgen - ich jagte
im Walde, und dan geschah das Entsetzlichste; mit
frevelnder Hand schoß ich auf daß Christusbild, und der Schuß tödete unser Liebling.
Trina! Sein Auge suchte ihren Blick und er ergriff ihre Hand.
Vergibst du mir?
Der Herr hat uns hart gestraft, und eine Träne
rollte über die blassen Wangen.
Aber leichter würde es mir, das Leid zu tragen,
wüßte ich, daß die Strafe nicht ohne Nutzen für
dich geblieben, das du ein anderer Mensch werden und anerkennen würdest,
das Gottes Macht über deine geht:
Den Trost kann ich dir geben, sagte er leise, und ruhig begegnete sein Blick dem ihrigen.
Ich hatte es vergessen und war vermessen genug,
Gott Trotz zu bieten, aber der Herr hat mich gezüchtigt und gebeugt, und eine solche Lehre vergißt man nimmer.
Er vergaß Sie nicht. Zwar war er nach seiner
Genesung nach außen hien noch finsterer, und
verschloßener, doch wurde es bald allgemeines
Geheimniß und allbekantes Geheimniß wurde
gesprochen.
Das der Dieter-bauer der größte Wohltäter der
Armen, und der liebevollste Gatte, und was weit mehr sagen will, ein Muster von Religiösität, und demütigen Glauben geworden war.



939 E

Der falsche Eid
Ein alleinstehender Mann hatte sich einst durch
jahrelange Arbeit und Sparsamkeit ein nicht gans
unbeteutentes Vermögen erworben.
Da mußte er in einer wichtigen Angelegenheit
eine weite Reise unternehmen. Um nun sicher zu
sein, daß ihm sein Geld unterdeß nicht gestohlen
würde oder verloren ginge, übergab er es in
lauter Banknoten einem Freunde zur Verwahrung.
Auf die Redlichkeit desselben vertraute er
vollständig, deßhalb ließ er sich nicht einmal einen Schuldschein von ihm ausstellen, freilich ahnte er nicht, wie bald er dieses Vertrauen noch bitter
bereuen würde.
Er ging fort, und als er nach längerer Zeit wieder
zurückkehrte, begab er sich zu seinem
vermeintlichen Freunde erzählte ihm’s die
Erlebnisse seiner Reise und bat ihn dann um die
Rückgabe seines Geldes.
Der falsche Freund stellte sich ganz überrascht
und fragte:
Welches Geld denn?
Ich errinnere mich nicht, daß du mir je einen
Pfennig übergeben hast, um ihn dir zu verwahren.
Diese Worte hielt der betrogene Mann erst für
Scherz, als er aber bemerkte, daß dieselben ganz
im Ernst gesprochen waren, suchte er den
treulosen Freund auf alle mögliche Weise zu
überzeugen, daß er ihm sein Geld an der Stelle, zu
der Zeit, mit solchen Worten anvertraut habe, und
bat ihn mit Thränen in den Augen, er möge bei
ihrer früheren Freundschaft doch nicht ungerecht
den harten Lohn seiner langen harten Arbeit ihm
entreisen. Aber der elende Dieb ließ sich durch
bitten und Thränen nicht rühren und sagte immer
nur barsch, und abweisend, daß er kein Geld in
Verwahrung habe.
Da blieb dem entsetzlichen hintergangenen Mann nichts übrig, als sich an das Gericht zu wenden;
Der Betrüger wurde vorgeladen, beharrte aber
auch dort noch bei seinen Worten. Unter solchen
Umständen konnte der Richter nur noch ein Mittel
anwenden, um womöglich die Wahrheit an’s Licht
zu bringen, nämlich den Eid. Es ist mithien der Tag
festgesetzt, an welchem der treulose Freund
schwören sollte, daß er von seinem Ankläger kein
Geld im Besitz habe.
Dieser ging mit seiner schwarzen Seele fort, zum
Diebstahl, sollte er nun noch ein neues unerhörtes
Verbrechen hinzufügen, den falschen Eid.
Er hatte keine Ruhe, ihm schwebte immer der
nächste Gerichtsthermin vor Augen. Vereinzelnt

kam ihm der Gedanke, ich will daß gestohlene
Geld zurükgeben und mich mit meinem Freunde
ausgleichen, aber Habsucht und Verkommenheit
des Herzen’s, verscheuchten gleich wieder alle edeln Gefühle und guten Vorsätze.
Aber sollte er nicht einem falschen Eide
vorbeugen können, und doch daß Geld behalten
können?
Ihm fiel ein Mittel ein, er ließ sich einen
ausgehöhlten Handstock machen, auf welchem
man oben einen Knopf schrauben, und den man
auch leicht herunternehmen konnte.
In diesem hohlen Staab legte er fest
zusammengewickelt die Rolle der gestohlenen
Banknoten, verschloß sie sorgsam mit dem Knopf und ging mit seinem wertvollen Stock am
festgesetzten Tage zum Gericht.
Hier wurde er gleich gefragt, ob er den verlangten Reinigungseid ablegen wolle und als er sich bereit erklärte, dieses zu thun, suchte ihnen der fast laut weinende der unglückliche Freund davon
abzubringen.
Auch der Richter hielt ihm Ernst, daß entsetzliche
Verbrechen des falschen Eides vor, und die Strafe Gottes dafür, aber alles vergeblich.
Da mußte der verruchte Mensch an den Tisch treten, worauf daß Kruzifix standt, und
aufgeschlagen daß Evangeliumbuch lag.
Die Richter erhoben sich von ihren Sitzen, wie es beim Ablegen des Eides üblich ist.
In demselben Augenblicke übergab der
Verbrecher seinen Stock dem Gerichtsdiener, und
bat, selben so lange zu halten, bis er geschworen
hätte. Mit diesem elenden Kunstgriff wollte er
sein empörtes Gewissen beruhigen, indem er sich
einzureden suchte, daß ja augenblicklich nicht er,
sondern der Gerichtsdiener daß gestohlene Geld
habe.
Dann erhob er gleich seine Rechte zum Schwur
und rief Gott den Allwissenden und Gerechten zum Zeugen an, daß er kein Geld von seinem Freunde zur Verwahrung empfangen habe.
Der falsche Eid war vor Gott geschehen, und dem Richter blieb nichts übrig, als den jetzt ganz
verarmten Kläger mit seiner Forderung
abzuweisen.
Der meineidige Dieb wollte aus dem Gerichtssaale gehen, aber siehe da, Gott läßt seiner nicht
spotten. Vom Schlage gerührt fiel der Verruchte todt zu Boden. Neben ihm lag der Stock, aber im Fallen auf den hartenn Steinboden war er
zerbrochen, und heraus stand die Banknotenrolle,
deren Besitz er eben abgeschworen hatte.
Nichts ist so fein gesponnen, die Sonne bringt es an den Tag!



939 G-H

Romiliens Auswanderer
Es war 1864 bis 1865, so trieben gewissenlose
Agenten sich im obern Toronthal herum,
Menschen zu verloken, und zur Auswanderung zu
bewegen.
Diese gewissenloße haben den armen Leute alles
schöne und annehmbare versprochen, bis sich 100
Familien aus den 3 Gemeinden befanden, nämlich Triebswetter 5, Nagy Sz. Miklos 45 und
Sz. Hubert 50 Familien ins größte Elend
hineinstürtzten.
Diese gewissenloße Agenten Menschenbeglüker
haben diesen Verlokten versprochen, daß
Romilien ein sehr fruchtbares Land sei, ein Groß-Herzogsgut, zu der Türkei in Asien angehöre.
Nun gaben Sie an, daß die Herrschaften durch
Weltreisen, und Bücherlesen, den deutschen Fleiß,
den deutschen Charakter kennen lernten, und die
ihre hohe Herrschaften beschloßen haben, von
nun ab ihre Romilischen Güter je nach
Thunlichkeit mit deutschen Bewohner zu
besiedeln lassen.
Es geschah, diese Agenten brachten durch dem
so schönen Versprechen, es zu Stande, auf 100
Familien Auswanderungslustige zu sammeln.
Daß Angebieten der Herrschaften, für den
Einwandernten war daßselbe, als jeh, vor 150
Jahren, als unßere Uhreltern, von der edeln
Kaiserin Maria Theresia, und ihres edeln
Kaisersohnes, Kaiser Josef II., ihre Siedler
beriefen, denen auch Grund und das allernöhtigste
zu der Wirtschaft in der Wirklichkeit gegeben
worden ist.
Sie bekamen:
1 Bett 6 Säcke
1 Strohsack 1 Kuh oder 12 fl.
1 Teppich 4 Pferde & 88 fl.
1 Leintuch 2 Paar Geschirr
1 Bakmulter 4 Halfter
1 Axt 8 Stränge
1 Holzhaue 2 Pak. Seilstränge
1 Gabel 1 Wagen unbeschlagen
1 Spinnrad 1 Holzpflug mit Eisen Schaar
1 Schaar, 1 Kolter, 1 Stängelschraube
1 Spaten 1 Sense, 2 Sicheln
1 Schiepe 1 Schleifstein
1 Siebe 1 Denglgeschirr
1 Eimer 1 Beißzange
1 Butterfaß 1 Milchkanne

Und nach solchem Versprechen, gingen unßere Ärmsten aufs Leim.
Sie sind 100 Familien mit Ihren 2 Agenten Führer und Sorger, am 15t. März 1865 von Temesvar per
Eisenbahn wegefahren, über Rumänien bis zum
schwarzen Meere, dan per Schiff wieder nach
Asien hinein.

So lange Zeit Sieh’s vom Meere herieben und bis sie vom Meere ausgeschifft worden sind, so lange
war daß Leben erträglich. Aber als Sie den
Asiatischen Boden betreten haben, so war für die
Ärmsten eine nichtgedachte Behandlung
eingetreten.
Da ergab es Schläge, ohne aller Barmherzigkeit, und mußten den bittern Hunger leiden.
Am Fleken angelangt, mußten Sie den Pflug
ziehen, Sie waren als Sklaven verkauft.
Sie durften keine Silbe zuhauße schreiben.
Als nun diese Ärmsten in dem unerträglichen
schmachteten, so kam ihnen durch Gotteshilfe eine
ungedachte Hilfe entgegen, da Sie doch nicht
schreiben durften, so konten ihre Angehörige
zuhause von ihrem Befinden auch nichts wissen.
Die Hülfe war, 1 Mann der dort lebte, ihr
traurigstes Befinden sah, ging zu den Ärmsten und
sagte: Brüder, ihr seid Menschen, ich will euch
helfen, saget mir geheim Euere Attresse, ich bin
der besten Hoffnung, ihr werdet wieder freie
Menschen. Weiter nichts, nur geheim euere
Attresse sagen. Die Attresse lautete:
Öst.-Ungarn, Europa: (via Temesvár) Nagy. Sz.
Miklós, Pfarramt Triebswetter!
Sämmtliche Rumilische Eingewanderte vom N. N. Revier bitten unterthänigst um Hülfe ihrer
Entlassung aus den gefährlichsten
Sklavenhändler-Hände,
Machen Euere Herrschaften einige bittende
Worte
An das Oest.-Ung. Konsulat in Romilien!
Das Schreiben ging an’s Triebswetterer
Pfarramt. Unser Pfarrer schrieb an s. Exelenz
Bischof Alex Bonacz. Bischof schrieb an s.
Majestät Franz Josef den Iten, s. Majestät lies ein
Bittgesuch an die Romilische Regierung, des Oesterreich-Ungarischen Konsulates ergehen.
Vom Beginne des Wohlthäter’s Schreiben, bis zur Ankunft, der verloren geglaubten, in ihrer Heimath zurück verstrichen 3 Monate.
Sie waren elend, matt, voller Läuse, zerissen
unkenbaar, nur daß eine, sie kamen lebend in die
liebe Heimat wieder! War der beherzte Mensch
in Romilien nicht, so war ihr sichers Looß in Asien als Sklave gestorben sein.
Bauern hütet Euch vor Kolra, Fieber, Pest, aber auch vor gewissenloße Agenten, Hausierern und
Geldvermittlern!
So sehen wir, mein lieber Leser, in diesem
Vorgange, was die Nächstenliebe, für ein
Hülfsmittel in der größten Noth, für 100 Familien,
dieß waren bestimmte 500 Personen, verlorene Menschen! Und durch treues Nächsten-
Liebeherz alle 500 erettet hatte.
Als Nächsten hatte Er’s dürfen sein 1 Türke?
1 Zigeuner? Er bewieß seine wahre Nächsten-
liebe, der liebe Gott möge ihn belohnen.
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!



939 I

Wegen Raummangel von 483 & 484 hierher

Nikolaus Merle
Apotheker Practicant aus Banat Komlosch.
Herr Merle Nikolaus kam nach Triebswetter den 8t. Nowember 1928. Er ist als Apotheker
Practicant in die Viktor Nepperische Apotheke
eingetreten auf 2 Jahre.
Nikolaus Merle ist geb. *15/2 1910
sein Vater Hans Merle *7/2 1881
seine Mutter Magd. Gabriel *1/X 1880
Seine Geschwister:
Stefan Merle *14/X 1901
Er ist Vicze Notär in Grabatz
Franz Merle, Bauer *1/1 1906
wohnt in Komlosch.
Der Merle Grosvater Franz Merle +1906
die Großi Sedlak, Grabatz, lebt
Die Großen von der Mutterseite:
Josef Gabriel aus Ostern +1884
Großmutter Magdalena Schulz +1898
Nikolaus studierte die Realgimnasium in

Temesvar, die Universität in Bukarest u. Graz
Unterdessen des Nikolaus Hiersein lernte Er daß ehrbare Fräulein Mariska Haman kennen,
welcher Vorgang beide in den hl. Ehestandt
knüpfte.
Mariska entstammt der angesehenen
Hamanfamilie
Ihr Herr Vater Martin Haman
*1878 +1911 22/XI 33
ihre Mutter Rosa Wittje *1881 +1919 X/2 38
Sie ist die Tochter des Nik. Wittje & Marg. Sturm vom Nro. 69. Rosa hatte noch 4 Geschwister.
Mariska ihr Haman Grosvater geweßener
Schützen-Oberst Johannes Haman
*1844 +1925 29/6 80
die Haman Großmutter Katharin Iller *1846
Sie entstammt der Groo Iller Familie des
Nummers 259 und 260
Der Uhrgroßvater der Hamanseite sind die
ehrbaren:
Peter Haman *1825 +1899 74
Er war vor seinem Sohne, Hans Haman, von 1862 bis 1877 Oberst bei den Schützen 15 Jahre lang.
Elisabeth Renard *1827 +1919 92




939 J

Nikolaus Merle
Vom Wohn-Nummer 483 & 484
Mariska ihre Haman-Uhrgroseltern.

Die Kinder der Uhrgroßeltern sind folgende:
Haman Hans in Nro. 484 mit Kathi Iller
Haman Dicken in Nro. 412 mit Kathi Kohlen
Harrar Domnik’s in Nro. 493 mit Marie Harrar
Blech Polen Domnik’s in Nro. 247 mit Marie Dom.
Baschl Haman in Nro. 325 mit Elies Strubert
Haman Martin in Nro. 820 mit Magd. Roth
Peter Haman in Nro. 265 mit B. Kiefer
Kolla Haman in Nro. 693 mit Lincsa
Meixensberger

Die Geschwister des Haman Uhrgrosvater’s und nachfolgend die der Uhrgroßmutter:

Peter Haman Die der Uhrgrosmutter
Johan Haman Hans Neroer 235
Grang

Halbgeschwister
Seppi Neroer 314
Wilm Miklós Schleich
Hansl Minik’s
Kathi Schleich Buxer’s
Gogela Schreyer bei Nro. 477 Sz. Andrasch
Barb. Schleich Kuja
Lissi Hamans 247
Rosi Schleich
Hänschen Crädl Neroer 319
E. Schleich Städtler
Nikol Wolf 557
E. Schleich des Bloobuxen Mutter




939 K

Michael Zoppe *12/X 1903
Apotheker Practikant des Victor Herrn Nepper
Er ist aus der Lunga, Konstantza, geboren, bei Groß-Banat-Komlos
seine Frau Kindl Anna *1908
aus Banat Komlosch gebürtig.
Sie sind verehlicht seit den 5/1 1929
Ihr Kind Ludwig Zoppe 8/9 1929
Das Söhnlein ist in Hatztfeld geboren
wo Herr Zoppe Jahre in Bänke und Apotheke in Diensten standt.
Die Eltern von Michael, des 1903 geborenen:
Franz Zoppe *1867
die Mutter Anna *1861
Michael genoß die Elementarschule Lunga, die 4 Unterklassen des Gimnasiums Szeged, die 4 obere
Gimnasium im Piaristen Gim. Temeswar’s,
Maturiert in Temeswar 1923, die Praktikanten-
Prüfung hatte Michael in Cluj-Klausenburg

absolviert 1931
Als Soldat war Herr Zoppe gedient vom 27t. August 1927 bis 1928 den 12t. August als
Zugsführer.
Michael seine leibliche Geschwister sind 13 an der Zahl getauft, es leben noch ihre 9:
Gerdrut Zoppe *1895
Franz Zoppe *1897
Anna Zoppe *1899
Peter Zoppe *1901
Michael Zoppe *1903
Hans Zoppe *1905 +1931
Elisabet Zoppe *1907
Georg Zoppe *1909
Peter Zoppe *1913

Die Eltern der Frau:
Georg Kindl *1882
Magd. Kindl geb. Schönborn
Beide aus Komlosch.




939 L

Lunga (Konstancia)
Die Lunga hat nur eine Gasse, dieße Gasse ist 3½ Kilometer lang, von Banat Komlosch bis zu
Sölös-Nákofalva hien angrenzend, durch eine
kurze Alle verbunden.
Nachdem ich Schreiber dieße ehrenwerthe
Ortschaft schon als Kind kennen lernte, da
meine Entstammung meines in Frieden ruhenden Vater’s, wie Großvater’s Treffil Szölesch-
Nakofalva ist, so habe ich als Schulknabe
1868-1869 den Lungaer noch jungen Musikcer
F. Kaffka kennen gelernt, der damahl die
Sölescher Mussik-Kappelle leitete, ein Mann mit 18-19 Jahren.
So war daß noch auffallend zu hören, daß der
noch so junge Herr Kaffka nirgends als die
Nakofalvaer Schulen besuchte, und doch solche
Fähigkeiten inne hatte, daß man Ihnen so jung mit einer Mußik-Kappelle betraute.
Was noch dazu gekommen ist?
Die Lunga hat 2 Theile, 1 Theil Rumänen und
1 Theil Deutsche Bewohner. Bei der geringen

Deutschenzahl bekommen die Deutsche, wen’s
einen Schul-Lehrer benöthigten, immer und
immer sehr schwer einen Lehrer.
Und es bei solchem Lehrer-Mangel Herr Fr.
Kaffka daß Lehreramt in der Lunga in die Hand
genommen hatte, bei dem Ers nicht studiert hatte,
und in seinem Leben keine andere Schule besucht hatte, als die Sölesch-Nákofalvaer
Elementarschule.
In den 1890-1899 Jahren war ich beim
Begräbnisse meines Onkels in Nákofalva.
Bei der Cheromie des Begräbnißes waren die 3 Nakofalvaer Schul-lehrer’s und der in Rede
stehende Lungaer Schullehrer F. Kaffka
beigewohntend. So will ich erwähnen, wie sehr
die Sölescher Herrn Lehrer’s unßeren
ungeschulten Herrn Lehrer F. Kaffka beehrten,
während des Todtenliedes absingen’s.
Herr Kaffka stimmte, er einzeln, daß Lied mit seiner Bass-Goldstimme an:
“Alle Menschen müssen sterben!”
Sie singten nach seinem dirigieren mit.




939 M-N

Franz Dama (Kleener Franz)
Essigsieder Familie.
Franz Dama ist wegen Raummangel hier
übertragen.
Franz Dama hatte das Dampfmühlhaus, daß
welches die Kanzlei und Maschinistenwohnung ist vom Stich 189... erbaut.
Sehr starke Schließen ruhen im Keller!

Den Nro. 495 bewohnte Franz Dama mit einer gutgehenden Essigfabrik
den Nummer 309 bewohnte Franz als Privaht-sitz
den Nummer 501 der Sitz seines als Kriegsheld gefallenen Sohnes Dama Jakob.

Franz Dama *1854 +1917 63
Er stammdt aus der Dama-Kleen-Stefan Familie.
Sein Einwanderungs Nummer ist in der
Hauptgasse 764-765 Siedlungs-Nummer 193
Franzens Geburts-Nummer ist 723-724
Wolfgasse, welche beide Nummern bis heute,
nebst des Siedlungs-Nummers von der ehrbaren
Familie behauptet wird.

Des 1834 geborenen Franz Dama sein ehrb.
Eheweib Anna Rischar *1859 +19...

Sie stammdt vom Rischars Adam, vom Nro. 824
Franz, der 1834 geborene war vom Berufe Bauer, Essigsieder und hatte Aränta mit Gasthaus. Dem
heutigen Kolla-Wirtshause sein Entstehen
verdanken wir dem geehrten Herrn Franz Dama!

Franz mit Anna ihr Sohn
Anton Dama *1875 +1912 20/8 37
sein Weib Kathi Grün *1880
Kathi Grün stammdt von Gr. Sz. Nikolaus
ihre Kinder
Jakob Dama *1899 +1899
Johann Dama *1900
Johann ist verehlicht in Groß Sz. Nikolaus mit der ehrb. Elisabeth Riesz *1900
Lajos-Ludwig *1907 mit Eva Riesz *1912
Die Eltern des 1854 geborenen Franz Dama:
Johann Dama, Hans vom Kleenstefan
*1817 +1860
Sie Anna Sottrel *1819 +1899
Siehe Sottrel-Familie 775-776.
Die Geschwister des Franz Dama sind folgende:
Kleen Licht, Kuhrschmiedin, Hans, Franz, Toni
und Jakobus.
Franz seine Kinder sind:
Anton, Ludwig (Lehrer), Jakob (Kriegsheld)
Maria die Mutter von den beiden Seppi-Niklos Töchter
Kussak-Schneiderin & Fischer-Tischlerin.




939 O-P

Peter Oberten (Christof Schuster) *1835 +1911 9/12
Sie Magdalena Thirjer *1836 +1913 9/2
Sie stamdt von der Adam Familie,
Alte Pieere Kittone, eine Adam und
Base Goppilein eine Adam.
Bonay Zimmermahler, dessen Vater Kleenjoschka, der Großvater der Herr Bruder zu Kittone-
Goppilein-Christofschuster-Kaspar Titsch’s
Eheweiber ihren Herrn Vater den Manosterer
Michl ihren Vater, zusammen die Adamfamilie.
Männliche Jugens dießer Adamfamilie sind keine nicht.
Die Eltern der Christof-Schuster’s sind:
Himber Christof *1810
sein Weib Anna Schleier *1810
Des Christof Schuster’s Nachkommen sind:
1. Anna Oberten *1858
mit Anton Schulz, in Amerika
2. Toni Oberten, ledig *1860
3. Josef, Musiker, Mezöhegyes *1862
4. Hans Striker *1864, Dreschleiter beim Drusch
mit Bastien
5. Sussi Oberten *1866
mit Binder Franz, kinderlooß

6. Franz Oberten
Franz war längere Zeit Gemeinde-diener,
Puplication mittels Trommelschlag, daß war
verständlich aus dem ff - publiziert & gesprochen.
Franz sein Weib Kathi Willert, Herrisch-Kathi
Sie die Tochter des Johannes Willert aus Mähren und der Maria Nessler.
Franz Oberten ist *1871 +1924 30/6 53
sein Weib Katharin Willert *187...
Sie haben Kinder:
1. Katharin Willert *1896
welche gegenwärtig mit unßerem Sattlermeister vom Nro. 531 Nikolaus Schmiedt ihrem Ziehsohn verheirathet ist. Diese Katharin Willert ist eine überaus vorzügliche Chorsängerin.
Diese Willert, mit Nessler haben daß Glück, die große Gabe Gottes zu besitzen, schon von jeh-her als sehr berühmte Cohrsänger die Nesslerische zu kennen.
2. Der große Binder, der Willert-Mutter ihr Herr Bruder.
Die Fortografie des Franz Oberten finden wir auf der Gewerbevereines Aufnahme 1910 wo es
bestimmt 70 Aufnahmen zu sehen sind, auf
dießem Bilde, am linken Flügel, ohne Rock,
stehend sein denkwürdiges Ebenbild, in vielen
Jahren zu sehen sein wird.
Die Anmerkung der Kathi Oberten, geb. Willert ihrer Eltern u. Geschwister finden wir auf Nro. 857, des Josef Willert.




939 Qu

Leonhart Walzer *1899 19/7
Triebswetterer Vicze-Notär
Er ist von Gertjamosch gebürtig.
Die Eltern des Herrn Notären sind die ehrbaren aus Gertjamosch gebürtige:
der H. Vater Georg Walzer *1872 +1932
die F. Mutter Margareth Rothsching *1877 +1911
Leonhart’s Frau Eheweib aus Triebswetter,
Anna Rischar *27/7 1904
Ihre Kinder:
1. Gabi Walzer *4/9 1928
geboren zu Gertjamosch
2. Leonhard Walzer
geboren zu Triebswetter *23/1 1932

Leonhard ist zum Notären gewählt worden am 1ten Nowember 1930 unter 6 Kandidaten!

Die Geschwister des Leonhardus sind folgende:
1. Susanne Walzer *1901
verehlicht mit Franz Götz, Rolleaux Fabrikant in
Gertjamosch
2. Wilhelmine *1905
verehlicht mit Hans Spick, Privath Beamter in
Hatzfeld.

Die Eltern der Frau Notärs Anna Walzer sind
die ehrbaren vom Nro. 492
Nik. Rischar *1879 +1933 8/4
die Mutter Karolin Manöwer *1884
Tochter des Nik. Manöwer *1858

Der Anna der 1904 geb. ihre Geschwister sind:
1. Dr. Wilhelm Rischar *1901
2. Anna Notärs *1904
3. Linna Rischar *1907
Sie ist verehl. mit Öekonom Janos Freko *1905
vom Nro. 833 stammend und wohnen in Nro. 491-492




939 R

Wem es interreßiert gefl. durchzulesen wollen?
Ein Vorgang aus der Zeit, als jeder Meister, um
Meister werden, ein Meisterstück hatte
verfertigen müssen, so daß aus dem ff.
Wir sehen hier an als Bauherrn Adam Rischar
Schlosser von Nagy Sz. Miklós P. Lausch und
Tischler aus Triebswetter Johannes Trinkquell.
Dieße 3 Herren erbauten 1854 in der Zeit ein
großes Bauernhaus als Meisterstück.

 



939 S

Nikolaus Lefor (Kalten Schmied Niklos)
Er ist der Sohn des in Ehren ergrauten
Nikolaus Lefor vom Nro. 910 deß 1842 geb.
von dessen Person, der wt. Name Kalter
Schmiedt entstamdt.
Nehmen wir, es komt ein Fremder, der fragt um
Nikolaus Lefor zu finden, der gefragte weiß und kent den nicht, weil sehr viele von dem Lefor N. O. P. im Orte sind.
Hätte der Fremde doch gewußt zu sagen anstadt wo wohnt der Nik. Lefor, woh wohnt der kalte Schmiedt? So war die Antwort von einem jeden kleinen Kinde zu erwarten, daß ist der Alte, der wohnt in der Friedhofgasse. Dann wieder:
Woh wohnt K.-Sch.-Adam? In der Sturmgasse
Woh wohnt K.-Sch.-Hans? In der Hauptgasse
Woh wohnt K.-Sch.-Ludwig? In Mokrin.
Darum soll der Mensch eines Beinamen’s zu


haben, nicht verdrießen, es gibt in verschiedenen
Vorkommnissen nicht so leicht Verwechslungen.

Ernst Hans Apotheker Student
ist geb. in Alt. Beschenowa *15/4 1915
Seine Studien absolwierte Er’s in Temesvar im deutschen Realgyimnasium.

Der Herr Vater Josef Ernst *1890
Beschenowaer geboren,
die Frau Mutter Anna Frank aus Keglevics.

Der Bruder ist Josef Ernst *6/1 1920
geboren in Alt-Beschenowa.
Der Grosvater Christof Ernst stammdt aus
Marienfeld, die Grosmutter ist Anna Schön.
Hans Ernst kam zu Herrn Nepper 1934




939 T

Michael Kurzweil
ist in der Apotheken als Aushülfe thätig bei Herrn Nepper Vicktor in Triebswetter.
Herr Kurzweil ist *1911 5/4
aus Németság - Segenthau.
Er ist als Apotheken-Praktikant thätig geweßen von 1/XI 1931 bis August 1932 bei Herrn Nepper Victor.
Seine Ehrbaren Eltern sind:
Anton Kurzweil *17/1 1871
Susanna Löffler *1/4 1877
Beide aus Schag.
Die Großeltern von der Vaterseite:
Christof Kurzweil *14/8 1836 +1877 22/7
Anna Dissler *18/X 1847 +1887 6/3
Beide aus Schag.
Die Großeltern von der Mutterseite:
Josef Löffler *27/2 1836 +1907 11/2
Anna Gaug *5/1 1836 +1910 27/5
Die wt. Familie sind alle aus dem einen Fleken
Német Schág - Segenthau geboren.

Es war in der Apotheke Herr Merle thätig 2 Jahre von 1928 bis 1930
Siehe auf Blatt Nro. 939 I, J, dorten finden wir
Herrn Merle’s Familien-Aufnahme.
Dan Siehe 939 K Herr Zoppe.

eben thätige Apotheken-Glieder und in der
Nepperischen Apotheke in Nohtfälle sich sehen
ließen.

Herr Merle verbrachte auch seine
Practitzierungen in der Apotheke unßeres
geehrten Herrn Nachbars mit 2 vollen Jahre stadt.

Victor Nepper
Das Gründungsjahr der Nepperischen Apotheke ist daß Jahr 1883. Es war das Haus 432 neber der Kirche, Eng’lisches Haus, so wär die Apotheke 40 Jahre lang, abwechselnd in 3 Wohnungen:
bei der Gründung 1883 Engel
dan Melchor Krämer
dan Taugner’s Haus bis 1923
Dan kam 1923 die Apotheke in ihr Eigenthum Nro.
441 Polengasse. Die sonst schön ausgebaute
Gasse, mit ihrer durchaus gepflasterten
Fahrstrasse, von der Hauptgasse eingebogen,
bietet dem Einfahrenden durch der Apotheken
verschönert, einer wahres städtische
Vorstadtgasse Ansehen.

Siehe den Herrn Gründer Alexander Nepper,
welcher Herr, in diesem Nro. 432 die Apotheke gründete 1883
Siehe 939 I. J. Merle und Siehe 939 K Zoppe.




939 U

Georg Bastien *1887
Gastgeber in Nro. 758
In Nro. 769 ist die Bastienfamilie angemerkt, der
Raum ist zu klein, so kommen wir dahierher.
Georg sein Wohnsitz ist 758 Nummer, ist aber von
den Vorfahren daß Buchblatt beschrieben.

Sein Weib Barbara Schady *1893
Sie ist die Tochter des ehrbaren Jakob Schady und der Mutter Gerdrudt Jung aus Tschanad.
Schady ist *1843 +1914 21/6 69 Jahre alt
Gerdrudt ist *1858 (Siehe Nro. 93)

Georgus mit Bärbl hatten Kinder:
1. Anna Bastien *1910
Sie war verehlicht mit Georg Schulz, die Ehe ist geschieden.
Ihr Kind Antonius Schulz *1929
2. Kathi Bastien *1915

Die Eltern des Georg sind die ehrbaren Peter & Katharina Bastien, geb. Schneider.

Peter ist *1844 +1912 30/11 68 Jahre alt.
Kathi ist *1847 +1929 20/2 82 Jahre zählte.
Peter & Kathi hatten es durch 1870-1880, zu einem Wohlstandt Vermögen gebracht.
Es ist den so Erwähnungswürdig?
In damahliger Zeit genommen, von 1860 und noch
vieles eher, bis zu den 1880, sage Achtzig’er
Jahren, konnten 2 arme Menschen, Mann u. Weib, sich keine Sessionen erwirtschaften. Es war
einmal Schwierigkeit.
Nur Peter, mit seinem strebsamen Weibe Kathi Schneider hatten es dorthien gebracht; und haben sich den Beinahme Reichen Füjaker erworben. Triebswetterer arme Leute sind, seid den 1890 sage Neunziger Jahren in Massen reich und sehr reich geworden.
der Grundstein davon ist und war:
1tens die Hotter-verpflanzung mit dem Weinstok
2tens die großartige Rebenedlungen in Miliarten
3tens unßer Eisenbahnnetz 1895
4tens die Amerika-Wanderung
5tens den Buding als Vorgänger.




939 V  



939 W

Dominik Chenet (Genet)
Gastgeber des Triebswetterer Kulturvereines
Am 12t. Feber 1933 hatte der ehrwürdige
Kulturverein eine groß angelegte Weinkostprobe
veranstaltet, welchen Vorgang wir in diesem
Buche 938 S, T, U niedergeschrieben haben.
Und Raummangelswegen wir noch eine kleine
Bemerkung von unßeren biedern Gastgeber hier
erwähnen wollen.
Es ist dieß nicht so groß, denoch sehr angenehm
zu hören.
Die hohen Gäste waren uiber Allem so sehr
mit vollem Lob daß Tafelgerücht rühmten und
sich hören ließen, daß das Ganze so köstlich
geweßen ist, daß man es nicht besser verlangen
kan, und selbst in jeder Großstadt man sich mit
solchen Gerüchte sich zeigen darf.

Die Entstammung des Dominik:
Der Ersteingewanderte war 1772 Genet
Claudius Cene im Volksmund *1738 +1798 60
Er stamdt von Bessain.
Im Nro. 59 Deutsche Gasse war eine Chene
Einwanderin.
Nach 1772 kam ein junger mit 7 Jahren, aus dem Reiche, und Selber junge dan der Vater zu

Batis Mädche sein kann: Johan Chene.
Johann hatte auch einen Bruder in Lovrin,
Schlosser. Batis Mädche ist der Uhrgroßvater zu
Dominik. Dominik ist der 6te Sprossen seit der Einwanderung.
Batis Chene ist geboren *1821 +1894 72
sein ehrb. Weib Barbara Eid’l *1823 +1898 73
Sie ist die Tochter des Dick Schmiedt (Eidl)
Sie hatte 8 Geschwister, Chene’s, Wittjes Kolla’s, Kentler’s, Jakob Graschang’s, Schmieds Dom., Gacscha Hans, Schmieds Niklos und Dik Schmied Joska sein IIt. Weib.

Die Nachkommen des Batis Mädche
Uhrgroßvater mit seinem Eidl-Weibe:
Chene Janos *1844 +1918
mit Tuttenuy *1845 +18...
Chene Toni *1846 +1923
mit Dama Anna *1846 +1921
Chene Mari *1848 +1923
mit Wolf Nik. *1848 +1931 2/5
Chene Jakob *1851 +1931
mit Wolf Elis *1853 +1932 27/XI Stammung 504

Des Toni Nachkommen sind:
1. Nikolaus Chene (10 Metz)
mit Petischan *1871 +1909 & Neff *1867
2. Kathi Chene *1875
mit Stuffle Matheis, verbucht in Nro. 871




939 X

Dominik Gene (Chene) *1894
Des Nikolaus seine Nachkommen sind wieder
Dominik und Matheis.
Domnik der gegenwärtige Hotellier mit seinem Weibe Anna Piar *1898
Dominik mit Anna haben Kinder:
Katharina Chene *1921
& ihr Bruder Matheis Chene *1928
Der Matheis Bruder zu des 1894 geborenen Domnik Bruder ist von einer IIt. Mutter.
Barb. Neff von Sz. Andresz *1867
Mattheis ist *1910
Die Mutter des Domnik ist die ehrbare
Anna Petischan *1871 +1909
Sie ist die Tochter des alten
Fiolien Musiker Adam Petitejan
welcher die Mußik bei dem artigen Schul- und
Cantor-Lehrer Friedrich Bernstein erlernt hat,
welcher Bernstein von 1856 bis 1860 eine Mußik
unterrichtete.
Anna Piar ihr Stamm vom Eingewanderten ist:
1. Nikola Piar *1728 +1780 27/5
von Grand Correel

2. Nikola Piar *1757 +1834 21/12
aus Metz Lothringen
3. Kallings Kolla *1801 +1867
sein It. Weib Weismandl, die IIt. Dekreon
4. Nik. Kalling *183... +1898 31/12
sein It. Weib Kelsch, die IIte Schmiedling
5. Kalling Niklos *1854 +1908
der Herr Vater zu Anna
sein It. Weib Wittje,
sein IIt. Weib Marie Willert *1867

Nikolaus der 1854 geb. mit der Willert Mutter
haben Kinder:
Heinrich
Rosi *1890
Anna Piar
Franz *1889 sein Weib Oberten
Juri *1903 sein Weib Lissi Wolf *1906
Anna *1898
von der Wittje Mutter 1 Bruder in Amerika,
welcher mit Griffaton, Scharlo Gloos seiner
Tochter verheirathet ist.

Siehe Chene 806 & 919
Siehe Nessler 302




939 Y

Coppilein Anna Thirjer geb. Adam *1802
Ihr Mann Josef Thiryer *1807 +1868
Anmerkung von ihr Siehe Nummer 847
Die Großmutter Coppilein ist noch von Eltern
geboren, welche kein Wort deutsch sprechen
konten, so kan man sichs denken, wie schwierig
es mit den Kindern ihrer Muttersprache bestellt geweßen sein kan, einmahl die Eltern konten nicht deutsch. Draußen in der Gasse war ½ deutsch - ½ franzöß, aber wie?
Das hintere war voran, daß vordere war wieder hinten. Und so deutschverderbent redeten die Triebswetterer bis zum Jahre 1870 hinauf, bis die Pastat-Deutsch-Franzosen ausgestorben
geweßen sind und so dan durch großer Mühe der
Herrn Schullehrer’s, daß Geschlechtswort wen
nicht ganz, aber doch meist aufs Platz gerückt
worden ist.
Das Militärleben hatte sehr vieles dazu geholfen,
daß besseres deutsch zu hören ist.
So habe ich von Frau Anna Thiryer geb. Adam nieder zu schreiben:
Als der zu verehrende Hochwürden Herr Pfarrer
Karl Böhm des Jahres 1863 hierher nach
Triebswetter unßer Pfarrer geworden ist, so
lernte der gute Pfarrer die ärmsten, ältesten,
Männer wie Weiber, bald Persönlich kennen.
Es war damahl die Einführung des großen
Wohlthäters, des Diöszean-Bischofes Alexander
Bonacz, des von Ihm gestifteten Gnadengehaltes-Fond, von welchem Fonde die ärmsten Männer
wie Weiber alljährlich 12-fl-a-Person durch
unßeren gegenwärtigen Herrn Pfarrer ausbezahlt erhielten.
Es war meist zu Neujahr, der Herr Pfarrer
bestellte sie meist für Neujahr-Nachmittag, solle ein jeder wer kan, ins Pfarrhauß kommen um
seinen Gnadengabengehalt abzunehmen.
Wer nicht hien gehen konnte, dieß ließ der Herr
Pfarrer durch den Meßner aufs Fleck tragen.
So war es daß die Mutter Anna Thiryer auch wie die andern im Pfarrhauße, um ihre
Wohlthätigkeitsgabe in Ehrfurcht abzunehmen,
erschienen waren.
So meinte der gute Pfarrer, da Sie doch so
gebrochen deutsch redete:
Wie Sie besser geläufiger beten kann?
Französisch oder deutsch?
Und dan, daß was Sie französisch beten thut, ob Sie daß auch auf deutsch sagen kan, was Sie im französischen gebetet hat?
Nachher hatte Sie ertens französisch gebetet, der Pfarrer hatte einen jeden Satz nachgeschrieben.

Dies lautet:
mo boncs nancs
Bon suer s mer comat
set a diu l le bon wiers
a bon diu tu le bon saint
e schaint de peredi in si svetil

Auf’s Deutsche übersetzt, ist daß untenstehende,
welches Sie auch vorgesagt und der Herr Pfarrer
was Sie vorgesagt so als gesprochen
niederschrieb. Es heißt:
Lo si fale Piau
Der Regen macht ist gut

La te fre dipetan
der tocken macht ist auch gut
Lo si fa mui
der naß macht,
La tet fre erier sasi
wird auch wieder troknen machen.

Von denen welche Gnadengehalt erhielten, war
die Greißin, Katharin Herner geb. Breddel, noch
in Frankreich geboren 1775, von Thouse am
Reihn, nicht vergessen und als erste unter den
Begnadigten mit ihren 86 Jahren wohl gemerkt.
Ich Schreiber hatte diese Frau noch Persönlich
gekannt.
Sie war in den 1860 bis 1870, wie weit es gieng,
nicht mehr weit von 100 Jahren, damahls war Sie
bei der Komloscher Herschaftsfürstin
aufgenommen daß Sie mit den Herrschaftkinder
in der französischen Sprache, ihre Kinder
kurzweile und unterichtete, von ihren Erlebnissen
aus der tiefen Vergangenheit.
Frau Breddel ist späterer Zeit nach Triebswetter
gekommen.
Ihren Bischöflichen Gnadengehalt erhielt Sie durch
die Vermittelung unßeres Pfarramtes.

Dies lautet:
mo boncs nancs
Bon suer s mer comat
set a diu l le bon wiers
a bon diu tu le bon saint
e schaint de peredi in si svetil

Auf’s Deutsche übersetzt, ist daß untenstehende,
welches Sie auch vorgesagt und der Herr Pfarrer
was Sie vorgesagt so als gesprochen
niederschrieb. Es heißt:
Lo si fale Piau
Der Regen macht ist gut
La te fre dipetan
der tocken macht ist auch gut
Lo si fa mui
der naß macht,
La tet fre erier sasi
wird auch wieder troknen machen.

Von denen welche Gnadengehalt erhielten, war
die Greißin, Katharin Herner geb. Breddel, noch
in Frankreich geboren 1775, von Thouse am
Reihn, nicht vergessen und als erste unter den
Begnadigten mit ihren 86 Jahren wohl gemerkt.
Ich Schreiber hatte diese Frau noch Persönlich
gekannt.
Sie war in den 1860 bis 1870, wie weit es gieng,
nicht mehr weit von 100 Jahren, damahls war Sie
bei der Komloscher Herschaftsfürstin
aufgenommen daß Sie mit den Herrschaftkinder
in der französischen Sprache, ihre Kinder
kurzweile und unterichtete, von ihren Erlebnissen
aus der tiefen Vergangenheit.
Frau Breddel ist späterer Zeit nach Triebswetter
gekommen.
Ihren Bischöflichen Gnadengehalt erhielt Sie durch
die Vermittelung unßeres Pfarramtes.



Stefan Jägen - Kindtaufe


940 A

Kelsch Janos
Sohn des ehrbaren Nik. Kelsch vom Nro. 205
stammend, mit Gloosi des Schmieds-Hansi
Beiname.
Jakle’s Rosi Janos genannt, gekannt.
Am 3ten September 1933 hatte ich Schreiber erfahren, das gestern, am 2t. September unßer in Ehren ergrauter Mitbürger Kelsch Janos von dem fernsten Amerika zuhauße gekommen ist. Dießes gehört, rührte mich sehr.
Von der Schule bis heute ein guter Freund
geweßen. Nun sind 33 Jahre verstrichen daß
Janos dieße nicht leichte Reiße angetreten hat.
Einmahl war er Wittwer, mit 4 Kinder! Nur daß

Einzige war, Er war ein kerngesunder Mensch, und dieß bewahrte Ihm der liebe Gott bis heute ins hohe Alter.
Er heirathete in Amerika sein IIt. Weib,
Welche 1933 gestorben ist.
Janos steht heute mit seinen 79 Jahren mit dem größten, mit dem schönsten von Gott begnadigten Schatze da, Er sieht von beiden ehrbaren
Eheweiber 9 ausgeheirathete Kinder mit 36
Enkelkinder.
Und Er dabei mit seinen 79 Jahren in bester Ge-
sundheit dasteht! Selbstverständlich, wen die liebe Gesundheit als unberechenbarer Schatz dasteht, so geht die Körperkraft mit den uiberlebten Jahren
zur Neige. Die Schritte werden alle Tage kürzer.




940 B

Kelsch Janos (Jakles-Rosi Janos) *1854
Janos Kelsch ist der 6te aus seinen 10
Geschwister.
Sein Weib Katharin Renje *1862
Sie ist die Tochter des Hans Nikohl & der Binder Nani, Anna Kiefer, Stieftochter des großen
Nessler-Binder vom Nummer 302

Janos mit Kathi haben 4 Kinder:
1. Janos Kelsch
2. Adam Kelsch
3. Peter Kelsch
4. Josi Kelsch

Dan 5 von dem IIten Weibe, Sie leben in Amerika. Janos mit Kathi sind seid 1879 Mai verehlicht.
Die 5 Geschwister der IIten Mutter heißen:
5. Johann Kelsch
6. Lorenz Kelsch
7. Rosi Kelsch
8. Franz Kelsch
9. Bertha Kelsch

Die Reihenfolge vom Eingewanderten
Heinrich Kelsch *1752 +1823 23/X
Helgersdorf a. Reihn, Luxenburg
Barbara Lichtfuß
Schmieds Hans *1792 +1855
Marie Klein *1794 +18...
Gloosi der Vater *1819 +1870
Rosina Dama *1823

Die 10 Geschwister des 1854 geborenen Janos:
Franz *1843 Wolf
Janos *1854 Renje
Joschka *1845 +1919 Fritz
Martin *1857 +1906 Trasser
Nikolaus *1849 +1916 Binder
Joschi *1860 +1902 Iller
Marie *1847 +1889 Noel
Adam *1861 Piar
Hans *1852 +1889 Wiewe
Toni *1867 +1879




940 C-F

König Karl II. in Banat 1933
Mit seinem separrath Hofzuge am 9ten, 10ten und 11ten September 1933
Wir Triebswetterer, Sarafaler und Neröer hatten
die hohe Ehre, an besagten Tagen unßern guten
König in unßerer Nähe zu haben.
Am ersten Tage den 9ten September 1933
verbrachte der Herrscher mit seinem Hofzuge
nebst seinem Königl. Jungen Groswoiwojwode
Michael und dem Generalstaabe Hofmarschall
General Ilaievice Jlaiewitza, Minister Anton von Mocioni Oberst-Hofmeister, Generaldirektor für Jagdwesen Sauleschku, Lord Temple, noch ein
englischer Lord, Fitiperescu, Forst Ingeniur
Berwesky, Major Udrea, Ober-Jagdinspektor,
Domen Minister Mocsioni, General Hasievich,
Gyortje Bleinau Seilescu.
Benante hohe Herschaften hatten Theil
genommen an besagten Tagen an der Hofjagd auf
Rebhühner, Wachtel und Wildtauben, welche Jagd
mittels unßerer Jäger als Treiber sehr begünstigt ausfiel. Sie erlegten 800

Erster Jagdtag 9ten Sept. Sarafol
Als der Hofzug eingefahren war, so begrüßte der It. Richter Seine Majestät,
Floria Minta, It. Richter war für den ganzen Tag
der Jagdbegleiter neben S. Majestät.
Beim Königstische, Mittags, mußte Minta bei
seiner Majestät speißen. Der Richter hat einen
Sohn, im Altersvergleich zum Großfürsten
Woiwoode Michael. Die Jungen befreundeten und der junge Richtersohn bittet seinen Vater, Er der
Richtersohn wolle dem hohen Woiwooden sein
eigen Nationnal-Hemd zum Geschenk anbieten lassen. Der Herr Vater erlaubte die Bitte, der
Junge eilte mit seinem Splendierküttel zum
Hofwagen, wo eben der Proffesor des jungen
Woiwooden dastand, der befragte den jungen
Richter’ssohn, was sein Wunsch wäre?
Er antwortete, er möge dem Jungen Fürsten,
Woiwoode Michael sein ans Herz gewachsene
Nationnalhemd zum Geschenk machen.
Der Herr Proffesor ließ seiner Majestät daß
wissen welch ein interessierender Junge da
draußen stehe, und dessen Vorhaben und Bitte sei.
Er möge dem jungen Fürsten ein schönes
Andenken schenken, zur Erinnerung an dießer hohen Jagd.
Der König selbst vor Freude gerührt, dießes
Vorganges, und ließ dem unerschrockenen
Jünglinge für daß Sehenswürdige Hemd
10000 Lei, Sage Zehntaußend Lei schenken.

Abends sind gekommen Vereine, welche bis
gegen 11 Uhr, schöne Lieder gesungen haben.

Zweiter Jagdtag 10ten Sept. Triebswetter
An diesem Tag kahm seine Majestät auch nach Triebswetter mit dem Hofzuge eingefahren.
Als erster als der König sich sehen ließ, begrüßte unßer Herr Gemeinderichter Johann Schreier Ihn willkommen! Der König dankte herzlichst.
Nach einem kurzen Gespräche uiber die hier
ansässige Nationnalität, begaben sich die
Jagdgäste mit unßeren Triebswetterer Jäger zur

Jagd. Als erster nahester Begleider bei seiner Majestät war Tags durch unßer Vicze-Richter Heinrich Roth.
Bei Pauße bließ Herr Roth, auf Befehl seiner
Majestät daß Jagdsignalhorn.
Seine Majestät zeigte ein großes Vergnügen an diesen Jagdtage.
Er soll Selbstredent gesagt haben
“Ihr habet viele Hasen,
Ihr habet ein schönes Ort”
Nach dem Geschmack schönes Ort, so will ich
unßern Herrn It. Richter Johann Schreier nicht
unerwähnt vorübergehen, wie Ers unßeren Ort
zur Beehrung solch hoher Gäste es verstanden
hatte, in solch feierlicher Pracht zum Empfange
der Gäste ein feierliches Willkommen
entgegenzubringen.
Nur der König entsagte jeden feierlichen
Empfang, da Er als Weidmann und nicht als König erschien.
Er war in Ziwill, als Tourist
der Woiwode, in Marienenkleidung angezogen.
Es machte Ihm einen sehr schönen Eindruk, uiber alle Gassen, wie Straßen-Alleen, der schön
beweißelten Bäume, und der größten Reinlichkeit des ganzen Ortes daß zu sehen war.
Der vordere Autobuslenker hätte von der
Bahngasse nicht in die lezte Gasse einbiegen
sollen, sondern geradeaus durch die Hauptgasse
fahren.
So hätten wir, unßern mit Sehnsucht erwarteten
König gesehen, und der König wieder hätte bei
hellem Tage sich unßer schönes Ort ansehen
können.
Der König ist, da es schon dämmerte, durch die
Hauptgasse gefahren, es war schon zu finster, und
so hatte weder König, noch daß Publickum daß
gewünschte gesehen.

Von der Jagdbeschreibung haben wir als Beweiß der königlichen Zufriedenheit daß Briefchen aus der Hofmarschall Kanzlei vom 25ten September 1933 indem es heißt:
Seine Majestät der König hat mich beauftragt,
Ihnen seinen allerhöchsten Dank für die durch
Uiberlassung Ihres Jagdgebietes, gelegentlich der
am 9-10-11ten September stadtgefundenen
Hofjagd auf Rebhühner bewießenes
Entgegenkommen auszusprechen.
Hofmarschall, General Ilaievitce.

König Karl mit Sohn Michael auf der Jagd

Unsere Triebswetter Jäger bei der Hofjagd waren folgend:
275 Peter Kussak 764 Heinr. Dama
17 Janos Dama 439 Jakob Weismandl
724 Franz Dama 478 Domnik Pieere
769 Georg Bastien 451 Domnik Stefan
21 Josef Schreiber 432 Wilm. Schreiber
826 Hein. Roth 325 Domnik Pieere
472 Georg Schreiber 557 Nik. Wolf
408 Anton Renje 921 Notär Jakob Mujka
640 Johann Steiner 631 Wilhelm Renje
422 Martin Hubert 506 J. Kleitsch
680 Adam Lajos
welcher Adam am Triebswetterer Jagdtage alle Königliche Municionen bei sich trug und Selbe je nach Gebrauch Seiner Majestät präsentierte.

Dritter Jagdtag 11ten Sept. Nerö




940 G

Edle That

Am 22ten August 1929 entschloß sich die
Wohlthätigkeitgesinnte Wittwe, damals 47 Jahre zählende Elisabetha Schreiber vom Nro. 446
verehlicht geweßene Pieer Janosch’s
Tochter der Ehrbaren Eltern
Franz und Maria Schreiber, geb. Roth
aus den Wohn-Nummer entstammdt in der
Gemeindehausgasse 226
nachdem Sie keine Familie nicht hat, um Allen
Streitigkeiten zu entgehen, eine Wohlthätigkeit-Stiftung aus ihrem Vermögenhinterlaß nach ihrem
Tode, für Arme, Alte, unbehülfliche Menschen
zu stiften.

Sie gedachte ihr ganzes Vermögen, den Nro. 446
neu erbaut, mit schönen Wohnungen, mit Feld und
Hausgarten, an für’s Alter, unversorgte Armen,
Obdachlooße, als Geschenk für ein Alterheim,
hiengeben, woh dieße Ärmsten ihr Obdach und
Pflege bis in den Todt erhalten sollen.

Das Testament liegt im Arcievfe des königlichen Notärs Lutzsay verwirklicht.
Dieße Stiftung wird
“Elisabeth-Alter-Versorgungsheim”
benannt.

Gott stärke Sie in ihrem Sinne,
In Ihrem edeln Vorhaben!
Siehe 446 rechts oben.




940 H-J

Der Raum diene dieser edeln That, weiterem Vorkommen!

 



940 K

Mathias Pieere *1833
Mattheis ist wegen Raummangel von seinem bewohnten Nummern 769 & 573 hierher platziert!

Er stammdt von Nummern 198-299 seiner Eltern Minnik-Scharlo
Vater Dominik Pieere *1806 +1865
Mutter Marjan Bastien *1808 +1882
Dieße Eltern hatten 7 Kinder (Siehe 298 & 299) ausgeheirathet und in gemerkten Nummern
verbucht:
Hansl 378 Dicken 293
Matheis 769 (940 K) Joska 299
Belzer 398 Schuster 47
Anton 509

Des Matheis Groseltern sind:
der Großvater Karl Pieere *1783
die Großmutter Anna Griffaton *1874 +1868
des 1833 geborenen Matheis sein ehrbares Weib
Rosine Klein *183...
Sie enstamdt der Klein-Familie, Geiz Georg Klein
vom Nro. 769

Matheis & Rosine hatten Kinder 6 an der Zahl
ausgeheirathet:
1. Maria Pieere mit Ad. Schady in Nr. 306
2. Anna Pieere mit Georg Veit in Nr. 306
3. Johann Pieere mit Bajer Jass in Nr. 581
4. Josef Pieere mit Marg Kelsch in Nr. 679
5. Marg. Pieere mit Heinr. Frisch in Nr. 380
6. Math. Pieere mit Renje in Nr. 536




940 L

Josef Pieere *1861
Josef ist der Herr Sohn des dahier beschriebenen
Mathias Pieere 940 K
Josef ist Raummangels vom Nummer 679 hierher platziert.

Sein Weib Marjana Kelsch *1864 +1928 28/8
Marjana ist die Tochter des Bertschy, des
Adalbert Kelsch & der Mutter Barbara Harrar
Adalbert ist *1829 +1906 4/X 77
Barbara ist *1834 +1883 19/3 50
Josef und Marjana Pieere, geb. Kelsch haben 2 Kinder aus ihrer Ehe:
Ein Sohn Matheis Pieere, er ist *1886
s. Weib Rosina Rischar *1890
ihr Sohn Janos *1919
und wohnen im Nummer 500

Johannes Aron (Hottellier) *1889
Josef’s Schwiefersohn
Hauptgasse neber der Kirche Nr. 433-434

in einem Gebäude 46 Ø Klafter Gassenfront.
Der Anfang bestandt ohne Mitteln!

Sein Weib Anna Pieere *1889
das zweite Kind des obrigen Josef.

Ihre Kinder Zwiellinge:
Janos Aron *1919
Mattheis Aron *1919 +1925
Johann Aron diente beim Millitär als Mußikker.
Er rückte freiwillig ein, diente 5 Jahre und brachte
es mittel’s Flügelhorn zum Zugsführer!
Mussikcer Stefan Bartu sagte mir’s, wer es bei
der Mußik nur zu einem Sterne Avancement bringt
dem kan man gesichert einen Musiker
heißen, benennen.
Er diente in Klausenburg als Soldat vom Jahre
1905 bis 1910
Aron war 3 Jahre in Amerika, als Musikcer &
Gärtner hatte Ers gewirkt.




940 M

Mathias Wolf (Lederer)
Dieser Matheis Wolf ist wegen Raummangel von seinem Wohnung Nummer 559 hierher auf diesen Nummer 940 M verbucht.
Lederer Mathias Wolf ist *1844 +1907 27/3
sein Weib Anna Schleich *1852 +1915 17/12
Er Matheis stamdt vom Maurermeister Peter Wolf
mit seinem Weibe der Mutter Weigert aus Lovrin
Sie ist geboren *1818 +1897
Sie ist die Schwester zu der hier beschriebenen
Anna Schleich ihrer Grosmutter.

Mathias Wolf sind ihre 10 ausgeheirathete
Geschwister und heißen folgend:

Josef Wolf *1842 +18/6 1924
sein Weib Stefan
Peter Wolf *1845 +2/X 1923
sein Weib Iller
Matheis Wolf *1844 +17/3 1852
sein Weib Schleich
Hansi Wolf *1852 +1896
sein Weib Tuttenuy
Doncsi Wolf *1854 +18/7 1922
sein Weib Binder

Juri Wolf *1856 +1/5 1926
sein Weib Schmiedt
Anna Wolf *1837 +10/XI 1927
ihr Mann Klein
Leni Wolf *1849
ihr Mann Wolf
Lissi Wolf *1863 +19/5 1889
ihr Mann Schago
Domnik Wolf *1860 +28/6 1923
sein Weib Schreiber.

Sechs der Brüder waren Maurer, Sie hatten einen festen Zusammenhalt, 2 der Schwägers arbeiteten auch auf der Maurerei, so daß 3 Theile des
ganzen Ortes Häußer von den Herrn Brüder Wolf verfertigt sind.
Brüder Wolf dürfen sich freuen, bis zum Jahre 1934 haben Sieh’ß Diplomierte Baumeister’s,
Architekten und einen Priester in ihren
Nachkommen zu sehen!
Der 7te Bruder Matheis hatte daß
Schuhmachhandwerk erlernt, er betrieb es einige Jahre, wonach Matheis sich eine Lederhandlung aufstellte, mit welcher es ihm befriedigend erging. Matheis griff auch zur Weinrebe.
Im Jahre 18... erbaute Matheis mit Anna ihr Haus.
Sie hatten Kinder getauft, von denen 2 daß Leben erhielten:
der Eine Nikolaus
der zweite Josef.



940 N

Lederer Matheis dessen Söhne

Nikolaus Wolf
als ältester ist vom Jahre 187... geboren.
Er war ein junger gesunder Mann, sein Beruf war ein Eisenhändler zu sein. Dießes hatte Er’s
fachmännisch erlernt, und führte es bis zu seinem
aus dem Weltkriege eroberten Tode, woh Ers in
dem wüßten Kriegsgetöße seine Sinne verloren
hatte, von der Frondt entlassen, kam er’s zu
hauße, woh Er’s mit schweren bittern Leiden kämpfend seinen Geist aufgab.
Er Nikolaus diente beim 13t. Feldartillerie Reg.,
war Unter-Offizier.
Er heirathete sein Weib aus Lovrin, Eine sehr
bescheidene Frauen-Person.
Sie half das Geschäft bedienen und wen man mit
einem Menschen zu thun hat, lernt man ihn
kennen, und des Geschäftes wegen lernte ich
Buchschreiber diese so gutmüthige Frau kennen.
Buchschreiber war ein Eisenarbeiter, so hatte Er’s mit der Eisenhandlung zu thun.
Nikolaus hatte solche Ordnung & Eintheilung in seinem Eisenwaaren-Geschäfte daß es zum
staunen geweßen ist!
Als ich den Hammer schon niedergelegt hatte, und ich daß Handwerk nicht mehr betrieben hatte, so gieng ich zur Frau Wolf eines schönen Tages.

Herr Wolf war noch bei der Frondt draußen. Nach der Grußerwiederung meinte Frau Wolf was mein Wunsch wäret? Ich sagte ich benöhtige einen Zimmerheiz-Ofen welcher gut, schnell und billig heizt. Und darum bin ich zu Ihnen gekommen, da Sie in ihrem Hauße 4 bis 5 verschiedene
Gattungen Öfen haben und doch auch ihre
Leistung kennen, so bin ich gekommen um Sie
Frau Wolf zu bitten, welche Gattung dießer Öfen, aus Ihrer Erfahrung mit Ihrer besten Wohlmeinung mir zurahten werden? Frau Wolf sagte mir’s:
Vetter Peter! Ich will euch von meiner Erfahrung meine aufrichtige Meinung sagen. Sieht ihr Vetter Peter! Wir haben die Gattungen Öfen dabei, sogar Solche die mit großen Heizmarterial-Ersparnissen zu haben sind! Bin ich aber Euere aufrichtige
Freundin so rahte ich ihnen den alt mode
Lehmofen zu, den man in jedem Bauernhauße und in jeder Taglöhnerhütte zu finden weiß.
Sehet Vetter Peter, wir haben dieße Alle
Gattungen Neuheiten dießer Öfen zu verkaufen, ich bin ihnen aufrichtig, und sage woh es sich eben nicht um Parahth handelt. Bauen wir uns am
Bauerndorfe die alten Lehmofen! In dem heizen wir getroknetes Graß, Kukurutzstängel-laub, Stroh, getrokneten Mist, kurz Reißer, Rebenholz und alle Wesen Strohspreu, die Kukurutz-stürzen u. anderes.Wen ihr gut heizet, so ist der Ofen für 24 Stunden geheizt und ihr könnt im Lehmofen alles kochen u. baken!
Meine aufrichtige Rahtgebers ist 12 Monate nach ihrem Manne gestorben.



940 O

Franz Schleich *1901
Franz ist der Sohn des Josef Schleich (Pjan Seppi)
und der Anna Schreiber vom Nummer 818
Der Vater Seppi ist *1864 +1908 25/5
die Mutter Anna Schreiber ist *1867 +1913
Oben Beschriebener Franz Schleich ist wegen Raummangel von seinem Wohnsitz-Nummer 559 hierher in Nro. 940 O platzziert.

Sein Weib Barbara Gröszer *1900
Sie ist die Tochter des Gröszer Adam’s welchem

seine Entstammung unter Blatt-Nummer 79
zu finden ist.

Franz & Barbara haben Kinder folgend:
1. Margareth Schleich *1922
2. Anna Schleich *1926

Die Eltern der 1900 geborenen Barbara Gröszer:
Vater Franz Gröszer *1874
Mutter Katharina Parison *1878




940 P  



940 Qu

Witterungen
Es ist Beschreibung von außergewöhnlichem
Wetter beim Blatt Nro. 350-351

Das Jahr 1933-1934, die Wintermonate
Nowember-Dezember, dan Jänner Februar,
waren mit sehr großem Schnee und
ununterbrochener schwerer Kälte heimgesucht!
Dan März durch und April durch hatten wir so schönes Wetter, daß man auf der Tenne Frucht austreten hätte können.
Heute am 1t. Mai 1934 können die etwas jüngere Weingärten durchaus geheftet werden.
Die Bespritzung der Reben ist im höchsten Grade.
Von einem solchen frühzeitigen Rebenwuchse kan ich Schreiber mich nicht erinnern.

Nur eine Bemerkung habe ich aus dem Jahre 1875 den 1t. Mai
Es war eben der Tag meines Wanderschafts-Antrittes, so hatte man am 1t. Mai keine einzige angetriebene Rebenknospe zu sehen bekommen,
es ist denoch 1875 Wein gewachsen.

1934 die Monate März, April, Mai, bis den 3ten Juni waren ohne Regen, dabei war so große Hitze
im Durchschnitt 20 bis 24 Grad Celsius!
Die Menschen lebten in Furcht das gar nichts wachsen wird.

Nur der Regen vom 3t. Juni bis 17ten hatte alle
Saaten ins unglaubliche gebessert.
Die hohe Regierung war sehr bekümmert uiber
das daß uns ein sicheres Notjahr an der
Thürschwelle stehe.
Es sind in Amtswegen, vom Jahre 1933, alle
Lebensvorrähte wie Frucht, Kukurutz
aufgenommen worden. Es war den Bäckern und
den Mühlen verboten, weiterhien reines
Weizenmehl zu verarbeiten.
Alle Zeitungen haben von der bevorstehenden
Hungersnoht geschrieben, es ist daß Nothjahr
1863 geschildert worden.
Nun wie kam es?
An Gottes Segen ist alles gelegen! Am 3ten Juni, bis den 17ten, ist ein überaus göttlicher Landregen mit dem nöhtigen Sonnenschein gekommen und
hatte unßere Saaten aus der bevorstehenden
Hungersnoht neu belebt. So sind aus dieser
Befürchtung gar nichts eingetreten, die
Weizenernte war noch gut mittelmäßig, der Maiß
ausgezeichnet, Mohaar, Hanf, Trauben wie alle
Gemüße zufriedenstellend.
Und alles konte um einen Monat früher als
sonstige Jahre geerntet werden,
am 1ten September 1934 waren die Mehrheit Trauben geschnitten.




940 R

Raupenplage
In der Zeit von 1886 bis 1904, haben hier im obern Torontal eine gewisse Gattung Spinnraupen
unßere Obstbäume so verheerend überfallen, in
der Zeit Ende Mai, Juni, daß alles Obst aus der
Blühte geweßen war, und die Blätter des Baumes
im schönsten Grün den Baum verherrlichten.
So kamen bei 15 bis 20 Jahre diese graußliche
Raupenplage, und dießer nicht gesehen zu haben,
daß man es sichs gar nicht vorstellt welche
Verheerungen dieße Thiere an allen Obst und
Weingärten gethan hatten.
Dieße Bäume waren das schönste Grün! Beim
auftreten dießer Schädlinge waren dießen
Bäumen ihre herrliche Blätter, die schöne
Baumkrone gans abgefressen, daß Obst,
Zwetschken und Äpfel hingen, welche noch nicht
herunter gefallen waren in der kahlen
Baumkrohne,
Dieße Baumkrohne war ein graues Gewebe, woh 1000 und abermahl Tausende kleine Raupen sich
ergözten und so lange 1 grünes Blatt zu finden
war, an der Verwüstung nicht stehen blieben.
An der Peter-Pauli 29/6 standen alle Bäume kahl so als bei den Weihnächten.
Die Menschen suchten aber vergeben’s, diese
Schädlinge zu vertilgen.
Man versuchte mit lange Stangen, die Stange an einem Ende mit Werk überwikelt, dan daß Werk
an der Stange hatten die Menschen mit Petroleum begossen, dan mit dießer angezündeten Fackel
dieß hielten Sie’s in den Baum, woh in der Frühe
Morgens Tausende Haufenweise beisammen

saßen, stellen wir uns vor, als diese daß Feuer
verspürten, wie diese sich zu Tausenden vom
Baume herunter stürtzten und so was nicht todt war, lag in Ohnmacht auf der Erde und diese Alle hatte man mit den Fußsohlen zertreten,
vernichtet.
Bei dem Allem, was hatte man für den andern
Tag erleben können?
Daß vernichtete Spinngewebe von Gestern früh
war schön in Ordnung gebracht, die verlorene
Raupenzahl von Gestern war in der Baumkrohne
ersetzt!
Woher sind dieße Raupen am 2ten Tage wieder
zusammengefunden? Wir waren in der Meinung
daß wir alles am 1ten Tage verbranten und
vernichteten.
Als nun die heruntergefallene und nicht todt
geweßene, des anderen Tages wieder in der Höhe geweßen sind so hatten die Menschen, um den
Baumstamme dike Rollen Werk gewikelt, daß
Werk mit Wagenschmiere fest eingeschmiert
damit die Thiere nicht mehr hinaufklettern konten. Dießes einschmieren hatte böse Folgen.

Der Buchschreiber hatte, im Sterbe-jahre seines
in Frieden seelig ruhenden Vaters von 4/4 1904,
an einem Wunder Ammurellen Kirschbaume auch
solche Werkschutzrollen gemacht. Was hatte man erlebt? Daß Werk mittelst der Wagenschmiere
eingeschmiert, und an den Baumstamm angeklebt. Die heiße Sonne brannte die Wagenschmiere
durch die Baumrinde und dort wo der Verband
geweßen ist, dort war die Rinde Schneeweiß, und
mein schöner Baum war für 1904 auch schon
abgestorben.



940 S-T

Offen gesprochen
Wir Triebswetterer hatten einen uiberaus
tüchtigen Wagnermeister in der Zeit von 1877
Dießer war Herr Császár István aus Umorn.
Benannter kahm aus Temeßwar nach Triebs-
wetter, er heirathete in alten Germann Nikolaus
Kannengieser seine Tochter Leni zu seiner Frau.
Nachdem Ers vor seiner Heirath in Temesvár als
Gehülf arbeitete, so gieng er’s nach Temeschwar
zurük, und ließ sich als gestückten Meister in
Temesvar nieder, Das gewiß keine Leichtigkeit
geweßen ist in Temeschwar sein Meisterstück
verfertigen und das Es angenommen worden ist.
Und da Er kein Temesvár geborener war, war
dieß eine ganz große Schwierigkeit.
Wem es interreßiert uiber Meisterstück der möge in diesem Buche nachsehen, Blatt-Nummer
938 C, D, E, F, G, H, I, J, K, L.
Woh, in diesen Seiten daß Meisterstück mit
genauer Auslegung behandelt worden ist und man
des Meister-Stükers schwere sehr schwere
Obliegenheiten von der damahligen Zeit sich
einleuchten kann.
Seit dem Jahre 1868 seid dem Öest.-ungarischen
Ausgleiche sind die Meisterstücke abgeschafft
worden, und wer dan nur Geld hatte, konnte sich
einen Geschäftsladen eröffnen und wen Betref-fender schon daß Fach gar nicht verstanden hatt.
So wirkte unßer Császár Wagner-Meister vom
Jahre 1860 bis 1877 in Temesvár, es ergieng ihm
sehr gut, nur daß Schicksaal wollte es anders.
Nämlich daß auftauchen der Pferdebahnen
ronierten den Temeschwarer Schmiedt wie
Wagner! Dem Schmiede ist bei der Pferdebahn
der Hufbeschlag noch geblieben, nur den Wagner ronierte die Pferdebahn ganz.
Herr Császár gieng von Temesvár weg und kam
hierher nach Triebswetter, woh Ers mit seinem
Gewerbe sehr beliebt geweßen ist, und in Hülle
und Fülle Bestellungen hatte.
Und wieder Schmiede und Wagner, welche
mitsammen einen nahen Kundenkreiß ihrer

Werkstädte haben, kennen sich gut und müssen
sich des Handwerkes wegen sehr gut vertragen
können, weil einer den andern sehr vieles an
vorkommende Anhaltspunkte in der Proffeßion
schonen kann.
Zum Beispiel daß Gefrett beim Radaufschlagen.
Dan durch 1 bis 2 Hübe, den Reif des Rades
vergrößern, und noch einmahl um und dum
erwärmen, durch solche Bagatelle erwachsen
große Nachtheile.
Darum sollen und müssen Schmiede, Wagner, sich mit Brüderlicher Freundschaft beehren, u. stützen. Buchschreiber war auch einmahl Schmiedt.
Mit Stolz kan ich heute sagen, mit allen Wagner, des ganzen Dorfes ein guter aufrichtiger Freund geweßen zu sein.
Meine Herrn Schmiedkollegen, wie alle
Eisenarbeiter des Dorfes, waren meine
aufrichtigen Brüder. Ich hatte nicht daß Glück,
von Geburt einen Bruder am Leben zu erhalten,
aber ich gestehe es offen, wen ich mit einem
meiner Fachkollegen getroffen bin, so hatte ich
solches Freudengefühl, als wen ich meinen
Leiblichen Bruder bei mir hätte.

Nach allem, kahm 18... unßer alter Kommisär aus
der Fremde und vom Militär zuhauße.
Herr Johann Manöwer machte sich’s Selbst-
ständig als Meister.
Seine erste Erzeugung war für den bestgekannten Freko Heinrich einen echten ungarischen
Szegediner Form-Kutschierwagen, woh man mit
Stolz vor dießer so gelungenen Arbeit hätte sagen dürfen “Hut ab!”
Nun was hatte dießer Arbeit wegen, ich hören
dürfen? Weil unßer Eingang heißt am Blatt oben
Offen gesprochen!
Als Herr Császár diesen Wagen gesehen hatte,
unbeschlagener bei der Schmiede des Herrn
Schmiedmeister Nikolaus Nägele so kahm der
betrübt geweßene ältere Mann zu mir und sagte
mir:
Herr Treffil! Ich sage ihnen es offen, es ist einer jetzt hierher gekommen, der ist besser als ich, ich muß gehen!
Daß heißt man etwas kennen und offen sprechen!




940 U-V

Landwirtschaftlicher Leseverein sein
Schmiedemeister

Des Jahres 1934 beschlossen die
Vereinsmitglieder dießes Vereines sich einen
Schmiedmeister kommen lassen, welcher für Sie,
den Vereinsmitglieder, für ausgedungene taxierte
festgesetzte Preiße arbeiten soll.
Laut Concurs meldeten sich Einige Meister’s,
von welchen Sieh’s der löbl. Verein, den
Eingekomenen Schmiedt-Meister Herrn Josef
Giel aus Denta bei Werschetz, wählten.
Giel’s Familien-Angehörige:
Josef Giel ist *1901
Er stammdt aus Denta
sein Weib Helena Magg *18/3 1908
Sie ist in Temesvar geb. *1908
Ihre Kinder:
1. Franz Giel *12/X 1927
2. Barb. Giel *17/XI 1931
Beide in Denta geboren.
Der Herr Vater des Josef’s Giehl
Johannes Giehl *1879

von Grivabara, Landmann
die Mutter Barbara Butta *1887
von Denta-Stamora
Der Frau ihre Eltern:
der Vater Laurenz Magg *1878 +1916
Polizeeifeldwebl, Bapfalva, Bihar Komitat
die Mutter Josefine Klein *1885 aus Rekasch
seit 1913 in Amerika,
Der Frau Meisterin ihre Groseltern, Mutterseite:
Peter Klein *1855 +1923
Wagnermeister Temes Rekas
Justina Heier *1854 +1916 62 von Rekas
Des Vereines Schmiedmeister Seine
Geschwister:
1. Franz Giel *1907 +1912 Raßierer
seine Frau Maria Werof *1906 von Kl. Becsk.
ihr Kind Josef Giel *1933
2. Jakob Giel *1913 Beruf Schmiedt, 1934 ledig.
Der Frau Meister’s ihre Geschwister:
1. Irma Mag g *1910 in Temesvar
Sie ist in Amerika seit 1924, bis jetzt ledig
2. Johannes Mag *1912 in Temesvar
seit 1932 in Bucarest, Damenfriseur & Rasierer.
Des Herrn Schmiedmeister’s sein Großvater von der Vaterseite:
Mathias Giel *1837 Tischlermeister in Lovrin




940 W

Kaiser Josef II.
Josef ist geboren *13/3 1741 +20/2 1790
und gestorben am 20t. Feber 1790
Er hinterließ ein unvertilgbares Andenken!
Er stamte aus seinen Eltern, Herzog Franz-Stefan von Lothringen und seiner Kaiserlichen Mutter, Maria Theresia!
Maria regierte als Kaiserin seit 20/X 1740 volle
40 Jahre!
Maria mit Stefan sind verehelicht den 12/2 1736
Stefan ist gestorben 1765 den 16t. August
Maria ist geboren 1717 13/5 in Wien
Sie bestieg den Thron 1740 bis 1780 bis zu ihrem Todestage im Nowember 1780
Maria Theresia ist die Tochter des Kaiser Karl
von Öesterreich.
Nach dem Tode Josef’s Vater, stand Josef als
Mitregend seiner erlauchten Kaiser-Mutter zu
Diensten.
Es kam des Jahres 1766, als Josef schon Mit-
Regent geweßen, eines Tages als Josef in seine
Kanzlei gekommen ist, so war auf seinem
Schreibtische ein nicht kleines Schriftenpaket zu
sehen, nach allem fragen, hatte niemand vom
Einschmuggeln deß Paket’s etwas wissen wollen.
Josef studierte diese Schriften, Er verstandt
hieraus, was die Bedrängten Unterthanen suchen!
Um daß das Schriftenstük bestimt in des jungenRegenten seine Hände kommen solle, so wurde
dießer geheime Weg benützt.
Es war daß die Unterthanen, von den Beamten
so unmenschlich Tyranisiert worden sind, daß
Siehs ihr Bitt- ihr Gnadengesuch solchen geheimen Weg an den Herrscher kommen ließen.
Der edle Herrscher berief in geheim seinen Herrn Schwager nebst 2 Sekretären und 2 Diener, alles in der Stille!
Sie bereisten in unerkentlicher Bekleidung daß
Ungarnland und so ins Banat, von woh aus die
Bittschriften meist stammten.
Im Lande hatte daß Niemand geahnt, wer da
komt, wer da ist, außer den geheimen Bittsteller.
Dieße 6 Personen waren sehr einfach bekleidet, Sie lebten und schliefen meist in Wirtshäuser, auf
Strohlager, mit der einfachsten kargen Kost
zufrieden.

Beim Eingange in Stadt, Dorf, oder Marktflekt
ließ Er sich mit den einfachsten Menschen in
Gespräch, und erkundigte sich nach ihrem
Ergehen als Staatsbürger.
Nach Allen Erfahrungen war der Herscher sehr
uiberzeugt, daß dieße Paketschriften die
traurigsten Warheiten an den Tage brachten.
Der gute Josef, dem sein Vaterherz blutete für
seine Unterthanen, Selbe in solchen
Unmenschliche Regierungen zu sehen, zu hören,
und jetzt zu wissen?
Vom Obergespann bis zum Kleinrichter
sind bestraft und abgesetzt, weggeschmissen
worden.
Dießes machte sich kund, die Straßen waren
gefüllt von Menschen, alle Weiber, Kinder wollten
dem Befreier wenigstens seinen Roksaum oder
seine Schuhtapfen küssen.

In den 2 Jahrgänge 1767 und 1773 bereiste Josef daß Banat und Bacska. So hatte Er sich
überzeugt, wie viel unbesiedelter Boden noch in
Bacska u. Banat unbewohnt sei, woh Er mit
seiner Erlauchten Mutter allsogleich Siedler aus
dem deutschen Reiche kommen ließen.
Eine wichtige Verordnung uiber Volksbefreiung Erließ Kaiser Josef am 22t. August 1785 indem es heist:
Biß jetzt waren die Unterthanen den Herrschaften an die Scholle gebunden, Es durfte ohne Erlaubniß von der Herrschaft niemand sein Gut verkaufen, um sich in einen andern Ort niederzulassen.
Laut neuer Verordnung erhielten alle Bewohner,
daß Recht der Freizügigkeit
Jedem Bauern war es nun gestadtet, ohne des
Grundherrn Einwilligung heirathen zu dürfen.
Von nun an durfte ein jeder ihm Selbst beliebiges Handwerk zu lernen.
Von nun an durfte wer wollte studieren.
Somit war dem alten Joche ein Ende gemacht!

Dieße Knebelung war eingeführt seit 1514 und dauerte bis unter Josef 1785, volle 271 Jahre lang.
Es waren noch schwere Lasten auf dem
Unterthanen, nämlich Robotten, welche
1848-1849 beseitigt worden sind.




940 Y

Abschrift von einem Brief von der Mutter
Kaiserin Maria Theresia
An Ihrer Tochter Selbst geschriebenen,
Mit den Mütterlichen Ermahnungen und
Rahtschlägen versehenen Briefe, welcher Brief seid dieser Zeit bei 170 Jahren noch sehr gerne
von vielen Menschen gelesen und gehört wird,
Und es mir ein großes Vergnügen machte, solch goldenen Worte, in meine Hand bekommen zu
haben, und ich Selbe beherzigende lehrreiche
Worte in mein Buch, in welchem ich verschiedene
Vergangenheiten sammelte, auch dazu schreiben
kann
So hören wir folgenden Brief, welcher gilt für alle junge Ehefrauen.
Die Kaiserin schreibt an ihre Tochter Maria
Antionette unter anderem:

“Du besitzest Anmuth und Ergebenheit, aber hüte
dich, diese Tugenden und schönen Eigenschaften
zu uibertreiben. Ich sollte dich besonders darauf
aufmerksam machen, daß du in der zärtlichen
Liebe für deinen Mann nicht ein Uibermaß
gerähst, daß Ihm zur Last fallen könnte.
Du mußt auch die unschuldigsten Liebkosungen
sparen, du mußt trachten, daß man sie sucht und verlangt.
Trachte deinen Mann zu unterhalten, zu
beschäftigen, daß er sich nirgends besser befinde. Daß niemals ein Verdacht in deinem Herzen finde,

denn alles Glück der Ehe besteht in Vertrauen und beständigerGefälligkeit.
Welches Glück, stets bei sich eine liebenswürdige
Gemahlin zu finden, die immer beschäftigt ist,
ihrem Manne alles Glück zu bereiten, ihn zu
unterhalten, ihn zu trösten, ihm nützlich zu sein,
u.s.w.
Alle Ehen würden Glücklich sein, wenn man sich
so benehmen würde, aber alles hängt von der
Frau ab, Sie soll die rechte Mitte innehalten, die
Achtung und daß Vertrauen ihres Mannes
gewinnen.
Keine Koketterie, keine Eitelkeit ist dir erlaubt.
Höre darüber niemand.
Zeige Ihnen, daß du uiber diese Albernheiten
erhaben bist. Einer verheiratheten Frau ist nicht
gestattet, was einem Mädchen ansteht, die andern
würden dich gleich überbieten wollen. Habe keine Vertraute, daß soll dein Mann allein sein.
Ich will nicht einmahl eine Ausnahme für mich in
Anspruch nehmen.
Die Ordnung in der Zeit und im Haushalt ist die
Seele eines ruhigen, glüklichen Lebens!
Ich weiß daß man jetzt an keine Freude mehr
glaubt, wo nur irgend eine Gêne dabei ist.
Ich würde damit übereinstimmen, wen ich es nicht jeden Tag erkennen würde, wie diese Leute, die
am meisten auf jene Maxime halten, sich sehr
langweilen und am wenigsten glücklich sind!
Sie haben an nicht’s mehr Freude, lassen ihren
Launen und Sinnen freien Lauf, und werden am
Ende von ihnen tyranißiert”



940 Z

Die Sechs Leichenträger
welche in unßerer Männlichen Jugend zu finden sind.

1te heißt Trunkenheit, die Saat verdirbt, wen Sie überschwemt, daß Licht geht aus wen man zu viel nachschüttet, sei nicht unmäßig!

2t. heißt Unkeuschheit! Ungezähmte Lust
entkräftet den Körper und verliert seine Stärke,
Was brennt wird endlich verzehrt.

3t. heißt Zorn! Eifer und Zorn verkürzen das
Leben, Zorn bringt Hader, Hader bringt oft Mord und Todschlag.

4t. heißt Ungehorsam gegen die Eltern, wir
wissen, was daß 4te Gebot für einen Segen im
Munde hat, wer es nicht hält, den trifft der Fluch. Ein dürres Holz daß sich nicht biegen läßt muß
brechen.

5t. heißt meide böse Gesellschaft. Wie manchen
hatte die böse Gesellschaft einen an den Galgen
gebracht.

6t. heißt Müßiggang, der den Menschen bei
lebendigen Leibe begräbt. Nützt den ein Müßigger
mehr als ein Toter?
Wen der Baum keine Früchte tragen will, wird er
abgehauen und ins Feuer geworfen.
Bedenke wen du Lust hast zum leben, so lasse
dieße Totengräber ruhen.




941 A

Wochenmarkt in Triebswetter
Am 14t. Oktober 1885 erhielt die Gemeinde
Triebswetter seinen Iten Wochenmarkt.
Hochwürden Pfarrherr Karl Kassitsch hatte vor
dem Markt-Kaufbeginn in der Kirche ein
feierliches Hochamt gelesen, dazu mit
Pöllerschüsse u. Mußikbekleidung, den wt.
Beginn des Marktes kundgemacht.
Der Ite Markt war sehr gut besucht und dauerte bis 12 Uhr Mittag.
Alle Artikel waren zu haben, es war ein sehr
schöner Verkehr.
Nur war an diesem Markte ein Hauptfehler
begangen, den Leinwand-Händler hatte man den
Markt verboten.
Und den Schafschlächter hatte man den Markt
verboten, so happerte daß Zustandekommen eines
schönen Wochenmarktes durch diesem Verbot.
Es ist niemand derwegen aufgetreten, so blieben
diese Händler weg, und es ist ein schwächerer
Markt.
Die Eröffnung dieses Marktes ist durch unßere

löbl. Gemeindevorstehung im Gemeindehause
verbucht, und sind die damahligen Vorsteher mit
Ihren wt. Unterschriften u. Haus-Nummer
versehen.
Johann Meixensberger Notär 1
Domnik Wolf It. Richter 203
Ludwig Parison IIt. Richter 544

Nik Schady Geschworener 557
Ludwig Parison “ 545
Hans Haman “ 483
Peter Schreiber “ 266
Thomas Roth Kassier 789
Hans Wittje Waisen-Vormund 192
Nik Wittje Magasiner 69
Franz Piar Kleinrichter 629
Josef Düron Bleiasch
Thomas Boÿso “
Domnik Bartu Hengst-Wärther

Im Jahre 1885 zählte die Gemeinde 3736 Seelen und 600 Häußer. Der Kirchendiener, der
Thurmläuter war Johannes Willert.
Er war 30 Jahre ununterbrochen Kirchendiener!




941 B-D

Vergangenheiten
Seit der Siedlung 1772 unßerer Eltern hatte sich so manches geändert, gebessert.
Aber dan ist doch nicht alles, daß aus früherer
Zeit Änderung hatte, daß es besser als das
damahlige ist.
So nehme ich einfach den Carakter. In meiner
Jugendzeit, wen jemand 100 fl. benöthigte, so ging
er einfach zu seinem Nachbar oder Bekanten,
schau Freund kanst du mir nicht aus der Noht helfen mit 100 fl?
Wen der gute Nachbar es hatte, daß war ein
sicheres, daß er’s dem Benöhtigenden geholfen,
die 100 fl unter 4 Augen hingegeben hatte, ohne
Schuldschein, ohne Schrift, ohne Zeugen, und
ohne den Kopf zu zerbrechen, daß er jetzt sein
Hingeborgtes Geld verspielen werde.
Und es hatte damahls auch niemand nichts
verspielt.
Die Menschen hatten einen Gottesfürchtigen
Carakter. Daß ein Betrug eine Sünde ist!
Dieß hatte sich für meinen Theil sehr geändert,
aber nichts gebessert.

So gehen wir zu meiner Entstammung zu meinen Treffil Grosvater uiber!
Dieser und meine 3 Onkels und mein Vater
waren Schmiede, ich Buchschreiber war
Schmiedt, mein noch jung verstorbener Sohn
Eduard war Schmied. Ludwig war Schmiedt.
Und von dem, und mit dem, der Mensch zu thun hatte, spricht er meistens gerne
Z. B. nehmen wir, es ist jemand ein Jäger, dessen Sohn ist Jäger, der Sohnessohn ist Jäger.
Wen Sie’s zusammenkommen, sprechen sie vom schießen, vom guten ziehlen.
Sogar meint Peter zu seinem Herrn Bruder,
damahl am Jagdtage, bei der alten Csárda, so hatte
er 2 Hasen in einem Schuß zu nehmen, nur ein
gemachtes Spiel kam, als der Schuß loßgieng
kahm so ein heftiger Wirbel-Wind, der daß
Schrooth zur Seite trieb.
Jetzt werden die im Schusse gestandenen
Häßchen, noch einmahl Junge werfen.
Es war sehr richtig gezielt, als Beweiß dafür ist
auf dem Fleken wo diese Hasen gestanden,
geweßen sind, eine Ø Klafter davon, war
gestanden 1 Kürbißenstok, und dem seine Blätter
von dem Schusse ganz zerfetzt geweßen sind.

Und so hatte mein Vater erzählt, als er noch jung
geweßen war, wie es damahl’s bei den Schmieden
zugegangen ist.
Er erzählte mir, daß bei s. Lehrzeitantritt seiner
Proffesion 1843 noch keine Zündhölzer
exeßtierten, und er in der Winterzeit, jeden Tag in
der Frühe daß Schmiedefeuer anzünden mußte,
und er dabei während des Feuerschlagen’s mit
Feuerstein, Schwamm u. Feuerstahl sehr sehr
viele Kälte hatte ausstehen müssen.
Siehe 937 Qu das Zündholz.

So erzählte mein l. Vater, damahl hatte 1
Bauernwagen mit hölzerne Achsen, beim gansen
Beschlage nur 4 Schrauben, welche die
Achsbleche und die Gestelle festhielten.
Er erzählte die Eisengattungen wie rund, flach,
Breitring Bandeisen daß hatten die Schmiede je
nach Bedarf sich ausschmieden müssen.
Fertige Schrauben waren gar nicht, fertige
Muttern, zu Schrauben waren um kein Geld. Die
Herstellung der Muttern war so schwierig, daß
man es sich es nicht vorstellt, weil man von neuem
Eisen gar keine Muttern hatte machen können.
Daß damahlige Neueisen hielt die Lochung nicht
aus, viel weniger die Gewindbohrung.
Es haben müssen, um Schraubenmuttern zu
machen, Eisenstäbe aus altem Eisen gebauscht
werden, von dem Bauscheisen hatte man dan die
Muttern machen können.

Wen damahl jemand der es gewußt hatte, wie
schwer dieße Muttern zu verfertigen sind, eine
solche durch Zufall gefunden hatte, was that er’s?
Der liebe Finder wikelte seinen Fund in 3
aufeinand gelegte Papiere, und steckte seinen
Fund in die inwendige Leibel, Westendasche, um’s nicht verlieren.
Alle Gattungen Nägel, wie Hufnägel, Platt-Nägel
waren nicht, diese mußte der Schmiedt
verfertigen.
Alle Gattungen Ketten, Schragelketten,
Pflugketten, Brunnenketten, hatte müssen der
Schmied schmieden.
In den Jahren 1874-1875 sind nach und nach
fertige Muttern, aber nicht die fertige Schraube
erzeugt worden. Damahl sind auch gekommen
fertige Plattnägl, fertige Schloss-Schlüssel aber
nur mit Vollbart. Diese Schlüssel waren so hart,
daß man Sieh’s mit der Feile nicht bearbeiten
konnte.
Den Hufnägel ihr Erscheinen im Handel ist schon seit dem 1856-1857, aber sehr minderwerth, seit
1890 sind Sie fertig aus Saasz Böhmen.

Der Schmied war vor 50, vor 60 Jahren und jeh
weiter hinauf um so mehr es war im Gebrauche
der Thierheilung in Anspruch genommen.
War der Kunde dem Bauern ein Pferd müde und
traurig geworden, so war daß das erste, gehn zum
Schmieden, er solle sogleich herkommen, er soll
sein Aderlaß-Zeug mitbringen.
Kuhrschmied oder Thierarzt war keiner im Dorfe.
Nun daß arme Thier, ist auf Anordnung seines
Herrn geadert worden, ob daß Thier zu viel, oder
zu wenig Blut hatte, daß wußten Beide nicht,
weder der Schmiedt, noch der Bauer.
Nach dem Adern, hatte daß Pferd 2 bis 3 Tage
Ruhe bekommen, es wurde der Krankheit wegen
in der Kost etwas besser bedient, und das Pferd
war in 2-3 Tage kerngesund, nur ob es am zu viel
Blut gehabt haben, fehlte, daß hatte nur der liebe Gott gewußt.
Und solche Aderungsfälle kahmen sehr häufig
vor, nur oft war der Fall, eine Sicherheit, daß man
diesem und jenem matten Thiere, wen man es
hätte thun können, Blut geben sollen, und nicht
nehmen?
Dießes wäre so weit fertig.
Nur daß Adern war so eingewurzelt, daß dabei
ein Abergläubisches Adern auch begangen
worden ist.
Nämlich der 3te Weinachtstag, so sind alle Pferde
von uiber 3 Jahre alt, geadert worden, vom ganzen
Stalle.
Am 1t. Mai sind alle Pferde des Stalles, so als
oben geadert worden.
Am 24t. Juni daßselbe, daß gewisse Blutzeichen,
nur dieße ganze Stalles-Aderung, haben sich
Anfang der 1860er aufgehört.

So war daß Gaumenstechen sehr eingewurzelt.
Dieses war eine dem Thiere, eine überauß große
Qual, eine Folter angethan.
Es hat niemand gewußt, warum man dem
Armen solche unbeschreibliche Wunden
geschnitten hatte. Es ist dem Thiere ein Maulgitter
ins Maul gespreitzt worden, und dan am obern
Kiefer sind 4-5 Schnitte 1 Centi lang, und 1 Centi
tief eingeschnitten worden.
Die jüngeren Thiere waren am meisten mit dießer
Thorheit behandelt worden.
So frage ich, bis wan konnten die den Thieren in
größter Dummheit angebrachten Wunden heilen?
Daß Thier muß doch täglich fressen, was bekomt es zum fressen, doch keinen Brei nicht? was die Wunden geschont hätte. Die Wunden sind neben
den Zähnen, also jetzt was daß Thier bekommt
Mahar, Stroh, Klee, Hafer, Kukurutzschroot, das alles beschädigt diese Wunden. Nur Gott sei
gedankt man hört heute nichts mehr davon.




941 E

Die Lehrers von Mitte 1850

Jakob Buding kam nach Triebswetter am 21t. Oktober 1856
Sein Gehalt bestandt in 1858 aus 175 fl. Baargeld,
40 Preßburger Metzen Weitzen, Stroh nach
Bedarf.
Im Jahre 1859 hatte Buding Verbesserung 210 fl., 40 Preßburger Metzen Weitzen, 2 Ø Holz, Stroh nach Bedarf.

Julius Mück kam am 20t. Mai 1857, sein Gehalt bestandt 200 fl. 40 Preß. Metz. Weitzen, 2 Ø Holz, Stroh nach Bedarf.

Friedrich Bernstein kam am 5ten September 1856 als Lehrer & Organist. Sein Gehalt war 200 fl. in Baarem, 80 Preßburger Metz. Weitzen,
6 Ø Holz, Stroh nach Bedarf und 3 Joch Feld wie auch 800 Ø Hausgarten.
Bernstein starb am 14t. Mai 1860

Paul Szalaj, Dechant von Grosz Sz. Nikolaus gab Ihm als Lehrer und Organist daß schönste
Zeugniß: Praetans dorens et organista!
Bernsteins Stelle war kurze Zeit besetzt durch

Nik. Müller, später war Herr Müller Sekretär
des Diösan Bischof’s Alexander Bonacz!
Die Besetzung war von 25/9 1860 bis 10/4 1861
als Lehrer & Organist.

Paulus Rista von 1861 im September bis 1863 1ten Juli.

Die Schülerzahl des Jahres 1861:
1t. Klasse, Lehrer Georg Cherrier
hatte 142 Knaben, 147 Mädchen Total 289
2t. Klasse, Lehrer Buding
hatte 78 Knaben, 90 Mädchen Total 168
3t. Klasse Lehrer Sauer
hatte 79 Knaben, 74 Mädchen Total 153
Schüler waren in 1861 Total 604




941 F  



941 G

Die Kappele im Friedhofe
ist durch den ehrbaren Eheleute
Johann & Rosina Rischar
geb. Parison, vom H. Nro. 491-492
des Jahres 1863 erbaut worden.
Die Einweihung vollzog Pfarrer Karl Böhm.
Hochwürden Parrer Karl Böhm kam nach
Triebswetter am 18t. Nowember 1863
Die Kappellweihe ist geschehen am 29t.
Nowember 1863, somit war verehrender
Hochwürden Pfarrherr Carolus Böhm erst 10
Tage hier geweßen.

Am 6t. August 1880 haben die Eheleute
Ludwig & Rosina Jung
geb. Iller, daß im neuen Friedhofe stehende große aus Gußeisen verfertigte Kreuz gestiftet. Es ist am 8t. August durch Pfarrherr Carl Böhm
eingeweiht worden.

Der Ite Sterbefall ist im Matrikel eingetragen
Nortar Barbara + 20t. Feber 1773
und Francischcus Chadé.

Die Ite Taufe war am 22t. Februar 1773, die
getaufte hieß Katharin Berna.
Die Eltern der getauften heißen
Anton Berna und Ottila Kleemann
als Pathen Jakob Kleemann und dessen
Schwester Katharin Kleemann,
getauft von Eugen Lenauer,
Administrator, Franciskaner Mönch.

Die Ite Copulation fand am 27 April 1773 stadt und wurde von Eugen Lenour kopuliert
Ludwicus Godron mit Anna Odromat,
als Beistände Dominicus Humbert und
Ant. Marlin aus Cothar Gallica.




941 H

Die Sprachen der Welt
Die französische Akademie der Wissenschaft hat
uiber die Verbreitung der Sprachen auf der Erde
interesante Feststellungen gemacht:
Danach werden heute noch 2796 Sprachen
wirklich gesprochen.
Zählt man die ausgestorbenen Sprachen dazu, so
ergibt die Gesamtzahl aller bisher von Menschen
gesprochenen Sprachen die stattliche Zahl von
6760. Als verbreiteste lebende Sprache wird,
wenn man von den asiatischen Völkern absieht,
daß Englische bezeichnet, dannach kommt
Deutsch und Russisch, dan Spanisch, und dan
Französisch und Italienisch.

In der ganzen Welt sind Katholiken 341 Millionen davon sind:
in Europa 208.882.000
in Amerika 109.097.000
in Asien 16.536.900
in Afrika 5.330.000
in Australien 1.585.000

In Europa sind 125 Sprachen davon reden
Deutsch 81 Milljonen
Russisch 70 “
Englisch 47 “
Italienisch 41 “
Französisch 39 “
Von dießen 125 Europäische Sprachen sind im aussterben:
Keltisch in Schottland
Baskisch in Spanien
Norwiennisch in Russland
Bretonisch in Frankreich

Die Zahl der katholischen Geistlichen:
Die ganze Erde hat 321.000 Priester, von denen 257.000 Weltgeistliche, 64.000 Ordensangehörige sind, seit 1900 ist die Zahl um 100.000 gestiegen.
Man zählt heute 15.000.000 katholische Christen, in den Missionsgebieten, darunter 14.400.000 Mil. Eingeborene.
Für die Seelsorge in diesem Riesengebiete gibt es insgesamt 15.086 Priester, welche 59.000
Missionstationen mit 57.000 Kirchen und Kapellen zu betreuen haben.
Im Laufe der lezten sechs Jahre ist die Zahl der
Christen um 2.800.000 gestiegen, darunter um
2.450.000 Eingeborene.




941 I-J

Dominik Wittje (Zeisl)
Kaufmann im Nr. 328
Raummangels sind wir von 328 hierher auf Nro. 941 I mit der Einschreibung gekommen.

Domnik Wittje (Zeisl benant) stamdt aus der
Saigos Batis Familie.
Bemerkung! Dieße Wittje haben den Namen
Saigo, von Ihrem Stiefvater Nikolaus Simone
ererbt.
Es war dieß in früheren Zeiten, von 1800 bis 1820
noch, wen jemand als Soldat nach 10 und 20
Jähriger Dienstzeit beurlaubt worden ist, war Er’s
ein Reiter, so bekahm Ers zum ewigen Geschenke
sein geweßenes Reitpferd, mit Sattel und Zeug,
mit guter Atjustierung, vom Kopf bis zu Füßen.
Selber Vorgang ereignete sich mit Nik. Simone,
als er im Jahre 1816 aus dem 4ten Husar-Regi-
ment beurlaubt worden ist.
Er hatte sein Reitpferd mit dem Namen Saigo, von der k. k. Armee, nebst einer hoch ehrenden
Tapferkeit’s Methaile mitgebracht.
Nach Allem heirathete Simone Nikolaus die
ehrbare, im Wittwenstande stehende Frau E.
Wittje mit Ihren 4 gehabten Wittje-Kinder,
welche dan ihr Leben durch, den Namen ihres Stiefvaters mitgebrachten Militärpferdes
getragen, genant und gekant geweßen sind.
Ihre Benennung war im Leben durch
Saigo’s Batis in Nro. 209 Bauer
Saigo’s Toni in Nro. 13 Freikünstler
Saigo’s Dicken in Nro. 913 Fratschler
Saigo’s Hans in Nro. 108 Alkohol-Brenner

Unser Oben erwähnter Dom. Wittje stamdt vom Saigos Batis seiner Familie, mit der wir fortfahren
Johann Wittje (Saigos Batis) *15/7 1808 +1879
s. Weib Kathi Cherrier *7/4 1811 +1884
Batis hatten 7 Kinder ausgeheirathet.
Diese 7 Batiskinder sind folgend:
*1833 Peter mit Wolf Schmied’s Tochter *1836 Barbara mit Pier in Nro. 4
*1838 Nikolaus mit Klein in Nro. 287
*1841 Johann mit ... in Nro. 209
*1845 Anton mit Schady
*1848 Kathi mit Dama
*1851 Margareth mit Veit

Domnik Wittje Kaufmann ist der Sohn des 1838 geborenen und von Nro. 287 stabillen Nikolaus Wittje (Nikleisi benant), einziger Sohn.
die Mutter Magd. Klein *1843
Tochter des in Ehren ergrauten Peter Klein & Elis Wolf vom Nr. 16
Hannes’s Minnik’s Peter’s Tochter

Dominik Wittje *1868 +1927 24/XI 61
sein Weib Elis Cherrier
*30/XI 18173 +1895 15/5 22
ihre Kinder:
1. Peter Wittje *30/8 1901
in Szarafalva
2. Johann Wittje *22/9 1893
Kriegsheld, vermist 1916
3. Nikolaus *14/4 1895 +1895 8/7
Aus IIter Ehe Elis Vogel *1875 +1929 54
1 Kind *1899 + war 6 Monate alt.
Elis Cherrier ist die Tochter der Eheleute Johann Cherrier und seinem Weibe geborene Roth vom Nro. 200




941 K


Wilhelm Schreiber
bewohnt den Nummer 432
Es war sein Eigen, in der Gemeindehausgasse
Nro. 191 und 192
Raummangel’s wegen haben wir den ehrbaren
Wilhelm Schreiber unter dießem Nro. 941 mit
seiner Frau u. wt. Familie verbucht.
Der Nummer 432 war bei der Siedlung 1772 von
einem gewissen Bauer und Schneidermeister
bewohnt, Er hieß Nikolaus Volz.
Hernach ist der Nummer von Peter Roth erkauft
worden. Dan kam Johann Roth, des Peter’s Sohn.
Im Jahre 1863 zog 1 Peter Roth nach Klein-
Becskerek, und im Jahre 18... starb Vetter Engel, Johannes Roth.
1892 kaufte Nikolaus Roth, Bajer Niklos, den

Nummer und bewohnte Selben bis zu Ihrem
Ableben.
Er Nik. Roth ist *1856 +1926 1/2 70
Sie Marie Schreiber *1859 +1930 1/12 71

So nach dem Ableben der Eheleute Roth,
Schreiber, kauften
Wilhelm Schreiber und Maria Schleich
diesen Nummer, vom Nro. 432
Wilhelm Schreiber *1900
sein Weib Maria Schleich *12/1 1902
ihr Kind *192...
Des Wilhelms Eltern
Nik. Schreiber *1877 +1929 30/4 53
die Mutter Kathi Kohlen *1879
Des Wilm’s Geschwister:
Jakob *1903 und Melchor *1909
Der Marie ihre Eltern:
Nik. Schleich *1878 +1917 13/7 35
Magd. Schreiber *1882 +1917 12/3 35




941 L-N

Johann Frekot Spenglermeister *1908
Johann ist in Königshof geboren.
Seine Frau Rosina Reng *1909 aus Csimpa
ihr Kind Frekot Olga-Kartharina *24/11 1933
Die Frekoische Entstammung vom
Eingewanderten Sebastian Frekot
*1747 +1828 17/9 71
Die Uhrmutter Marie Robilat *1761 +1826 6/5
Diesen Eheleuten entstammen 9 Kinder:
1. Batis, 2. Kolla, 3. Stummer, 4. Wittjes Josef,
5. Parison Nikl, 6. Langen Hans, 7. Hans Kleeß Hans, 8. Schorsch Gokos, 9. Baschl Peter’s.
Zur Reihenfolge des Spenglers kommt nach
Sebast.
Frekos Batis *1789 +1857 10/6 68
Sie Margareth Schreiber *1794 +1871 9/6 77
Kinder:
Frekos Kolla *1804
Agath Renje *1807
Hans Frekos Kolla *1825 +1907
Dippolt Suoltor *1827 +1907
Josef des Hans Freko’s Kol *1849 +1918 1/8
Hußarenzugsführer in Klattau Böhmen.
Weib Schreiber Lisi *1850
Niklos des Josef Sohn *1876
Niklos ist auch von Triebswetter geboren, Er
heirathete 187... Maria Wolf *1878 10/2
Maria ist auch von Triebswetter geboren, und ist die Tochter der Eheleute
Franz & Marie Wolf geb. Wittje.

Franz stammdt vom Nro. 444-445, Sie Maria vom Nro. 760 der Eltern Nikol Wittje & Rosina Rischar.
Des Spenglermeisters Ehefrau Ihre Eltern
sind folgend:
Ludwig Reng *1866 Iglau, Mähren
Bäkermeister, in Guttenbrunn zuständig
die Frau Mutter Rosa Krause *1873
Sie stammdt aus Budapest.
Die Geschwister der 1909 geborenen Rosa Reng:
Ladislaus Reng *1898
Bäkermeister in Guttenbrunn, geb. in Piski
Ludwig Reng *1900 Neudorf, geb. in Piski
Friedrich Reng *1908 g. Csimp, in Petrilla
Josef Reng

Die Eltern & Groseltern der wt. Rengfamilie:
Ludwig Reng *1830 +1901 in Wien
Er stammte aus Przelautz, Bezirk Chradim
k. k. Bezirksfeldwebel beim 54 Landwehr
Battaljon Galizia Biala.
Er hatte Feldzüge mitgemacht 1848, 1859, 1866
gegen Preußen.
Den 1830 geborenen seine Frau
Josefine Pisani *1847 +1881 Bilitz, Schleßien

Der Uhrvater Josef Reng *1795 25/12
Husaren-Rittmeister, Sz. Andras Temes Megye.
Die Eltern der 1873 geborenen Rosa Krause sind folgend:
Friedrich Krause *1824 +1900
gestorben in Dewa, Damenschneider
Sie Rosa Trogmajer *18... Kolosvar
Sie ist gestorben in Budapest.




941 O-P

Johann Zensser
gebürtig aus Gr. Sz. Nikolaus, gegenwärtig
wohnhaft in Nro. 440
Verehelicht mit der ehrbaren Frau Katharin Klein, verehelicht geweßene Frisch.
Georg Frisch *1889 +1928 23/5 39
Er ist der Sohn des Heinrich Frisch von 380
Die Eheleute haben 1 Sohn Dominikcus Frisch *1919 6/XI Studendt
Der Gatte Johannes Zenßer ist *9/5 1910
Sie Katharin Klein *10/3 1893
Sie ist die Tochter der Eheleute Peter & Elis. Klein, geborene Elisabeth Cherrier.
Katharinas Großeltern von der Vaterseite:
Mathias Klein *1837 +1893 56
Anna Noel *1835 +1901

Sie hatten 6 Kinder: Kathi, Heinrich, Lencschi, Peter, Wilm und Marie.

Katharinas Großeltern von der Mutterseite,
S-Cherrier, Öhlmüller-Familie.
Des Herrn Johannes Zenser seine Eltern und
Geschwister sind folgende:
Vater Peter Zeneßer *14/7 1875 +1918 14/8
Mutter, Theresia Rossmann *27/2 1872
Geschwister:
1. Franz Zenßer *2/7 1900
2. Josef Zenßer *3/I 1903
3. Theresia Zenßer *11/3 1907
Die Väterliche Stiefgeschwister mit ihrem Herrn Vater:
Peter Karl sen. *15/6 1865 +1906 4/2
Peter Karl jun. *18/12 1889
Eva Karl *14/XI 1891
Kathi Karl *1893 +1931 31/I
Siehe 440




941 Qu-T

Kriegshelden von den Jahren 1914-1918

1. Weismandel Josef
2. Peter Rüll Hedich
3 Franz Roth
4. + Franz Polen Schipi
5. Wolf Fl.
6. Jenö Schnur Depotleiter
7. Nik. Nägele Eisler
8. Georg Schleich Kunst-Schmiedt
9. Heinrich Halber
10. Piar Kleinrichter S.
11. Nik. Oberten
12. Domnik Schreiber
13. Iller Markós Sohn
14. Nik. Jost
15. Peter Windhex
16. Bach
17. Doron Schago Kolla
18. Franz Jakobi Kaufmann
19. Nik. Kurz
20. Bersche Buttura Sohn
21. + Wegl Strohs-Hans
22. Schreiber Jos. Josef Sohn
23. Boquell Tischler
24. Johan Wolf Maurer Juri Sohn
25. Peter Wittje
26. Schleich Pjan Seppi Sohn
27. Franz Sturm
28. Nik. Wiewe’s Sohn
29. Miescha
30. Loch Schuster Schwiegersohn
31. + Peter Volz Pjeider
32. Thomas Trasser Lach
33. Peter Tuttenuy Bodor Pet. Sohn
34. Franz Fundanell
35. Jakob Pieere 8
36. + Georg Schulz Gloos Bohnen
37. Fritz Andreser Sohn
38. Anton Rischar Schw. R. Sohn
39. + Martin Thirjer Mimmi
40. + Anton Wolf 120
41. + Johann Fassbinder
42. + Kiefer Pittjen Sohn
43. + Zenser Wilma
44. Sattler Schmiedt Bruder
45. Pjan Adams Stiefsohn
46. Franz Roth
47. Franz Fundanell
48. Peter Kleitsch
49. Hans Konrad Schiemo

50. Loch
51. Pieer Hanssepp-Sohn
52. Dr. Schreiber
53. Korbmacher
54. Mitzi Sänger
55. Georg Vorreiter
56. Rüll Hedich Nik Sohn
57. Hämmert Schluri Mari
58. Franz Gröszer
59. Georg Schreiber Juri Nik. 318
60. Juri Thoma
61. Nik. Bartu Spengler
62. Peter Renard Gluhda
63. Franz Marlin
64. + Janos Dama Schaag
65. Peter Gröszer des Euka Nik. Sohn
66. Nik. Gröszer des Euka Nik. Sohn
67. Nik. Binder Neu Wirth
68. Halbherr Sohn
69. Georg Simone
70. + Peter Schneider Michahl
71. + Johann Stetzler Huterer
72. Jass
73. + Georg Teich Trilla
74. + Feri Touttenuy Dr. Med.
75. Johann Volz
76. + Dama Michl Batis
77. + Fritz Andreser
78. + Fidel Kussak
79. Dama Kleen Licht
80. Nik Harrar Therres
81. Jakob Dama
82. Schleich Johann Wilm’s
83. Martin Roth Schwarzer Bajer
84. Gustaf Willkomm Lehrer
unserem gegenwärtigen Hochwürden Herrn Pfarrer Adam Willkomm sein Bruder ist.
85. Jakob Parison Schluri
Er liegt in Russland begraben.
86. Nik Doron des Jager Doron-Sohn

Gänzlich verloren gegangen sind:
1. Nik Schreiber Juri Nikl. Sohn!
2. Ober-Leutenant Rausch
3. Wittje Dissenwagner
4. Klein Nro. 1. Sohn
5. Kokron Pjander Dom.
6. Wittje Zeisl Sohn

Die mit dem + Kreuzzeichen versehene sind
welche verstorbener zuhauße gebracht worden
sind und hier beerdigt sind.



941 U

Anton Wittje (Wiener Schuster)
Ein Triebswetterer geboren des Jahres *1820
Anton hatte Geschwister:
Dissenwagner Nik. Wittje, vom Nr. 553 *1818
Peter Schady’s Margaretha Wittje vom Nr. 758
Michl Jenn’s, Eine Kokron.
Klampfer Mußiker Johann Kokron
Hauptmann Brixel in Triest, Kokron.

Anton war Schustermeister und wohnte in Wien. Er war verheirathet und Sie hatten auch Familie,
die Armuht war Ihr Loßungswort:
So beschlossen beide Brüder, Nik mit Anton,
damit des Anton’s Dasein erträglicher werde,
Anton solle mit seiner Familie hierher nach
Triebswetter kommen und nebst dem Handwerke
auch etwas Feldarbeiten machen, und solcher Art könne sich ihr kümmervolles Dasein erleichtern.
Der Bruder Nikolaus war Bauer, und hatte dem Wiener Herrn Bruder 4 Joch Frucht als

Schnittarbeit geben. Nikolaus hatte geholfen die
Frucht abmähen, da doch der Wiener Bruder
diese Feldarbeiten gar nicht verstanden hatte.
Der Anton-Bruder hatte auch 2 Joche Kukurutz, um den 4ten Korb zu verarbeiten.
Beim Kukurutzbrechen meinte der Wiener Herr
Bruder, nicht wahr Bruder, der Kukurutz ist sehr
schön? Dieß ist doch ein Zeichen daß ich ihn gut
verarbeitet habe?
Wen du lieber Bruder, den Kukurutz erst noch
gehäuflt hättest, so wäre ers um daß doppelte
schöner geworden.
Na meint der gutmüthige Schuster-Bruder, der es nicht besser verstanden hatte:
So werden wir halt jetzt noch häufeln gehen, wen es noch Zeit ist?

Der gute Bruder gieng nach Wien zurük und kam nicht wieder zurük nach Triebswetter. Von seinen
Söhnen ließen sich 1870 bis 1873 bei unßerem 29t.
Infanterie dienenten Söhne sehen u. gaben sich zu erkennen.



941 V

Ein Religiöser 1934
Vor 100 Jahren lebte in dem heute noch selbigen
Hause, damals Geschäftsladen geweßen war, und seit 90 bis 95 Jahren beständige Schmiede-
Werkstätte geweßen ist, und bis heute noch
immer ist
als Kaufmann Herr Salomon Zahn
als Schmiede Anton & Georg Nägele
und bis 1935 Andreas Vollmann

Von diesen Salomon haben wir eine
Bemerkenswerthe Begebenheit, welche sich bei
einem Hausschweineschlachten in Wahrheit
begeben hatte.
Es war dießes:
Die Herrn Nachbarn zu unserem
in Rede stehenden Krämer, Er ein Jude, ein
Hebräer geweßen ist, hatten
Hausschweineschlachterei.
Es waren als Nachbarn

Schennet (Bauer)
Schmiedling (Bauer u. Wagner),
Sajko’s Batis (Bauer)
Dieße Schlächter wußten daß Herr Salomon
Zahn sehr Religiösz ist, und überhaupt von einem
Schweinenfleischgenuß an seinen Kindern nichts erlauben will. So griffen dieße Benannten Herrn
Nachbarn zusammen und brachten den 10 Jahre
alten Tavidt Zahn ans Wurstessen, indem er es
nicht hatte thun wollen.
Was ist weiter geschehen?
Als der Herr Vater dießen für Ihn sehr groben
Spaß erfahren hatte, blieb um die Sünde
gutzumachen weiter nichts übrig, als die Sünde
reuend zu tilgen.
Tavidt mußte ein Brechmittel nehmen, der Herr
Vater quetschte dem Jungen den Magen im
Thürstok so daß dieße ausgezeichnete Wurst dem Jungen für lange Zeiten in Erinnerung geblieben sind.
Niedergeschriebenes ist reine Wahrheit, Selben
Vorgang hatte Buchschreiber vor 70 Jahren und
eher, von gelebte Menschen sprechen gehört.




941 W-X

Falsch verstanden
In der Zeit, als noch mehr Kinder in Familien
gewesen sind als heute, so hatte es sich
zugetragen, da doch die Mode in den Trachten
sehr oft wechselten, einmal einen kurzen
Rock, das IIte mahl einen langen Rock bis auf die Schuhe, daß IIIte mahl war bei den Herrenleute langer Rock, welcher als Putz, als Parahtkleid, mit Name Schleifrok (Schlafrok benant). Selber Rock ist 12 bis 15 Zoll auf der Erde nachgeschleppt
worden.
Die Zeiten dießes Schleifrockes waren von 1850
bis 1870,
Jurka Wilm, Georg Klein, errinnert sich des
Beginnens dießes Kleides 1852
Arthieser Fahni, Schnürmachersch Beruf, wohnte in dießer Zeit bei Herrn Klein, welche sich mit
solchem Kleide sich eine Freude bereitete.
Wen mit solchem Kleide eine gnädige ausgieng,
und es kahm unterdessen nasses Wetter? Ein
kleines Regenwetter, stellen wir uns vor, wie ein
solcher ausgesehen haben kann wen daß Kleid
12 bis 15 “ uiber halb Staub, halb Träk geschleppt worden ist? Dieße Mode ist abgekommen und so
kahm die kurze Trachten, woh nicht jedes Knie
vom Kleide bedekt war.
Jetzt wieder 1934 ist zur Mode nicht zu lang, und nicht zu kurz.
Von der Bemerkung Falsch verstanden, will ich
ein wenig niederschreiben.
Anton Bernhart und Ottila Kleemann hatten eine Tochter in ihrer wt. Familie des Haus-Nummers 186, jetzt 783
Die besorgten Eltern wollten, da Sie nur Einzige
Tochter, einziges Kind geweßen war, daß Sie in
späteren Tagen ein leichteres Dasein finden
könnte, mit ihrem guten Talente etwas studieren
lassen werden.
Als Bewi von dem geplanten der lieben Eltern
erfahren hatte, war Sie nicht mehr zurükzuhalten,
und somit in kürzerer Zeit war’s Bewi in Szegedin
beim studieren. Sie war wie manche Andern auch
schon der Meinung geweßen, wen man
studiert, so kommen dem Studierenten die
gepratenen Spatzen ins Maul geflogen!
Als Studentin ist’s Bewi etwas stolz geworden und hatte in der Stadt die schönen Trachtenmode
gesehen. Jetzt war guter Rath theuer!
Bewi’s Herr Vater, ein sehr genau sparsammer
Menschen, wie man den L. Vater bewegen

könnte? Da heißt es erster Reihe, die liebe Mutter
gewinnen können!
Barbara Bernhard, schrieb einen schönen Brief.
Als Studentin ist’s Bewi etwas stolz geworden und hatte in der Stadt die schönen Trachtenmode
gesehen. Jetzt war guter Rath theuer!
Bewi’s Herr Vater, ein sehr genau sparsammer
Menschen, wie man den L. Vater bewegen
könnte? Da heißt es erster Reihe, die liebe Mutter
gewinnen können!
Barbara Bernhard, schrieb einen schönen Br
Szegedin am 5t. Mai 1852
Liebe Eltern!
Wie geht es Euch noch? Was macht der Herr Vater, ist Er’s noch gesund? Schmekt Ihm das Essen? Kan Ers gesund schlafen?
Ist der lieben Mutter auch noch wohl?
Nun liebe Mutter, was der Schule anbelangt, ist mir eine Freude mittheilen können, daß ich von den besseren Schülerinnen bin.
Nun liebe Mutter ich brauchet einen neuen Rock,
einen Schlaf- einen Schläfrok benannnt, den kan man kaufen wen Sie liebe Eltern nach Szegedin kommen, neben der Realschule, beim Kaufmann Zahn.
Der liebe Vater spricht kein Wort, als die Mutter den Brief gelesen hatte.
Dan erwiederte der liebe Vater:
Was will deß mit eem Schläfrok, Schlafrock han?
Deß werd noch närrisch ginn!
Vor schlofe e extra Rock? Stammts vom e Groof?
Sei Motter iß schun alt gin, un hat immer im
Himmet gschloof. Aus dem werd gar nix drauß!
Jetzt bemerkte die Mutter die Irrthümlichkeit des
lieben Vater’s, die Mutter erklärte dem l. Vater
den Irrthum.
Daß Bewi kein Kleid zum schlafen begehre,
sondern 1 Ober Paradekleid begehre und dießes
ist neue Mode, und dießes Kleid so lang ist, daß
es von der Absatz noch 12 - 15 Zoll
nachgeschleppt wird.
Dieß ist der Schlaf & Schläferok welchen unßer gutes Kind sucht.
Es ist also nicht Schlafrok gemeint, vor drinnen schlofen, wie es der Herr Vater verstanden hatte, sondern ein Nachschläfenrock, ein
Nachschlepprock.
Na meint der bewegte Vater,
Das ist was anderscht.



941 Y-Z  



942

Eine Errinnerung unserer Ehrwürdigen Stammeltern
Es ist dieß von der Zeit der Einwanderung 1772
bis zum 100 Jährigen Jubileum 1872, hatten die
Menschen in der Winterszeit
Holzschuhe, Klumpen, Czaboitz getragen.
Männer, Weiber, Schulkinder hatten ein jeder l
Paar Klumpen, Holzschuhe getragen, sogar zum
Tanz giengen Sieß mit den unentbehrlichen
Klumpen.
Ein Huntert Jahre weit, sind Selbe in jedem Haus
und Hof getragen worden.
Die Menschen sind doch auch nobler geworden,
und so in der Zeit von 1872 bis 1933, 60 Jahre
weiter, man bereits bei uns gar keine zu sehen
bekommt.

Nun eben bei mir Buchschreiber, heute 1933, noch ein Paar Klumpen zu sehen sind. Früher bei der Einwanderung waren in Triebswetter auch Holzschuh-mach-Meister. Jetzt, und schon sehr lange Zeit her, sind keine mehr, weil in der Nähe ihr dazu nöhtiges Holz ganz und gar nicht zu finden ist. Dazu brauch man Weide oder Wildbirn, ein Holz daß nicht zerspringt.

So lange Zeit, daß das nöhtige Holz in den damahl nahe liegenden Waldungen zu haben war, so zogen die Holzschuhmacher in den Wald hinaus, erbauten sich aus Mooß und Reißig kleine Hütten, eben dort nahe, bei ihrem schon gefällten Holz, und schnitzten dort an Ort und Stelle die Saboots Klumpen. Ich Schreiber bin der Meinung, das man diese Klumpenmach-Meisters in der Bäcska bei Apatin bei der alten Donau noch antreffen kan, in dießer Gegend stehen in der alten

Donau sehr viele schöne Weidenbäume. Deß Jahres 1875 arbeitete ich in Apatin, als Schmiedgehülf, während meines dortigen Aufenthaltes hatte es sich zugetragen, daß ich zu
Klumpenmacher ins Haus gekommen war, und unßere Triebswetterer Klumpenbeschaffer, als man hier in Triebswetter keine Klumpen mehr fabrizierte, hatte ichs gehört, daß diese Händler ihre Waare von Apatin per Achs abgeholt hatten. Durch 25 Jahre her sind hierorts keine Holzschuhe mehr im Handel.

Thürinschrift
Eine alte Stubenthür hatte folgende rätselhafte Inschrift:
Glaube     Nicht      Hörst
Liebe       Immer     Siehst
Sage        Alles       Weist
Gib         Was         Hast
Thue       Du           Darfst

In welcher Ordnung sind diese merkwürdig gestellten Worte zu lesen, damit sie einen schönen Spruch bilden?
Eine alte Geschichte, aber gute Lehre.
Herr Witzig hatte einen kleinen Garten mit seiner Frau umgegraben und bestellt. Ein Beet ist noch leer, da säet er heimlich Salat darauf, um seiner Frau eine Freude zu machen. Des ändern Tages geht seine Frau heimlich an das leere Beet und säet Bohnen darauf. Jeden Tag nun gehen Mann und Weib heimlich zu dem Beete, um zu jäten, ohne von der Aussaat der anderen Ehehälfte Kenntnis zu haben. Die Frau hält den Salat für Unkraut, der Mann wieder die Bohnen, und auf dieße Weise erhält der Mann keinen Salat, und die Frau keine Bohnen!
So eben ist der Erfolg der Kinder-Erziehung, wenn die Mutter erlaubt, was der Vater verbietet und der Vater ausreißt, was die Mutter gepflegt hat.




943

1920 des Peter Partu vom Nro. 288 seine Schwiegertochter ist als geweßene Gastgeber's auf der Triebswetterer neuen Csärda wegen einige Heller, mittels Messer totgestochen worden. Die Mörder waren 2 noch junge Apätfalvaer Strolche, Raubmörder, geschehen den 28t. Februar 1920
1875 Nikolaus Szabo. Ein Schmiedmeister von

Mäkofalva, Szölles. Sehr bemerkenswert!! ist daß
Können des Selbst-Schülers in der
ivirchenuhrenkunst. Hören wir an:
Szabo, ein sehr einfacher Menschen, besaß viele
schöne Beglaubigungsscheine, ihm als befähigten
Menschen an den Kirchenuhren zu betrauen
dürfen.
Und solcher Art und Weise, hatte Herr Szabo die
Triebswetterer Kirchenuhr in seine Hand
bekommen.
Es waren seid dem Bestände der Uhr
verschiedene Künstler angestellt, nur daß Werk
funxionierte nicht.
Aber Gott sei Dank, seid daß Herr Szabo die
Uhr durch und durch repariert hatte, von der Zeit
1875 bis 1895 ging Selbe unter seiner Aufsicht
mit der genauesten Pünktlichkeit.

1894 war Szabo in Jerusalem gepilgert. Sein Gefährte war der Triebswetterer Insasse Melchor Renje Siehe Seite 331 U

1933 So waren die Monate April, Mai bis Juni den 20ten so regnerisch, daß noch viele Joche Kukurutz gar nicht gesetzt

werden konnten. Der Fruchtschnitt hatte begonnen den 10-121. Juli. Die Menschen konnten ununterbrochen bei gutem Wetter den Schnitt machen. Dan ohne Hinderniß konnten Sie'ß alles zusammenführen, sodann noch immer schönes Welter ist, den 15t. August die Dreschmaschinen sind bereits alle am fertig sein. Die ganze Zeit war kein Regen, außer ein kleiner denoch sehr dienlicher Spritzer gefallen ist.
1933 Am 7t. August i. Jahres hatten Herr von Nro. 699 Heinrich Roth im Akerfelde ein großes schauderlich merkwürdiges Unglük erlebt. Es war: Herr Roth ackerte im Herrschaftsfelde mit 6 noch jungern Pferden am Dreischar-Pfluge. Wie und woher die 6 am Pfluge bespannten Pferde sind auf einen Knall im Pfiff scheu geworden?

Die 4 vorderen gespanten rissen sich loß, von dem reißen fiel eines der hintern bespannten unter die 3 Pflugkölpfe, wo die vordem Pferde, den Pflug mit dem Untern Pfluge liegenden Pferde schleppten, so lange schleppten, bis Sie'h's ganz abgerissen und frei vom Pfluge weglaufen konnten.

Die scheuen Thiere hatten dem liegenden Thiere die Pflugköpfe in den Körper eingeackert, daß an an Ort und Stelle alle Körpertheile auseinandgerissen geweßen sind, und daß arme Thier nur mehr in seiner verfetzten Haut & Gedärmen zu sehen gewesen ist. Das Ute hinten gespannte Pferd war nicht gefallen. Es hatte auch große Wunden, an den Beinen. Diese Wunden sind heilbar und keine Lebensgefahr.

Dießer Nummer 600, dan 700, dan 701 & 702 deren Raum war einst von der Siedlung, daß große Wirtshaus, große Einkehr-Stallung-Schopfen. Ein Keller seinesgleichen so leicht nicht zu finden.




944

1860 ° Josef Schreier
1861 Hubert Oberten
1862
1863 °Nik. Roth, Kolla Bajer
1864
1865
1866 ° Martin Weismandl
         G. Klein, Bl. Aron, Geschworene, J. Manöver, Kassier
1867 ° Johann Wittje, Winter Hans.
         F. Polen u. R. Haman, Geschworene, F. Tuttenuy, Kassier 1868 Georg Klein, Jurka
1869 Dominik Roth, Dom. Bajer
1870
1871
1872 ° Peter Haman
1874
1875 ° Peter Weismandl
1876
1877
1878 ° Henrich Roth, Bajer
1879
1880
1881 ° Thomas Rischar
1882
1883
1884 ° Dominik Wolf, Mattheis
1885
1886
1887 ° Henrich Frekot
1888
1889
1890 ° Anton Kohlen Nr. 456.
Herr Kohlen diente nur l Jahr als Richter, wo ers dan auf die Richterstelle verzichtete und abdankte. Während seiner Richterzeit kaufte Er Anton Kohlen, einen Richterstuhl, Voodel, welcher Stuhl für lange Zeiten, daß Andenken unßeres gutmühtigen Herrn Richters bewahrt. Siehe 456 von Anton Wilhelm Kohlen.
1891 ° Nik. Schreiber, Juri Niki.
1892
1893 ° Nik. Strubert
1894
1895
1896 ° Wilm Roth, Illi
1897
1898
1899 ° Nik. Frekot, Melcher Krämer
1900
1901

1902 ° Nik Roth, Bajer Niki 432
1903
1904
1905 ° Karl Buding, Lehrer in Pension,
1906 Milleniumtelep-Inhaber
1907
1908 ° Wilhelm Kohlen, der Vorgänger an der
1909 Polengasse-Pflasterung. War Er's nicht
1910 so wäre diese Gasse ohne fahrbaren Weg.
1911 ° Wilm Rischar. Unter Rischar Wilhelm
1912 ist die Polengasse gepflastert worden.
1913
1914 ° Henrich Roth, visa-wie des Gemeinde-
1915 Haußes.
1916 Während des Weltkrieges hatte Herr Roth
1917 als Richter gedient.
1918
1919 ° Nik. Wolf Krämer, Matz Schuster
1920
1921

Unter Wilhelm Kohlen seiner Richterzeit ist die Kirchengasse im Jahre 1909 gepflastert worden. Unter Wilh. Kohlen seiner Richterzeit 1909 ist der Kirchhofzaun mit Mauer & Gitter geschehen.

1920 ° Wilhelm Rischar. Siehe Wilhelm's Wirken
1921 bei Nummern 331 Y, Z 332, 333
1922
1923
1924
1925
1926 ° Nik. Frekot, ist am 4/3 1926 Richter
1927 gewählt worden. Siehe 833
1927
1928
1929
1930
1931
1932
1933 ° Johann Schreyer, Eisen & Speczerrei
1934

Die Interiems Kommission besteht 18/4 1934
Präses Jakob Freko von 209
Einheitsliste:
Jakob Frekot       Johann Schreiber
Johann Schady    Jakob Tjebo
Pet. Kernweis     Nik. Stuffle
Nik. Wolf           Melch. Schreiber
Th. Seb. Kiefer   Nik. Duron